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Beobachter

Beobachter

Titel: Beobachter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Link
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er klang nicht so, als glaube er das.
    Gerade als sie zu essen begannen, klingelte das Telefon. John meldete sich sofort. Es war Kate.
    »Entschuldige, John. Ich bin nicht eher dazu gekommen, deine Bitte zu erfüllen. Es war ein furchtbar stressiger Tag.«
    »Kein Problem. Hast du den Fahrzeughalter ermitteln können?«
    »Ja. Und das ist nun wirklich merkwürdig.«
    »Merkwürdig? Inwiefern?«
    »Weil wir genau über diese Person heute schon einmal geredet haben. Der Wagen ist auf Staatsanwältin Tara Caine zugelassen. Ein Zufall?«
    »Das ist…. unglaublich«, sagte John langsam.
    »Gibt es etwas, das ich wissen sollte?«, fragte Kate. »Ich war dir gegenüber auch sehr offen!«
    »Ich weiß. Bloß kann ich im Moment nichts sagen. Mir ist das alles noch nicht klar. Ich muss mich erst sortieren.« Tara Caine!
    Wenn er alles erwartet hätte …
    »Also, wenn du dich sortiert hast, dann denk mal an mich«, sagte Kate etwas spitz, ehe sie den Hörer auflegte. John hätte wetten mögen, dass sie als Nächstes versuchen würde, an die Personalakte von Tara Caine zu gelangen und deren Leben, zumindest den beruflichen Teil, zu durchforsten. Sie würde nicht weit kommen: Die Verbindung zu Liza Stanford konnte sie ohne weitere Informationen nicht herstellen.
    Samson hatte aufgehört zu essen. »Was ist los?«
    John schob seinen angebissenen Burger in die Pappschachtel zurück. Er hatte keinen Hunger mehr. Tara Caine. Liza Stanford fuhr ein Auto, das auf die Staatsanwältin zugelassen war. Und John hätte darauf wetten können, dass auch ihr Mietvertrag auf Tara lief. War es Tara, die hier die Fäden zog? Die Liza mit einer Wohnung und einem Auto versorgt hatte, die sie mit Geld unterstützte und ihr ganzes Untertauchen überhaupt erst ermöglicht hatte?
    Er überlegte fieberhaft. Welche Schlüsse ließen sich daraus ziehen?
    »Was wissen Sie über Tara Caine?«, fragte er. »Die beste Freundin von Gillian Ward?«
    Samson dachte nach. »Die sie öfter in Thorpe Bay besucht hat? Nicht viel, leider. Ich war ja nur ein Beobachter von außen. Die beiden schienen recht eng befreundet zu sein. Gillian freute sich, wenn sie kam. Sie umarmten einander. Worüber sie dann natürlich sprachen … keine Ahnung!«
    »Gillian wohnt im Moment bei ihr.«
    »Das wundert mich nicht. Es ist verständlich, dass sie es in dem Haus nicht aushält, in dem ihr Mann ermordet wurde, oder?«
    »Klar. Die Frage ist – stellt nicht Liza das Bindeglied dar, nach dem immer gesucht wurde? Sondern Tara?«
    Samson blickte vollkommen verwirrt drein. »Sie sprechen jetzt von Liza Stanford? Der Frau des Anwalts? Nach der Sie mich heute Morgen gefragt haben?«
    »Ja. Ich kann Ihnen das jetzt nicht im Einzelnen erklären, Samson, aber irgendwie bin ich ein wenig beunruhigt.« John griff wieder nach dem Telefon und wählte Gillians Handynummer. Gillian meldete sich nicht, nur die Mailbox sprang nach einer Weile an. Nach kurzem Zögern hinterließ er ihr eine Nachricht.
    »Gillian, hier ist John. Ich würde dich gern sprechen, es ist wichtig. Ruf mich doch bitte schnell zurück, ja? Danke!«
    »Ist Gillian in Gefahr?«, fragte Samson mit großen Augen. Er schob sein Essen ebenfalls von sich. Offenbar war auch ihm der Appetit vergangen.
    »Ich weiß es nicht. Ehrlich. Keine Ahnung. Das ist alles sehr rätselhaft.«
    »Aber Tara stellt keine Gefahr für sie dar? Ihre beste Freundin?«
    »Ich hoffe nicht«, sagte John. Er griff nach seiner Jacke, die er auf die Fensterbank geworfen hatte. »Ich muss noch mal los. Ich muss ein Gespräch führen.«
    »Geht das nicht per Telefon?«
    »Ich habe keine Nummer von der betreffenden Person. Außerdem ist es besser …« Er ließ den Satz unvollendet stehen. Erklärungen hätten zu lange gedauert, zudem hätten sie Samson vermutlich eher verwirrt als erleuchtet. Denn es stimmte, was John gesagt hatte: Noch gelang es ihm nicht, die Zusammenhänge zu erkennen. Aber er hatte ein ungutes Gefühl. Eher sogar ein richtig schlechtes.
    Er würde jetzt sofort zu Liza Stanford fahren. Sie war die einzige Person, die ihm ein paar dringende Fragen beantworten konnte.
    7
    Es war vier Uhr, als Tara in ihre Wohnung zurückkehrte. Sie hatte Sandwiches gekauft, die in Plastikfolie eingeschweißt waren, und ein paar Flaschen Mineralwasser.
    »Ich weiß ja nicht, wie weit du heute noch fährst«, sagte sie, »aber damit verhungerst und verdurstest du wenigstens unterwegs nicht!«
    »Du bist fantastisch, Tara«, sagte Gillian dankbar. Sie war

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