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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Sexzauber auf mich zu wirken. Offenbar hatte er überhaupt nicht mitgekriegt, dass ich bei unseren letzten paar Begegnungen unempfänglich für seine Reize gewesen war. Wahrscheinlich hing er der Vorstellung an, dass ein „Nein“ nicht immer … nun, ein „Nein“ bedeutete.
    „Ich bin nicht interessiert“, log ich und trat einen Schritt von ihm weg, doch er war schneller und ergriff meine Hand. Ich spürte, wie ein elektrischer Schlag mich durchzuckte, worauf mein Körper seine Meinung über Daniels Attraktivität sofort änderte. Ich begegnete ihm nun mit einer sehr viel positiveren Haltung.
    „Daniel, das ist wahrscheinlich keine besonders gute Idee …“
    „Ich habe dir das Leben gerettet und du mir. Ich glaube, wir können auf weitere Höflichkeiten verzichten.“
    „Es geht nicht um Höflichkeiten …“, setzte ich an, wurde jedoch zum Schweigen gebracht, als er seine Lippen fest auf die meinen drückte. Einmal mehr schmeckte es scheußlich und gefiel mir überhaupt nicht – und das war der Moment, in dem die hässliche leise Stimme in meinem Kopf beschloss, sich Geltung zu verschaffen. Im nächsten Moment schob ich Daniel fort – genau genommen stieß ich ihn sogar von mir. Meine rechte Hand hob sich ohne mein Zutun und platzierte den Zeigefinger in der Mulde über Daniels Solarplexus.
    „Stirb“, flüsterte ich mit Lippen, die noch immer erhitzt waren und von Daniels nach Ohrenschmalz schmeckendem Kuss brannten.
    Ich wartete darauf, dass er anfing zu kreischen, dass seine Augen sich verdrehten, bis man nur noch das Weiße sah, dass der Tod sich von hinten an ihn anschlich und ihn aussaugte, bis nichts als Fleisch und Knochen von ihm übrig waren.
    Stattdessen geschah überhaupt nichts – abgesehen davon, dass Daniel mich wie eine Hyäne auslachte.
    „Stirb!“, brüllte ich erneut. Mein Finger brannte darauf, ihm das Leben zu rauben, ich begriff nicht, warum Daniel sich seinem unausweichlichen Schicksal widersetzte. „Ich verstehe das nicht! Du müsstest tot sein!“, schrie ich ihn an.
    Und dann geschah etwas ganz und gar Seltsames: Daniel begann, am ganzen Körper zu qualmen. Ich sah zu, wie seine Haut eine dunkelbraune Färbung annahm und sich dort, wo sie nicht von Kleidung bedeckt war, große, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen bildeten. Er sah aus – und roch –, als hätte man ihn von innen in Brand gesteckt.
    „Was, zum …“ Ich wich zurück, als sein Fleisch sich in breiten Streifen abzuschälen begann und darunter neue, rosige Haut zum Vorschein kam. Daniel, der noch immer lachte, als bereitete es ihm keinerlei Schmerzen, bei lebendigem Leibe zu verbrennen, fing an, sich die übrig gebliebenen Fetzen verbrannter Haut abzureißen und sie wie Abfall auf den Boden zu werfen.
    „Deine Haut“, sagte ich. „Das ist ja ekelhaft!“
    „Das ist nicht meine“, erwiderte er, während er sich das letzte Stück toten Fleisches um den Mund herum abriss und mich dabei anlächelte. Er sagte die Wahrheit. Es war nicht Daniel, dem ich nun gegenüberstand, sondern ein ganz anderer Mann -der eine gewisse Vorliebe für Keith Richards’ alte Garderobe hatte.
    „Wer bist du?“, flüsterte ich und starrte den gut aussehenden Fremden an. Er war größer als Daniel, hatte eine dichte Mähne lockiger schwarzer Haare und blassrosa Haut, die langsam einen erschreckend schneeweißen Farbton annahm. Dazu kamen ein breiter, grausamer Mund und die kohlschwärzesten Augen, die ich jemals gesehen hatte. Er starrte mich lüstern an, und sein sehniger, gut gebauter Körper näherte sich mir immer weiter, bis ich schließlich zurückweichen musste – und damit näher an den Rand der Hölle trat.
    „Ich bin der Teufel, Calliope. Ich kann jede Form annehmen, die mir beliebt. Ich kann jeden kontrollieren“ – hm, wie zum Beispiel einen gichtigen alten Wachmann mit Hundeaugen – „und das Lustigste dabei ist: Du kannst mich nicht töten. Oder sonst jemanden hier unten in der Hölle, weil …“ Er kicherte, was das unheimlichste Geräusch war, das ich jemals gehört hatte. „… weil alle bereits tot sind, Tod. Sie sind deinem Zugriff entzogen.“
    Tja, damit ist meine Theorie, alles, was mich hier unten in der Hölle angreift, einfach töten zu können, wohl für den Arsch, dachte ich trocken.
    „Einen Augenblick.“ Meine Gedanken rasten. „Also hast du mich irgendwie dazu gebracht, den weißhaarigen Wachmann zu töten?“ Innerlich war mir ganz elend zumute, als ich an den armen Alten dachte, den ich

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