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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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mittendurch.«
    »Autsch«, sagte sie leise. »Wo?«
    »Hab ich vergessen. Irgendwo in Neuengland.«
    »Wie alt warst du?«
    Er atmete tief ein. Seine Augen öffneten sich für eine Sekunde und schlossen sich dann wieder. Mit gerunzelten Brauen dachte er intensiv über diese tiefschürfende Frage nach. »Sieben oder acht vielleicht.«
    »Oh! Jung zum Skifahren.«
    »Nicht in meiner Familie. Meine Mutter behauptete immer, wir wären alle mit Skiern auf die Welt gekommen.«
    Sowie mit Treuhandvermögen und einem Stammbaum, dachte Janie. Das erklärte die beinahe unheimliche Anmut, mit der er durch die Welt ging.
    Er küßte sie mit einem Schnurren auf die Stirn und stand nackt vom Bett auf. Janie folgte seinen mühelosen Bewegungen mit halbgeöffneten Augen und bewunderte seine Silhouette, die sich von den Balkontüren abhob. Eine dampfende Brise kam herein, als er die doppelt verglaste Tür öffnete, und erinnerte sie daran, daß sie diese Nacht am Fuß eines Vulkans schlafen würden.
    Unter den auf dem Boden liegenden Kleidungsstücken fand er sein Hemd und streifte es über; dann zog er seine Hose an und ging auf den Balkon hinaus. Obwohl Janie von der Zeitverschiebung und den Reisescherereien erschöpft war, schaffte sie es irgendwie, aus dem weichen, warmen Bett aufzustehen. Sie legte sich das erste zerknitterte Kleidungsstück um, das sie erwischte, und folgte ihm hinaus in die Nachtluft. Als sie neben ihn trat, nahm er sie in die Arme, zog sie an sich und küßte sie auf die Wange, während der Wind ihr Haar zerzauste.
    »Janie, ich kann gar nicht glauben, daß du hier bist«, sagte er.
    »Das war einer der längsten Tage meines Lebens.«
    »Richtig«, stimmte Janie zu. Sie schmiegte sich enger an ihn und lächelte. »Aber er endet ganz gut, findest du nicht?«

    Kristinas Tag endete schlecht. »Ich komme einfach nicht weiter – finde den Inhaber des Patents nicht. Allmählich habe ich entschieden das Gefühl, wer immer es angemeldet hat, hat absichtlich seine Spuren verwischt.«
    »Weißt du was? So was ist schon öfter vorgekommen, wenn ein Böser nicht entdeckt werden wollte.«
    »Aber was sollen wir denn machen? Ich sitze fest. Der Inhaber des Patents ist wichtig, und dann muß ich Patient Null finden.«
    »Vielleicht gibt es den gar nicht? Sollte es ihn jedoch geben, besteht die statistische Wahrscheinlichkeit, daß er tot ist.«
    Kristina stieß sich vom Computer ab. »Ich bin so durcheinander«, klagte sie. Sie rieb sich mit einer Hand die Augen. »Es sollte sich doch alles Schritt für Schritt aufklären: Wir wollten der Sache nachgehen und jemanden finden, der schuld ist.«
    Sie wandte den Blick ab und schien sich irgendwo zu verlieren, bis ihr Gefährte sie mit einem leisen Räuspern in die Gegenwart zurückholte.
    »Oh«, entschuldigte sie sich, »einer meiner Ozonmomente!« Sie holte tief Luft und sagte dann: »Ich dachte gerade an Janie. Sie hätte V. M. mitnehmen sollen. Wahrscheinlich redet sie mit ihrem Freund über all das.«
    Der Mann schwieg einen Augenblick. »Wie lange hat sie ihn nicht mehr gesehen?«
    »Sie hat irgendwas von vier Monaten gemurmelt.«
    »Dann wird sie mit ihm nicht über unsere Suche reden, glaube mir.«

    »Die Arbeit ist absolut faszinierend. Ich erinnere mich kaum noch daran, daß ich bei der Stiftung arbeite. Fast ein Jahr lang habe ich mich nicht mehr so lebendig gefühlt.« Rasch fügte sie hinzu: »Ich meine, außer, wenn wir zusammen waren.«
    Sie saßen sich an einem kleinen Tisch gegenüber und hielten sich inmitten von teilweise verzehrten Früchten und Käse bei den Händen. Bruce nahm eine Hand weg, ergriff eine Kirsche und bot Janie diese Köstlichkeit dar. Sie hörte auf zu sprechen und kaute eifrig die kleine, süße Kugel.
    »Ich bin froh, daß du das klargestellt hast«, bedankte Bruce sich.
    »Verzeihung«, sagte sie. Sie schluckte und beugte sich dann noch dichter zu ihm. »Komm her«, flüsterte sie.
    Er gehorchte. Sie schob ihre nach Kirschen schmeckende Zunge zwischen seine Lippen und drückte ihm den Kern in den Mund.

    Kristinas Partner tätschelte ihre Schulter. »Hast du eine Ahnung, wie spät es ist? Du mußt ziemlich fertig sein.«
    »Es geht schon.« Sie rieb sich die Stirn.
    Er war nicht überzeugt. »Geh zu Bett. Jetzt gleich. Nimm das freie Schlafzimmer oben.«
    »Weckst du mich morgen ganz früh?«
    »Warum? Willst du irgendwohin?«
    »Nein – aber ich will so bald wie möglich wieder an die Arbeit … damit ich ihr eine Menge zeigen

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