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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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verdiente, aber als er sah, dass ihr ob ihrer Lüge die Verlegenheitsröte ins Gesicht schoss, ließ er es sein. Er beherrschte sich und begnügte sich mit einem ungläubigen Brummen.
    „Das stimmt!“
    „Ja, ganz recht“, gab er höhnisch zurück. „Und dieser ganze andere Mist, der in letzter Zeit passiert ist, hält dich vermutlich überhaupt nicht vom Schlafen ab.“ Mit sardonischer Miene hielt er ihr eine aufgespießte Mangoscheibe hin.
    Ihre einzige Antwort bestand aus einem verärgerten Schulterzucken, aber die Obstscheibe nahm sie trotzdem.
    „Dann solltest du vielleicht jetzt ein Mittagsschläfchen machen.“
    „So viel Zeit haben wir nicht.“
    „Wir können sie uns nehmen.“ Er begegnete ruhig ihrem Blick.
    Sie schien zu überlegen, dann schüttelte sie schnell den Kopf. „Ich glaube nicht.“
    Luke beschloss, sie nicht zu drängen.
    Fliegen und Mücken, angezogen von dem Mangonektar und anderen Köstlichkeiten, begannen um den Tisch herumzusummen. Luke und April räumten die Sachen weg und wuschen sich die klebrigen Hände. Anschließend setzte sich Luke auf die Bank gegenüber von April, streckte die langen Beine aus und legte sie an den Knöcheln übereinander. Er trank seinen Apfelsaft aus und warf die Flasche in den Abfalleimer, dann reckte er sich genüsslich. Als ihm zwischen den Schulterblättern ein Schweißtropfen herunterrann, fing die ganze Region an zu jucken. Er schubberte sich an der Banklehne, aber der glatte Kunststoff trug nur wenig zur Linderung des Juckreizes bei. Er warf April einen hoffnungsvollen Blick zu und sagte: „Du könntest mir nicht vielleicht mal kurz den Rücken kratzen?“
    „Soll das ein Witz sein?“
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, war nicht nur ungläubig, sondern zudem eine unübersehbare Erinnerung an die geschmacklose Bemerkung, die er gegenüber ihrem Exmann in New Orleans gemacht hatte. Er übersah ihn und erklärte etwas kleinlaut: „Es kommt von den Verätzungen. Der Schorf macht mich noch wahnsinnig. Es juckt wie verrückt.“
    Ihre Augen weiteten sich ganz leicht, dann schüttelte sie den Kopf. „Da darf man nicht kratzen. Ich könnte dir wehtun.“
    „Ich riskiere es“, sagte er, während er aufstand und sich sein T-Shirt über den Kopf zog. Mit einem einzigen Schritt war er bei ihr, wo er sich bäuchlings neben ihr auf die Bank und seinen Kopf in ihren Schoß legte.
    Sie roch nach Baumwolle und Rosen und Frau, es war ein so starkes Aphrodisiakum, dass er die Augen schloss, um es auszukosten. Gleichzeitig legte er einen Arm über ihre Knie. Das vertraute Ziehen in den Lenden kam nicht wirklich unerwartet, aber es war um einiges stärker als normalerweise. Er war heilfroh, dass er auf dem Bauch lag.
    Er entspannte sich jedoch nicht, sondern blieb wachsam, weil er damit rechnete, jeden Moment unsanft weggeschoben zu werden. Aber April machte keinen Versuch in dieser Richtung, sondern saß nur stocksteif da, als ob sie zu überrascht wäre, um zu reagieren. Dann entspannte sie sich langsam, und zwar so deutlich, dass er es unter seinem Kopf spüren konnte. Gleich darauf legte sie ihm behutsam eine Hand auf den Rücken und fuhr ihm an der Wirbelsäule nach oben und nach unten, wobei sie ihm den Schweiß abtupfte. Einen Moment später begann sie ihn sanft mit den Nägeln um die verschorften Verätzungen herum zu kratzen.
    Luke war im siebten Himmel, anders konnte man es nicht ausdrücken. Die Empfindungen, von denen er überschwemmt wurde, waren so köstlich, dass er nur noch verzückt stöhnen konnte. Gleichzeitig war er überrascht darüber, dass April instinktiv wusste, wo der Juckreiz am stärksten war. Vor lauter Dankbarkeit breitete sich auf seinen Schultern eine Gänsehaut aus. Zumindest versuchte er sich einzureden, dass dies der Grund war.
    Das Boot schaukelte sanft auf dem Wasser und quietschte leise, wenn es gegen den Baum stieß, an den es angebunden war. Aus den Lautsprechern ertönte romantische Musik. Die Sonne brannte vom Himmel, und ihre Strahlen glitzerten so hell auf dem Wasser, dass er es sogar hinter seinen geschlossenen Augenlidern sehen konnte. Eine Fliege zog summend ihre trägen Kreise. Die tröstliche Berührung auf seinem Rücken schien eine ganze Weile nicht enden zu wollen. Doch irgendwann verlangsamte sie sich. Hörte auf.
    Luke hob vorsichtig den Kopf. April saß, den Kopf in eine Hand gestützt, zurückgelehnt auf der Bank. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete gleichmäßig und tief.
    Er zwang sich, sich

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