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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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ins Ohr: »Aber du weißt ja, wie Jungs so sind – sie denken den ganzen Tag immer nur an das eine.«
    Sie stöhnte leise, als seine Finger unter ihrem Hemd eine Brustwarze fanden. Noch lauter stöhnte sie, als seine Zunge die Arbeit fortsetzte. »Mit ›das eine‹«, flüsterte sie durch ihre Lust, »meinst du doch sicher nichts Ansteckendes.«
    »Na ja …«
    Ihr Slip fiel zu den übrigen Kleidungsstücken auf den Boden. Jetzt atmete sie langsamer und tiefer.
    »Möchtest du … daß ich es dir … erkläre?«
    »Nein«, keuchte sie, »lieber später.«

    »O Bruce«, kam wieder die Forscherin in Janie zum Vorschein, »schau dir das an!«
    Im Arni-Magnussun-Institut trat er hinter ihr vor den massiven Schaukasten und spähte über ihre Schulter. Zuerst las er die Beschriftung und betrachtete dann den Gegenstand, der in dem massiven, klimatisierten Schaukasten ausgestellt war.
    »Hmm.« Er schaute genauer hin. »Vor dem dreizehnten Jahrhundert, steht da.«
    »Das ist sogar noch älter als Alejandros Journal.«
    So, wie diese Vitrine aussah, würden bei der geringsten Berührung alle möglichen unangenehmen Alarmeinrichtungen losgehen.
    »Das Ding ist wie ein Tresor«, sagte er. Und dann, fast herausfordernd, fügte er hinzu: »Prangt dein Journal im Book Depository ebenfalls in so einem Kasten?«
    Sie schüttelte den Kopf, während sie die Tafel an der Seite des Schaukastens las. »Vermutlich nicht. Das im weiteren aufgetauchte Exemplar ist viel älter als meins. Ich meine, die Tatsache, daß es zwei Bücher mit derselben Handschrift gibt, macht Alejandros Journal wertvoller und viel interessanter – zumindest für mich hinsichtlich der Vergleichsmöglichkeiten, sicher auch für ein paar Gelehrte. Aber trotzdem glaube ich nicht, daß das Journal, das ich aus London mitgebracht habe, offiziell als so extrem wertvoll gilt.«
    »Vielleicht nicht in den USA, nein. Aber in England unter Umständen schon.«
    Dafür erntete er einen überraschten Blick. »Es ist aber nicht mehr in England. Und in England weiß keiner etwas von seiner Existenz. Zumindest, soweit ich im Bilde bin.«
    »Sie hatten ja auch keine Chance.«
    Verwirrt starrte sie ihn an.
    »Wenn es noch dort wäre und jemand davon erführe,« sagte er, »würde es wahrscheinlich in die Literatur eingehen. Ganz bestimmt in die Literatur über Heilkünste.«
    Sie wandte einen Moment den Blick ab und fragte sich, was er damit sagen wollte. Warum hatte sie immer den Eindruck, er wolle, daß sie es loswürde?
    »Meinst du, ich hätte es dort lassen sollen?« fragte sie.
    »Ich weiß nicht, ob ich das so ausdrücken würde. Jedenfalls bezweifle ich, ob du es überhaupt haben solltest – ich glaube, das ist es, was mich eigentlich stört. Denn das Ding kann Probleme schaffen.«
    »In welcher Weise?«
    »Das ist ja das Dilemma«, seufzte er. »Ich bin mir nicht ganz klar darüber und weiß immer noch nicht recht, ob du es diesem Book Depository überlassen solltest.«
    »Es ist hebräisch. Ich glaube, deswegen paßt es ganz gut dorthin – und braucht auch ein Zuhause, Bruce!«
    »Ein Teil davon ist hebräisch. Aber das meiste ist auf französisch oder englisch. Und die meisten Verfahrensweisen stammen aus der englischen Volksmedizin.«
    » Ein paar von den Verfahren sind englische Volksmedizin. Das meiste, was drinsteht, ist von Alejandro, und wir wissen mit Gewißheit, daß er spanischer Jude war. Er hat viel von seinen Therapien von diesem Chauliac aus Frankreich gelernt.«
    »Aber den größten Teil seiner Lebenszeit wurde dieses Buch in England aufbewahrt. Und deshalb spricht einiges dafür, daß es nach England gehört.«
    »Nein. Du irrst dich. Es gehört weder nach England noch nach Frankreich, sondern mir! Und es steht nicht zur Debatte, überhaupt nicht. Ich habe zahllose schöne Stunden damit verbracht. Ebenso Caroline.«
    »Persönlich erinnere ich mich an einige sehr unangenehme Stunden mit diesem geöffneten Journal.«
    »Sie wären noch viel unangenehmer gewesen, wenn wir es nicht gehabt hätten.«
    Langsam gingen sie auf das nächste Ausstellungsstück zu. Janie war bestürzt über die Meinungsverschiedenheit und wünschte sich verzweifelt, sie hinter sich zu bringen; der negative Einfluß dieses unbelebten Objekts auf ihre Beziehung, die ihr auf einmal zerbrechlicher erschien als bei ihrem letzten Zusammentreffen, müßte neutralisiert werden. Im stillen fragte sie sich, ob sich darin nur die Belastung der Trennung zeigte: also Bruce das Journal

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