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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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wie schmerzlich all dies für ihn war. Er wollte wirklich nicht glauben, dass ich etwas mit der Entführung meines Vaters zu tun hatte, doch jemand hatte ihm – und meiner Mutter – offensichtlich sehr überzeugendes Beweismaterial unterbreitet.
    „Was für Geld?“, meldete Clio sich erstmals zu Wort. Sie hielt Kümmerchens Leine, um den kleinen mitternachtsschwarzen Welpen davon abzuhalten, sich auf Mutter und Pater McGee zu stürzen.
    „Der Teufel hat Calliope zehn Millionen Dollar dafür gezahlt, dass sie deinen Vater und deine Schwester entführt, damit er seinen Protegé zum neuen Leiter der Jenseits GmbH machen kann. Wir haben das Geld auf ihrem Bankkonto gefunden.“
    Also, (las ist mir neu, dachte ich. Mit so einem Haufen Geld könnte ich eine Schneise der Zerstörung durch sämtliche Einkaufsmeilen New Yorks schlagen. Gott sei Dank hat der Teufel mir nicht wirklich so ein Angebot gemacht. Ich wäre wahrscheinlich sehr versucht gewesen, es anzunehmen.
    Bei den letzten Worten schlug meine Mutter den Blick nieder. Es war deutlich zu erkennen, wie sehr sie sich für meinen vermeintlichen Plan, unsere Familie ihrer Unsterblichkeit zu berauben, schämte. Ich hatte nicht mal etwas getan, trotzdem kam ich mir wie das letzte Miststück vor. Seltsam, wie schwer es fiel, sich vom Gefühl der Schuld freizumachen, wenn einem erst einmal etwas zur Last gelegt worden war – selbst wenn die Vorwürfe jeder Grundlage entbehrten!
    „Callie?“ Clios Stimme klang ungläubig und angespannt. „Sag ihnen, dass das nicht wahr ist.“
    Ich schluckte schwer. Sollte ich mich wütend verteidigen und alles abstreiten oder das Ganze einfach lachend abtun, als handelte es sich um einen einzigen großen Witz auf Kosten meiner Familie? Doch als ich den Mund öffnete, musste ich feststellen, dass ich nicht mehr herausbrachte als ein kraftloses Stottern.
    „Das ist nicht wahr.“
    Ich hätte etwas tun sollen, etwas sagen, um die falschen Anschuldigungen zu zerstreuen, doch ich brachte kein weiteres Wort über die Lippen.
    „Callie …?“, flüsterte Clio und wartete verzweifelt auf eine Erklärung.
    Ich sagte immer noch nichts. Mein Mund war wie zugeklebt.
    „Cal …?“
    Ich sah, wie eine einsame Träne sich aus Clios Auge löste und über ihre Wange rann.
    „Warum?“, flüsterte sie, und mir brach das Herz, als ich begriff, dass mein Schweigen in Clios Augen ein Schuldeingeständnis war.
    Und trotzdem kriegte ich kein Wort heraus. Eigentlich spielte es sowieso keine Rolle. Ich hatte einfach nicht die Kraft, mich jetzt noch zu verteidigen. Wenn die einzige Person aus meiner Familie, die von Anfang an steif und fest an mich geglaubt hatte, mich nun auch für ein schwarzes Schaf hielt, nun … dann war mir alles egal.
    „Stell dich, Calliope, und sag uns, wo du deinen Vater, deine Schwester und die anderen Firmenfunktionäre versteckt hast! Wenn du mit uns zusammenarbeitest, können wir sicher eine Strafmilderung beantragen“, sagte Pater McGee.
    Ich starrte zu Boden, ohne die geringste Ahnung, was ich jetzt unternehmen sollte. Selbst wenn ich mich von ihnen zur Ermittlungsbehörde für Übersinnliches schleppen ließ, konnte ich ihnen trotzdem nicht sagen, wo man meinen Vater und meine Schwester gefangen hielt. Schließlich kann man nichts verraten, was man gar nicht weiß, hab ich recht?
    Was ich auch tat, es würde mich vom Regen in die Traufe bringen. Ich saß also ziemlich in der Tinte. Im Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass Jarvis hier wäre, dieser erstaunliche kleine Faun, der in jeder Klemme wusste, was zu tun war. Ihm wäre etwas eingefallen, um die anderen von meiner Unschuld zu überzeugen. Ich versuchte, Blickkontakt zu Clio aufzunehmen, in der Hoffnung auf Hilfe, moralische Unterstützung … auf irgendetwas. Doch sie wandte nur den Blick ab und umklammerte Kümmerchens Leine so fest, dass das Blut aus ihren Fingern wich.
    Zum ersten Mal seit Beginn dieses Abenteuers war ich ganz auf mich allein gestellt. Es war ein schreckliches Gefühl. Mit einem Seufzer fügte ich mich in mein Schicksal. „Tut mir leid. Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit … au!“
    Ich schaute zu Boden und sah, dass Kümmerchen sich auf mein Fußgelenk gestürzt hatte wie ein übergroßer schwarzer Wadenwärmer. Ihre winzigen Welpenzähne bohrten sich in mein Fleisch, was wirklich tierisch wehtat. Ich wusste nicht, warum meine Achillessehne ständig schmerzhafte Erfahrungen anzog, aber offenbar blieb mir in dieser

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