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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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zurück.«
    Ich drückte ihm die orangefarbene Mappe wieder in die Hand. Er schaute darauf herunter und fing dann an zu kichern.
    »Die gefällt mir«, sagte er zu Suri. »Sie kommt gleich zur Sache.«
    »Das versuche ich zumindest«, erklärte ich hilfsbereit. »He, Jarvis, reich meinem Freund hier doch mal den Zettel von Paps.«
    Der Faun verzog das Gesicht, als ich meinen Vater als »Paps« bezeichnete, aber er rückte den Brief ohne Zögern raus.
    »Hier«, sagte ich und schob ihn über das Pult zu Tanuki, »das sollte genügen.«
    Tanuki öffnete den cremefarbenen Umschlag und zog den von Jarvis gefälschten Brief hervor. Er überflog ihn kurz und nickte dann.
    »Das ist eine rote Akte, Suri«, sagte Tanuki mit einem nervösen Blick zu seiner Chefin.
    Suri zuckte bloß mit den Schultern. »Sei’s drum«, meinte sie.
    »Aber …«, setzte er an, doch Suri schnitt ihm das Wort ab.
    »Ruf sie einfach herbei, Tanuki.«
    Er seufzte unglücklich und drehte sich in seinem Bürostuhl. Mit seinen winzigen Beinchen stieß er sich vom Teppichboden ab und rollte zum Apothekerschrank. Er öffnete eine der kleinen Schubladen, schloss sie wieder und öffnete sie dann erneut. Dann rollte er bis ans andere Ende des Schrankes und wiederholte denselben Vorgang mit einer weiteren Schublade. Diesmal flüsterte er den Namen »Senenmut« in die Schublade, bevor er sie schloss.
    Ich wusste, dass irgendwo über uns Massen von Ordnern ihre kleinen Eingeweide auf der Suche nach der gewünschten Totenakte durchblätterten. Fast sofort flog die Schublade, die Tanuki zuletzt geöffnet hatte, auf, und eine leuchtend rote Mappe flutschte daraus hervor. Tanuki bewegte sich so schnell, dass ich kaum mitkriegte, wie er sie fing, ganz abgesehen davon, dass er mir die Akte gleich darauf entgegenhielt. Als ich danach griff, packte er mich am Handgelenk.
    »Sei vorsichtig. Die roten Akten machen einem nur Ärger«, flüsterte er mir ins Ohr, bevor er meinen Arm losließ. Ich nahm die Mappe entgegen und drückte sie mir an die Brust.
    Ein Teil von mir wollte sich nicht mit ihrem Inhalt auseinandersetzen, aber der anderen, unternehmungsfreudigeren Seite meiner selbst juckte es in den Fingern herauszufinden, um wen es sich bei Zerberus’ verlorenem Schäfchen handelte.
    »Öffne sie«, hörte ich eine weiche, näselnde Stimme sagen.
    Ich schaute mich um und sah, dass Bastet die Gelegenheit ergriffen hatte, aufs Pult zu springen und nun auf den Hinterläufen neben mir saß und darauf wartete, dass ich die Mappe aufschlug.
    »Ist das ein offizieller Antrag in deiner Funktion als Seelentier?«, fragte ich und hielt mir den Ärmel vor die Nase, in der Hoffnung, so einem weiteren Niesanfall vorzubeugen.
    Bastet schnurrte und rieb sich den Kopf an meinem Ann.
    »Das fasse ich als ein Ja auf«, beantwortete ich mir meine Frage. Vorsichtig öffnete ich die Mappe, und ein schmales Papier fiel auf das Pult.
    »Was steht drauf?«, fragte Jarvis und schob sich an Suri vorbei, um besser sehen zu können.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Ich muss es umdrehen.«
    »Mach schon«, drängte mich Bastet. Ihr Schwanz zuckte gefährlich nah vor meiner Nase, als sie sich erhob.
    »Also schön«, meinte ich. »Kein Ding.«
    Ich streckte die Hand aus und griff nach dem dünnen Stück Papier, aber gerade als ich die rasiermesserscharfe Kante zu fassen kriegte, entwich meinen Nebenhöhlen ein gewaltiges Niesen, von dem ich nicht mal gewusst hatte, dass es in mir drin gewesen war, und wehte den Zettel vom Pult und auf Tanukis Seite zu Boden.
    Tanuki, auf dessen Mondgesicht das schelmische Grinsen zurückgekehrt war, beugte sich vor, hob das Stück Papier auf und legte es diesmal mit der Vorderseite nach oben aufs Pult. »Ich habe dir doch gesagt, dass die roten Akten einem nur Ärger machen«, sagte er mit einem Blinzeln. Ich erwiderte sein Grinsen und schaute dann auf den Zettel.
    »Das ergibt überhaupt keinen Sinn, Suri«, bemerkte Jarvis, als ich den Blick über die Worte wandern ließ, die er bereits vor mir im Rekordtempo gelesen hatte. Ich hatte keine Ahnung, wovon Jarvis redete. Das, was da auf dem- Papier stand, kam mir ziemlich klar und deutlich vor.
    »Was ergibt keinen Sinn?«, fragte Suri und trat ebenfalls ans Pult. Ich machte ihr Platz, damit sie besser sehen konnte – und bewegte mich dabei vorsorglich außer Reichweite von Bastet.
    »Oh, aber das ist doch gar nicht möglich«, rief sie nach kurzem Nachdenken. »Da muss ein Fehler vorliegen.«
    Sie ging um

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