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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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angedreht wurde, schrak sie zusammen. Sie hatte jetzt keine Zeit für Zweifel. Nachdem Luke nun schon einmal hier war, musste sie sich seiner auch annehmen. Und dafür musste sie sich wappnen.
    Sie wartete schon auf ihn, als er aus dem Bad kam. Ihr Blick huschte über sein vor Nässe glänzendes, welliges Haar und die winzigen Wassertröpfchen, die in den Brusthaaren glitzerten, die aus dem V-Ausschnitt des Bademantels hervorlugten. Ihr Magen zog sich kurz zusammen, dann befahl sie sich, zu entspannen. „Hier, leg dich aufs Bett.“
    „Ganz wie Sie wünschen, Ma’am“, sagte er belustigt. Er begann, sich den Bademantel über die Schulter zu schieben, aber dann verzog er vor Schmerz das Gesicht und verharrte mit angehaltenem Atem in der Bewegung.
    „Warte, lass mich“, sagte sie und machte einen Schritt auf ihn zu.
    „Nein!“
    Dass er vor ihr zurückzuckte, irritierte April fast ebenso sehr, wie es sie wurmte. „Sei doch nicht so zimperlich. Ich tu dir schon nicht weh. Das würde ich nie tun.“
    „Wirklich nicht?“
    Um zu verhindern, dass er sah, wie sehr sie sich über den Zweifel ärgerte, der in seiner Stimme mitschwang, wandte sie sich eilig ab und kramte in dem Erste-Hilfe-Kasten auf dem Nachttisch herum, bis sie die gesuchten Schmerztabletten fand. Sie schüttelte eine Tablette heraus und ging damit zu dem Eiskübel. Nachdem sie ein Glas mit Eiswasser gefüllt hatte, drückte sie es Luke zusammen mit der Tablette in die Hand.
    „Was ist das?“
    „Pernocet. Mein Arzt hat es mir gegen die Migräneanfälle verschrieben, die mich ab und zu plagen.“
    „Das wusste ich gar nicht.“ Seine dunklen Augen blickten ruhig, als er das Medikament entgegennahm.
    „Es gibt eine Menge, was du über mich nicht weißt.“ Als ihr auffiel, dass er dasselbe auch schon einmal gesagt hatte, verzog sie leicht spöttisch die Lippen.
    Er wollte etwas erwidern, aber dann machte er den Mund, ohne etwas gesagt zu haben, wieder zu. Er wandte den Blick ab und schaute auf die Tablette in seiner Hand. „Ist die sehr stark?“
    „Nicht so stark, dass sie die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt, falls es das ist, was du meinst.“
    Er gab ein leises Schnauben von sich, das so gut wie alles bedeuten konnte. Gleich darauf zuckte er die Schultern, warf sich das Pernocet in den Mund und spülte mit einem großen Schluck Wasser nach. April starrte wie gebannt auf die Schluckbewegungen an seinem kräftigen Hals, bis ihr bewusst wurde, was sie tat. Abrupt wandte sie sich ab und begann verschiedene Sachen aus dem Erste-Hilfe-Köfferchen zu nehmen.
    Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, lag Luke bäuchlings auf dem Badelaken, das sie über das Bett gebreitet hatte. Das Gesicht hatte er abgewandt und die Augen geschlossen. Er war bis zur Taille nackt, der Bademantel lag über seinen schmalen Hüften.
    Für einen Sekundenbruchteil gestattete sie sich darüber nachzudenken, ob er unter dem Bademantel etwas anhatte. Aber es war sowieso egal. Sie schob den Gedanken entschlossen weg und griff nach der Brandsalbe.
    Seine Haut fühlte sich fast heiß an, aber sie glaubte nicht, dass er Fieber hatte, noch nicht. Es war wohl eher seine normale Körpertemperatur, als ob in ihm das Feuer des Lebens heller brannte als in den meisten anderen Menschen. Die Hitze bewirkte, dass ihre Fingerspitzen brannten, und hatte doch gleichzeitig eine wohltuend beruhigende Wirkung.
    Von seiner linken Schulter ausgehend zog sich bis zur Mitte seines breiten Rückens ein unregelmäßiger leuchtend roter Fleck. Sie berührte die Stelle ganz vorsichtig mit den Fingerspitzen und zog die Hand sofort zurück, als sie spürte, wie er zusammenzuckte. Ihre Stimme war nicht sehr fest, als sie sagte: „Bist du sicher, dass du nicht zu einem Arzt gehen willst?“
    „Ja. Bring es einfach so schnell wie möglich hinter dich.“ Er klang fast verärgert.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, dann drückte sie sich eine großzügig bemessene Portion Salbe auf die Fingerspitzen und trug sie so behutsam wie möglich auf. Er lag vollkommen reglos da.
    Nach einem Moment sagte sie: „Es tut mir Leid, dass dir das meinetwegen passiert ist.“
    „Wieso deinetwegen? Wie kommst du denn darauf?“ Das Badetuch und die weiche Matratze dämpften seine Worte.
    „Es ist doch das Naheliegendste, oder nicht? Davon abgesehen, hätte es mich erwischt, wenn du dich nicht so blitzschnell vor mich …“
    „Denk nicht daran. Es ist nicht passiert.“
    „Nein, aber …“
    „Warum sollte dir das

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