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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Latschen gehauen.«
    Jarvis schürzte die Lippen und nickte. »Dein Vater hält nichts von dieser Beziehung, doch er hat beschlossen, nichts dazu zu sagen – er will nicht noch eine Tochter verlieren, indem er seine Meinung äußert.«
    Das traf mich mitten ins Herz. Da Thalia im Fegefeuer einsaß und ich mich in New York versteckte, konnte ich es Dad wohl kaum zum Vorwurf machen, dass er sich nicht auch noch Clio abspenstig machen wollte.
    »Ob sie nun einen Freund hat oder nicht, ich glaube, du solltest sie lieber im Auge behalten«, sagte ich. »Bastet hat irgendetwas in der Hinterhand, und zwar nichts Schönes.«
    Jarvis nickte zustimmend.
    Und damit ließ ich den überaus fähigen Assistenten meines Vaters zurück, um auf Haus Meeresklippe aufzupassen … und führte Senenmut ins Wurmloch.
     
    Trotz meines gespannten Verhältnisses zu Wurmlöchern war die Reise nach Vegas gar nicht so schlimm. Damit will ich sagen, dass niemandem übel wurde und niemand verloren ging oder starb, was ich im Großen und Ganzen als Erfolg werten würde.
    Jarvis hatte uns zum ersten Target-Markt auf meiner Liste geschickt – hatte ihn jedoch um Haaresbreite verfehlt, nämlich um die Länge eines riesigen Casinos und drei ganz normaler Häuserblocks. Mein neuer Ägypter-Freund wirkte beeindruckt von all den Leuchtschildern um das Casino herum. Insbesondere eines fesselte seine Aufmerksamkeit, sogar, als ich ihm auf die Schulter tippte und versuchte ihn dazu zu bewegen, mir über den Bürgersteig zu folgen. Es warb für einen Abend mit Wayne Newton und zeigte ein Bild von ebendieser Person, deren breitlippiges Lächeln eine Reihe der größten Zähne entblößte, die ich jemals auf einem Bild gesehen hatte – oder bei einem lebenden Menschen.
    »Ich kenne dieses Lächeln«, sagte Senenmut, während er das grelle Schild anstarrte, das wie ein flattriger, lautloser Herzschlag blinkte.
    »Ja?«, fragte ich.
    Er trat ein paar Schritte vor, so nah an das Schild heran, wie der Bürgersteig und der Zaun vor dem Gebäude es zuließen.
    »Ja«, antwortete er mit zusammengekniffenen Augen. »Zähne wie ein Krokodil.«
    »War das sein Name in einem früheren Leben?«
    Senenmut schüttelte den Kopf. »Nein, so sehen nur seine Zähne aus.«
    »Na schön«, sagte ich. Ich wollte keine bösen Erinnerungen ans Tageslicht zerren. »Hör mal, wir haben nicht so wahnsinnig viel Zeit, und es gibt um die elf infrage kommende Target -Märkte in Las Vegas und drum herum, also müssen wir langsam mal hinmachen.«
     
    Senenmut nickte. Offenbar wollte er den Blick nicht von Wayne abwenden, ließ sich aber trotzdem behutsam von mir über den Bürgersteig und unserer ersten Station entgegen führen.
    Senenmut beharrte steif und fest darauf, dass er Hatschepsut erkennen würde, wenn er sie sah – unabhängig davon, was für einen Körper sie dieser Tage trug. Ich misstraute seinen diesbezüglichen Fähigkeiten etwas, aber da es bei der ganzen Sache ja um ihn ging, hielt ich den Mund.
    Mein kahlköpfiger Ägypter-Freund durchquerte mit vor Staunen aufgerissenen Augen den ersten Target, den wir betraten, doch in Sachen Liebe stach ihm nichts ins Auge.
    Das Geschäft selbst war allerdings eine ganz andere Sache. Während Senenmut zwischen den leuchtend weißen und roten Regalreihen voller Haushaltswaren und Essen durchging, dämmerte es mir, dass der Mann in seinem ganzen Leben noch keine derartige Fülle an Konsumgütern gesehen hatte.
    Die alten Ägypter mochten die Pyramiden gehabt haben, aber wir hatten Supermärkte und Casinos.
    Am interessantesten fand mein Freund die Kühlregale. Ich erinnere mich dunkel daran, dass Zerberus gesagt hatte, Senenmut sei früher einmal Architekt gewesen, also war es nur logisch, dass etwas derart Technisches und Maschinelles seine Aufmerksamkeit erregen würde. Er fragte mich immer wieder, wie die kalte Luft erzeugt wurde, die in den Kühlfächern zirkulierte, nur hatte ich keine Ahnung, wie solche Kühlvorrichtungen funktionierten. Ich versprach, ihm ein Buch zu dem Thema oder etwas in der Art zu besorgen, was seine Neugier jedoch nur noch mehr zu entfachen schien, anstatt sie zu besänftigen.
    »Sie ist nicht hier«, sagte er schließlich, nachdem er das Geschäft dreimal durchquert und die beiden Shortbread-Kekse und den KitKat -Riegel heruntergeschlungen hatte, die ich ihm am Automaten gekauft hatte. Man kann sich wohl denken, dass er ganz entzückt war, als ich ihn mit der Wasserfontäne bei den Toiletten bekannt

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