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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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mal ein paar Stunden lang in seinem Körper vor sich hin modern durfte, bevor die Schnitter kamen, um einen fürs Leben nach dem Tod einzusammeln.
    Mit einem Mal spürte ich, wie, etwas Warmes und Kratziges mir über die Wange leckte, und sofort öffnete ich die Augen.
    »Was zum Teufel …«, setzte ich an, doch ich wurde von einem weiteren gewaltigen Niesen unterbrochen, das die Katze, die sich bis eben an mein Gesicht gedrückt hatte, zurückweichen ließ. Sie setzte sich auf die Hinterläufe und rührte sich nicht von der Stelle, als ich in schneller Folge zwei weitere Nieser durchlitt.
    »Niesen sollte verboten werden, wenn man tot ist«, sagte ich zu niemandem im Speziellen. Immerhin war ich tot, weshalb keiner, den ich kannte, mich noch sehen konnte – zumindest nicht den Teil von mir, der meine Seele war.
    »Und wer hat gesagt, dass du tot bist?«, antwortete Jarvis.
    Offenbar ist diese Neuigkeit an ihm vorbeigegangen.
    Ich blickte auf und sah den Faun neben Suri stehen, nach wie vor mit ein paar Metern Abstand zu den Rittern, aber nah genug, um mit mir zu reden.
    »Katzen sind mein Schwachpunkt …«, fing ich an, hielt jedoch inne, als ich Jarvis’ »Tz-tz« machen hörte. »Sind sie wirklich! Das hat mir Madame Papillon erzählt.«
    Jarvis schüttelte bloß den Kopf. »Ich kenne all eure Familienschwächen, sogar deine«, entgegnete er und verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. »Und Katzen sind es nicht, meine Liebe.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«, fragte ich und setzte mich auf, sodass ich ihn besser sehen und dabei gleichzeitig die Katze im Auge behalten konnte.
    »Wenn ein Unsterblicher geboren wird – nicht, wenn jemand unsterblich gemacht wird, übrigens –, dann wird seine Schwäche bei der Geburt geweissagt«, erwiderte Jarvis. »Daher weiß ich das.«
    »Aber ich dachte, ich wäre tot …«
    Diesmal antwortete die Katze, und in ihren blassgoldenen Augen glänzte Belustigung. »Da hast du falsch gedacht«, sagte sie mit seidenglatter Stimme. Blinzelnd stand sie auf und spazierte träge zwischen meinen gerüsteten Wachen hindurch. Die Ritter machten keinen Finger krumm, als sie sich wieder neben mir niederließ.
    »Sag ihnen, sie sollen verschwinden«, forderte die Katze und neigte den Kopf, um sich die Pfoten zu lecken.
    Ohne zu zögern, sagte ich: »Verschwindet, Ritter!«
    Sie taten wie geheißen, lösten sich voneinander, stellten sich in einer Reihe auf und marschierten durch die Halle davon, eifrig darauf bedacht, ihre alten Posten wieder einzunehmen. Jetzt, da der Schatten nicht mehr bei mir war, war ich nicht länger besonders interessant für die Ritter.
    »Also das war ja einfach«, wandte ich mich an die Katze, bevor ein weiterer Niesanfall die Kontrolle über meinen Körper an sich riss.
    »Du bist nur allergisch«, erwiderte die Katze leise. »Das ist nicht tödlich. Ich schwöre es.«
    Sobald alle Ritter verschwunden waren, kam Jarvis heran und kniete sich vor die Katze. »Miss Calliope«, sagte Jarvis mit gedämpfter Stimme. »Ich möchte dir jemand ganz Besonderen vorstellen.« Er neigte den Kopf in Richtung der Katze, die hingebungsvoll zu schnurren begann. »Das ist Bastet, ehemalige ägyptische Göttin und Königin der Katzen.«
    Ich bedachte sie mit einem kurzen Lächeln. »He, solange du mich nicht umbringen willst, freue ich mich sehr, dich kennenzulernen«, versicherte ich und überlegte, ob es angemessen wäre, ihr die Hand entgegenzustrecken.
    »Du begreifst nicht«, sagte Jarvis hitzig. »Das hier ist nicht bloß irgendein Geschöpf, dem man nebenbei über den Weg läuft, Miss Calliope.«
    »Ja, also?« Mir war nicht ganz klar, worauf er hinauswollte. Er seufzte und versuchte es anders. .
    »Das«, intonierte Jarvis, » ist das Seelentier deines Vaters.«

15
     
     
    »Seelentier?«, wiederholte ich nach einem letzten Niesen. »Flauschiger geht’s ja wohl nicht.«
    Was also Seelentiere angeht … Na schön, ich weiß, dass das Jenseits voller seltsamer und einzigartiger Geschöpfe ist, aber musste das alles so klischeehaft sein? Ich meine, also bitte. Mit Assistenten und Teufelsprotegés kam ich bestens klar, doch eine anthropomorphe Katze, die einen durch die Geisterwelt führte, war lächerlich hippiemäßig.
    »Seelentiere sind ein integraler Bestandteil des Jenseits und der Welt des Übernatürlichen«, sagte Jarvis. Sein Tonfall klang schnippisch.
    Offensichtlich ärgerte er sich über meine Unhöflichkeit, aber mal ehrlich: Ich war

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