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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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sie.
    „Dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen.“
    „Aber ich wüsste wirklich nicht, warum er sich nach all den Jahren ausgerechnet mich aussuchen sollte.“
    „Meine Theorie ist, dass Frank uns am Memorial Day zusammen auf Chemin-a-Haut gesehen haben könnte. Und dass ihm zu Ohren gekommen sein könnte, dass Regina versucht hat, die Kupplerin zu spielen, indem sie dich gebeten hat, ihre Ehrenjungfrau zu sein.“
    „Sie hat
was
versucht?“
    „Ist es dir nicht aufgefallen? Wo warst du bloß in Gedanken? Sie und Kane sind so verdammt glücklich, dass sie alle anderen auch glücklich verheiratet sehen wollen.“
    „Ja, gut, aber ich begreife den Zusammenhang trotzdem nicht.“
    „Frank wusste, dass du mir wichtig bist und mir immer wichtig warst. Vielleicht hat er ja gedacht, dass wir wieder etwas miteinander anfangen.“
    „Mit anderen Worten, er will dir etwas wegnehmen, so wie ihm durch den Tod seiner Schwester etwas genommen wurde.“
    „Irgendwie so.“
    Sie starrte einen Moment lang in ihr Glas. Als sie wieder aufschaute, war ihr Blick klar. „Sehr plausibel, in der Tat eine hübsche Theorie. Auf jeden Fall bist du damit aus dem Schneider.“
    „Was soll das denn jetzt heißen?“ Er versuchte die Verärgerung zu unterdrücken, die in ihm aufstieg, weil sie trotz allem immer noch an ihm zweifelte.
    „Sie lässt die Tatsache außer Acht, dass du nicht willst, dass ich über deine Familie schreibe.“
    „Gott, April, mir ist es vollkommen egal, worüber du schreibst. Es ist Granny May, die nicht will, dass du in unserer Vergangenheit herumwühlst und womöglich noch schmutzige Wäsche hervorzerrst.“
    „Ich zerre keine schmutzige Wäsche hervor!“
    Er dachte für einen kurzen Moment, dass sie genauso verzweifelt dreinschaute, wie er sich fühlte. Warum zum Teufel konnten sie bloß nie länger als fünf Minuten zusammen sein, ohne sich in die Haare zu geraten? „Du glaubst aber doch bestimmt nicht, dass meine Großmutter obszöne Anrufe macht?“
    „Nein, aber irgendwer könnte es für sie übernommen haben.“
    „Ich, meinst du.“
    „Der Anruf bei der Sendung kam von einem Handy. Du warst zu dieser Zeit in deinem Auto.“
    „Jetzt mach aber halblang, April. Du hättest meine Stimme erkannt.“
    „Glaubst du wirklich? In dieser Situation?“
    Er machte eine ungeduldige Handbewegung. „Du meine Güte! Vielen Dank für die Blumen, aber ich hoffe doch, dass ich ein bisschen mehr Fantasie habe als dieser Fiesling.“
    Sie lief rot an wie eine Tomate. Er hätte viel darum gegeben zu erfahren, was in diesem Moment in ihrem Kopf vorging.
    „Ich musste es zumindest in Erwägung ziehen, auch wenn du nicht pervers bist.“
    „Ich bin glücklich, das zu hören.“ Noch glücklicher war er, dass sie es zumindest zugeben konnte. Ihr Schwanken konnte ein Selbstschutzmechanismus sein. Jedenfalls hoffte er das, da es ein Zeichen dafür wäre, wie wichtig es ihr war, die Wahrheit zu erfahren.
    „Obwohl es mir sehr helfen würde, wenn du auch zugeben könntest, dass ich ganz schöne Gewissensbisse haben müsste, wenn ich versucht hätte, Cousine Betsy ins Jenseits zu befördern.“
    „Ein paar vielleicht schon“, räumte sie ein. „Immerhin gehört sie zur Familie.“
    Das war eine günstige Gelegenheit, den Spieß umzudrehen. Er ließ ein paar Sekunden verstreichen und fragte dann: „Da wir gerade vom Clan sprechen, was ist eigentlich mit diesem Buch, an dem du gerade sitzt? Was wäre zum Beispiel, wenn du einen saftigen Skandal entdeckst, in den die Benedicts verwickelt waren? Kannst du ehrlich behaupten, dass du nicht versucht wärst, ihn auszuschlachten?“
    „Versucht vielleicht schon, aber ich würde es nie machen“, protestierte sie. „Ich würde nie irgendetwas ausschlachten, was jemandem schadet, und ich würde auch nie jemanden der Lächerlichkeit preisgeben oder in seinen persönlichen Gefühlen verletzen.“
    „Nein?“
    „Nein! Und eine so nette alte Dame wie Granny May schon gar nicht. Ich meine, immerhin hat sie mir gezeigt, wie man fünfblättrige Kleeblätter findet und Blumenkränze bindet. Sie hat früher Pfefferkuchenmännchen für uns gebacken, um Himmels willen!“
    Luke spürte, wie sich seine Lippen zu einem belustigten Lächeln verzogen. „Stimmt.“
    „Natürlich waren wir nicht immer einer Meinung. Ich glaube, sie hielt uns beide für zu jung, um es wirklich ernst zu meinen, aber das ist alles ewig lange her. Warum sollte sie auf die Idee kommen, dass ich sie

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