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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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handelte es sich um eine Art Höllenhund-Alarm. Ich schaute verblüfft zu, wie die steinernen Torflügel aufsprangen und ein kleines Heer von Geschöpfen ausspuckten, die genau wie mein Kumpel Chuck aussahen, mit den gleichen Teddybärohren und Knopfaugen, nur dass sie größer waren und längere Schwänze hatten.
    Die Geschöpfe umzingelten die raufenden Möchtegernsatanisten und zogen die Jungen am Kragen aus dem Handgemenge, sodass sie sich ganz auf Chanduthra konzentrieren konnten. Ein leises, zischendes Geräusch erklang, und eines der Wesen trat vor und richtete den Blick der vier Augenpaare wie Laserstrahlen auf das um sich schlagende Mädchen. Das Geschöpf hob im selben Moment die rechte Hand, als das Mädchen den Mund öffnete, um loszuschreien, doch seltsamerweise kam kein Ton heraus. Stattdessen wurde ihr gesamter Leib von einem hellvioletten Licht eingehüllt, in dem ihre Haut durchscheinend wirkte, fast, als wäre sie zu einem Röntgenbild ihrer selbst geworden. Ich erkannte deutlich die sich windende Gestalt eines in ihr gefangenen Wesens, das sich in dem korpulenten Mädchen verbarg.
    Ich war mir noch nicht darüber im Klaren, ob es sich hierbei um das Coolste oder das Ekligste handelte, was ich jemals gesehen hatte, aber auf jeden Fall war ich fasziniert. Ich konnte den Blick nicht von dem Goth-Girl und dem unirdischen violetten Licht um es hemm abwenden.
    Ein lautes, reißendes Geräusch erfüllte die Luft, und dann löste das Wesen sich langsam von seinem Wirtskörper. Es war, als wäre das Ding in Chanduthra ihr Kind, das sie durch die Haut gebar und nicht aus ihrer Gebärmutter. Entsetzt schaute ich zu, wie ihre Haut sich dehnte und ausbeulte und dann langsam aufriss, sodass das Ding in ihrem Innern endlich raus konnte.
    Wie eine sich häutende Schlange warf das Geschöpf den Leib des Mädchens ab und ließ ihn wie einen Mantel aus Menschenhaut um sich herum zu Boden fallen. Als es ins Licht trat, nur bedeckt von der schleimigen Nachgeburt von Chanduthras Sehnen und Eingeweiden, lächelte es mich breit an.
    Das Wesen war ziemlich eindeutig als Mann zu erkennen -obwohl ich sagen muss, dass ich schon deutlich längere Penisse gesehen habe –, und er war sehr viel größer, als das Goth-Girl es gewesen war. Auf dem spitzen Kopf hatte er einen nassen, zu einem Knoten hochgesteckten braunen Haarschopf, der ihn noch größer erscheinen ließ. Seine Arme und Beine waren lang, beinahe skelettartig, und er hatte einen breiten Brustkorb und einen Stiernacken, was in Verbindung mit den stockdürren Gliedmaßen ziemlich seltsam aussah. Das Interessanteste an der Erscheinung dieses Mannes war seine leuchtend rote Haut. Er erinnerte an einen Hummer, der zu lange im Topf gewesen war – nur ohne Krallen und Stielaugen.
    »Hallo, Leute«, sagte er. Seine chilirote Haut glitzerte in der Hitze. Er drehte sich zu mir um und verbeugte sich. »Du hast mich wohl ertappt.«
    Knurrkopf öffnete sein riesiges gelbes Auge und schüttelte den Kopf, wobei sich ein Sabberfaden von seinem Mund löste und direkt auf meiner Missoni -bekleideten Schulter landete.
    Was habe ich noch mal über das Tragen guter Kleidung in der Hölle gesagt?
    »Ermutige das Mädchen nicht, Abalam«, mahnte Knurrkopf, und ein gedehnter Seufzer drang aus seinen Riesenkiefern. »Bist du bereit für deine Rückkehr zum Exkrementehaufen?«
    »Bitte, ich flehe dich an«, beschwor ihn der Dämon und fiel auf die Knie, die Hände unterwürfig zusammengeschlagen. »Du kannst mich hinschicken, wo du willst, aber bitte, bitte schick mich nicht zurück zum Exkrementehaufen! Ich ertrage es dort nicht mehr …«
    »Du weißt, dass das nicht meine Entscheidung ist«, erwiderte Knurrkopf. Er schien nicht besonders angetan von dem ungehorsamen Dämon zu sein. »Ich kann mir nicht aussuchen, wo in der Hölle du arbeiten musst. Wenn du eine andere Stelle willst, musst du dich an den Teufel persönlich wenden.«
    Der Exkrementehaufen, dachte ich. Was musste ein Dämon Schreckliches tun, damit man ihn dort arbeiten ließ? Und was mich noch mehr besorgte: Was für eine Sünde musste man begehen, um überhaupt erst für wert befunden zu werden, auf den Exkrementehaufen zu kommen?
    Ich wollte unbedingt mehr erfahren, doch bevor ich Fragen stellen konnte, sandte mir Knurrkopf einen bösen Blick zu, wie um zu sagen: »Ich weiß genau, was du denkst, und wenn du weißt, was gut für dich ist, dann hältst du lieber den Mund.« Ich nahm mir den stummen Rat zu Herzen und

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