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Benny und Omar

Benny und Omar

Titel: Benny und Omar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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seine Beine. »Viel mushkela. «
    »Ich weiß. Das ist ein echtes Problem. Aber wenn sie ihr erlaubt hätten aufzustehen, hätte sie vielleicht verrückt gespielt.«
    Omar nickte. » Nam. Für alle Fälle Stefanie.«
    »Du musst sie zurückbringen. Zurück zu Samir.«
    »Samir sahbee. «
    »Ja, ich glaube, er ist in Ordnung. Es ist nicht seine Schuld. Er ist okay.«
    » Nam. Sidee Asaad okay.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Problem Kokain Drogendezernat. Mafi rennen wie der Wind.«
    »Ja. Diese Drogen sind ein Fluch.«
    »Fluch des Werwolfs«, stimmte Omar zu.
    »Spricht Kaheena deshalb nicht?«
    »Störung.«
    »Kaheena … Mafi Ton?«
    Benny spürte, wie die dünne Gestalt seines Freundes erzitterte. Das musste man ihm hoch anrechnen: Er hatte keinen Pfennig Geld, nichts zu essen und ein ganzes Rudel Furcht erregender Wachmänner am Hals, die ihn am liebsten auf den Mond schießen würden, und er machte sich nur Sorgen um seine kleine Schwester.
    » Mafi Ton«, schluchzte er. » Mafi rennen wie der Wind. Mush behee. Binny.«
    Omar rappelte sich auf und versuchte, seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Er strich dem schlafenden Kind über die Wange. Kaheenas Augenbraue zuckte und sie stöhnte leise.
    »Nightmare. Elm Street«, sagte Omar. Er zog die Decke weg. » Shuf , Binny.«
    Benny traute sich fast nicht hinüberzugehen und zu gucken. Wer weiß, in welchem Zustand dieses Kind war. Außerdem hatte er sie bislang nur vom Hals aufwärts gesehen.
    »Shuf« , wiederholte sein Freund.
    Also trat Benny ans Bett. Was sollte er sonst tun?
    »Um Himmels willen.« Das Fleisch und die Muskeln an den Beinen des armen Mädchens waren fast völlig verschwunden. Die Beine sahen aus wie zwei Stöcke mit Knien wie Golfbälle und Füßen wie Kirschkernsäckchen.
    Benny wich einen Schritt zurück. Auf einmal war ihm klar, dass das hier das wirkliche Leben war. Es ging nicht um schlechte Laune oder Hurling oder Fernsehen, sondern es ging wirklich um Leben oder Tod. Auf so etwas war er nicht vorbereitet. Er wollte wieder zurück, wieder ein launischer irischer Junge sein, der sich um nichts kümmerte außer um sich selbst. Benny bekam wirklich Angst, aber nicht das leichte Kribbeln, das er früher für Angst gehalten hatte, sondern eine Angst, die jede Pore in seinem Körper öffnete und ihn völlig bewegungsunfähig machte.
    »Oh Gott. Was soll ich bloß tun?«
    »Ich liebe dich so«, vollendete Omar.
    Benny rieb sich den Kopf. Sein Wirbel stand ab wie ein Angelhaken. »Einen Plan, lieber Omar. Wir brauchen einen Plan.«
    Omar hob altklug den Zeigefinger: »Plan A«, sagte er mit einem Augenzwinkern.
    Er lehnte sich nach vorn, bis ihre Köpfe sich berührten. »Plan A. Omar, Kaheena okond loony. «
    »Das ist arabisch, Idiot. Mafi arabisch. Sprich TV.«
    »I beg your pardon.«
    »Schon in Ordnung.«
    »I never promised you a rose garden.«
    Benny runzelte die Stirn. MTV hatte eine ganze Menge zu verantworten.
    Omar machte noch einen zweiten Versuch: »Kaheena, Omar …«
    »Ja.«
    »Marhaba Dorf.«
    »Dorf.«
    » Nam. Dorf.« Omar klatschte in die Hände.
    »Das willst du? Das ist der Plan? Kaheena, Omar, Dorf, Marhaba?«
    » Nam. Plan A behee. «
    »Nein, nein. Plan A ist keineswegs behee. Er ist im Augenblick gar nicht gut. Mush behee! «
    Omar war ein wenig beleidigt. » La mush behee , Binny!« Und er zählte all die Vorteile auf: »Marhaba. Auf diese Steine können Sie bauen. Heute bleibt die Küche kalt. Marhaba badeder, badedie, badedas. Marhaba Paradies-Betten.« Und nach einer kurzen Pause die Trumpfkarte: »Marhaba, TV, Al-hamdu li’llah. «
    Benny runzelte die Stirn. Der Kerl hatte ja Recht. Ihnen stand hier aller Komfort zur Verfügung. Eine Küche, ein Bad, Betten zum Pennen und natürlich der Fernseher. Das machte alles Sinn, aber nur wenn man meinte, in einem Märchen zu sein, und über den Rand des eigenen Suppentellers nicht hinausschaute.
    »Äh … da ist noch was, Omar«, sagte er schuldbewusst. »Wir haben ein Problem.«
    »Houston, wir haben ein Problem? Mafi Problem.«
    »Doch, Omar. Wir haben ein Problem. Samir Asaad.«
    Omar schüttelte geduldig den Kopf. » La. La mushkela. «
    »Du hast keine Ahnung, Omar. Ich habe Samir erzählt, wo du wohnst.« Benny wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. Wie konnte er nur so blöd gewesen sein? Regel Nummer zwei im Teenager-Handbuch lautete: Niemals irgendjemandem irgendetwas erzählen. Das kam gleich nach Regel eins: Wenn du daran glaubst, dass du

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