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Benkau Jennifer

Benkau Jennifer

Titel: Benkau Jennifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phoenixfluch
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Finger im Mund.
    Samuel kniete sich vor sie und zog ihr langsam die Schuhe aus. Danach legte er seine Hände so selbstverständlich auf ihre entblößten Oberschenkel, als gehörten sie dorthin. Kühl blies er gegen ihre aufgeschürften Knie und sah zwischen dichten Wimpern zu ihr auf.
    „Mir schuldest du ein Knäuel neuer Nerven“, kam seine Antwort. „Die alten sehen seit deinem Anruf weit schlimmer aus als das Kleid. Ich hätte einen Herzinfarkt bekommen können, Helena, schließlich bin ich nicht mehr der Jüngste.“ Er grinste schief, wobei sich ein Grübchen in seine Wange zeichnete, das sie bisher noch nie bemerkt hatte.
    Sie berührte die Stelle und beugte sich zu ihm hinab. „Ich schulde dir ein Dankeschön.“
    Dann erfüllte er ihr den zweiten kleinen Herzenswunsch, der auf ihrer Samstagmorgen-Herzenswunschliste direkt nach dem Zähneputzen rangiert hatte, und küsste sie. Es war nur ein zaghaftes Zusammentreffen ihrer Lippen. Unschuldig, fast freundschaftlich, was sie störte, doch in ebenjenem Moment verlor sich unter dem Rauschen des einlaufenden Wassers dennoch aller Zweifel. Er war es, den sie wollte, ob er dies nun erwiderte oder nicht. Samuel. Kein anderer.
    Er stand auf, zog sie ebenfalls auf die Füße und schälte sie Stück für Stück aus der vor Dreck starrenden Kleidung. Als sie nur noch Unterwäsche am Leib trug, erschauderte sie und schmiegte sich so eng an ihn, dass sein Herzschlag in ihrem ganzen Körper zu spüren war. Die Erschöpfung machte ihre Glieder schwer, aber auch ihre Hemmungen sanken wie mit Bleigewichten beschwert in die Tiefe. Samuels muskulöser Körper versprach still und leise die Sicherheit und Wärme, nach der sie sich sehnte. Die sie jetzt brauchte. Wollte.
    „Soll ich dich einen Moment allein lassen?“, fragte er rau und warf einen Blick zur Badewanne.
    „Nein. Wenn es dir nicht zu viel ausmacht, dann bleib bitte hier.“
    „Es“, er räusperte sich, „macht mir gar nichts aus, um ehrlich zu sein.“
    Er gab einen großzügigen Schuss Badezusatz aus der erstbesten Flasche in das Wasser und sofort breitete sich Kokosduft im Bad aus. Dann berührte er den Saum ihres Slips und hob unsicher die Brauen. Sie nickte und er zog ihr das Höschen sowie den BH aus, hob sie mühelos hoch, und ließ sie langsam in die Wanne gleiten. Das Wasser war heiß und brannte an den aufgeschürften Hautstellen, doch gleichzeitig umwarb die Hitze ihren Körper schmeichelnd und lockte gemächlich in die Entspannung. Schaum bedeckte ihre Blöße, sie pustete aus Gewohnheit hinein und ließ die Flocken herumfliegen.
    Die Kälte löste sich langsam aus ihren Knochen, schien ihr aus den Poren zu kriechen und an ihrer Hautoberfläche festzuhalten. Sie fröstelte trotz der Hitze. Samuel kniete sich neben die Wanne und strich in gemächlichen Bewegungen mit den Händen ihre Glieder entlang, wusch Schmutz und Kälte weg, sodass sich beides im Wasser auflöste. Helena rann ein Seufzer über die Lippen, sie ließ den Kopf zurücksinken und die Augen zufallen.
    Als sie die Lider wenig später wieder hochschlug, lag sein Kinn auf dem Wannenrand. Auch er hatte die Augen geschlossen, doch sein Gesicht weckte den Eindruck höchster Konzentration. Immer noch streichelte er unter der Wasseroberfläche ihren Körper. Konträr zu seiner verspannten Mine bewegte er seine Hände ganz ruhig und weich. Seine Hemdsärmel waren nicht hochgekrempelt, der Stoff hatte sich bis zur Brust mit Wasser vollgesogen und klebte an seiner Haut, ließ jede Wölbung seiner Muskeln durchschimmern. Sacht glitten seine Finger seitlich an ihrem Knie vorbei, um die Wunde nicht zu berühren, dann ihr Bein entlang nach oben. Mit einem tiefen Atemzug öffnete Helena die Schenkel ein Stück, sodass seine Hand auf die Innenseite ihres Oberschenkels rutschte. Er verharrte, die Stirn runzelnd.
    „Was denkst du gerade?“, fragte sie leise. Eine Floskel, aber es interessierte sie wirklich.
    Seine Mundwinkel zuckten. „Zwing mich nicht, das auszusprechen.“
    Helena schoss hoch und rückte mit so viel Schwung zu ihm herüber, dass ein Schwall Wasser über den Wannenrand schwappte und die Silberfischchen in den Kachelfugen zu einer spontanen Schaumparty gezwungen wurden. Auch Samuels Jeans wurde nass. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, wollte ihn küssen – und konnte es nicht. Ihre Nase berührte seine und sein Mund war so nah, dass sie seine Wärme auf den Lippen spürte. Aber die letzten Millimeter schienen wie ein emotionaler

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