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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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verstünden Sie nicht, warum wir Sie rekrutiert haben: uns gefiel einfach, was über Sie bekannt ist.«
    Janie überlegte ein paar unbehagliche Augenblicke lang, wie sie reagieren sollte. »Ich glaube, Sie bringen da etwas durcheinander. Vielleicht bin ich herrisch, aber gewiß kein Boß«, sagte sie schließlich. »In meinen langen Arbeitsjahren habe ich niemals irgendeinen Verwaltungsposten übernommen und beabsichtige, das auch für den Rest meines Lebens so zu halten. Es ist nicht mein Stil, andere Leute zu überwachen. Zuviel Hierarchie von der Sorte, die ich besonders verabscheue.«
    »Aber da unterschätzen Sie sich! Sie wären sehr gut darin.«
    »Das glaube ich nicht. Und noch etwas – es wäre schwierig für mich, jetzt wegzufahren, weil …«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Sie brauchen überhaupt nicht zu verreisen«, winkte Kristina ab, als sei die Angelegenheit geregelt – als spiele Janies Meinung oder Stil absolut keine Rolle.
    »Tatsächlich fahre ich sehr bald nach Island.«
    »Das wissen wir, aber diese Art Reisen meine ich nicht. Bei unserem Vorhaben werden Sie nicht reisen müssen. Und keiner hat etwas dagegen, daß Ihr Islandausflug die Arbeit unterbricht, die Sie für uns leisten. Sie wird vermutlich nie so zeitintensiv sein, daß ein paar Tage Verzögerung eine Rolle spielen. Außer natürlich, wenn sich in der Zwischenzeit irgend etwas Dringliches ergibt.«
    »Und was dann?«
    »Dann werden wir uns überlegen, was zu tun ist.«
    »Ich bin fünf Tage weg.«
    »Das macht nichts. Aber wenn Sie sich besonders engagieren sollten und beschließen würden, die Reise zu verschieben, würde auch niemand Einwände erheben.«
    Janie dachte einen Moment lang nach. Gleich darauf ärgerte sie sich, daß sie diese Möglichkeit überhaupt in Erwägung zog. »Seit vier Monaten habe ich meinen Freund nicht gesehen.«
    »Das wissen wir. Sie sollen ihn haben! Danach werden Sie sich besser fühlen und leistungsfähiger sein. Und was die angesprochene Boß-Stellung betrifft: Ihre einzige Interaktion mit den anderen da draußen wird auf elektronischem Wege stattfinden. Sie sind die Zentrale für alles, was die Mitarbeiter sammeln. Das meinen wir mit ›Boß‹. Sie sagen Ihren Verbindungsleuten, ob Sie weitere Daten brauchen oder ob die Daten, die sie geschickt haben, einen Sinn ergeben. Dasselbe, was Sie im Moment für die Stiftung machen. Außer daß Sie jetzt in der Lage sein werden, alles von hier aus zu erledigen«, fuhr Kristina fort, »und ich die einzige Person bin, mit der Sie es zu tun haben.« Sie tätschelte den kleinen Computer und ließ die Hand dann auf dem geschlossenen Deckel liegen. »Und mit unserem Virtual Memorial hier!«
    »Okay.« Janie war einverstanden. »Das hört sich schon etwas besser an. Aber im Moment frage ich mich, warum dieser kleine Kerl einen Namen hat.«
    »Weil er einmalig ist – der einzige seiner Art. Er hat spezielle Fähigkeiten, die Mitglieder unserer Gruppe für die anstehende Arbeit entwickelt haben. Programme, die speziell für dieses Projekt geschrieben wurden, besondere Kommunikationsvorrichtungen, Dinge, die Sie bei einem gewöhnlichen Computer aus dem Laden nicht finden. Wenn von den verschiedenen Quellen Berichte eingehen, werden sie automatisch zu den richtigen Programmen geleitet, ohne daß Sie sich darüber Gedanken machen müßten. Sie behalten die Vorgänge bloß im Auge.«
    Hmm. »Aber ich denke gern selbst«, wandte Janie ein.
    »Das wünschen wir auch. Sie werden sehen, was fehlt, was noch benötigt wird. Und wenn wir alles eingegeben haben, kommt das Auswertungsprogramm an die Reihe … ein sicherer Kommunikationsweg, in den niemand eindringen kann.«
    »Nach allem, was ich weiß, ist so etwas ohnehin völlig unmöglich.«
    »Nicht, wenn Sie einen eigenen Satelliten haben.«
    Janie starrte sie an. »Das gibt’s doch nicht.«
    Kristina warf sich in die Brust. »Wir haben ihn voriges Jahr hochgeschossen. Und seit dem Tag seiner Inbetriebnahme funktioniert er perfekt. Die Geräte, mit denen Sie und alle anderen ausgestattet sind, sind die einzigen, die mit unserem Satelliten Verbindung aufnehmen können.«
    »Ihr Leute müßt ja Berge von Geld haben, für all diese Einrichtungen.«
    »Eigentlich nicht. Aber unsere Finanzmittel verwenden wir sehr besonnen.«
    »Woher kommen sie?«
    »Aus verschiedenen Quellen. Genaueres darf ich Ihnen nicht verraten.«
    »Da muß aber jemand oder etwas Großes dahinterstehen.«
    »Ich kann Ihnen nur sagen, daß

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