Beraten, Trainieren, Coachen
aufrechterhalten würden.
Wie müssten wir hier gemeinsam arbeiten, damit sich auch in Zukunft nichts verändert?
Was könnten Sie selbst (oder Ihre Mitarbeiter, Ihr Vorgesetzter) dazu beitragen, dass alles so bleibt, wie es ist, oder sogar noch schlimmer wird?
Wie könnten Sie sich im Projekt XY am destruktivsten verhalten und auch die letzten Kollegen gegen sich aufbringen?
Fragen zur Lösung/Verbesserungsfragen
Bei diesen Fragen verhält es sich umgekehrt. Sie lenken die Aufmerksamkeit des Coachees auf das, was funktioniert und was zur Lösung des Problems beitragen kann.
An welchen konkreten Punkten würden Sie feststellen, dass Ihr Problem sich gelöst hat?
An welchen kleinen Signalen könnten Sie erkennen, dass die Zusammenarbeit mit Ihren Kollegen besser wird? Was davon haben Sie in letzter Zeit vielleicht schon erlebt?
Nur einmal angenommen, Sie hätten Ihr Problem bereits gelöst. Was wäre dann anders?
Ressourcenorientierte Fragen
Hierbei handelt es sich um eine besondere Form der Fragen zur Lösung. Insbesondere wenn der Coachee eine hohe Problemorientierung zeigt und mit sich selbst enorm kritisch umgeht, können ressourcenorientierte Fragen hilfreich sein. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf interne (z. B. Kompetenzen, Fähigkeiten) und externe Ressourcen (z. B. organisatorisches Netzwerk).
Was soll auch nach dem Coaching bezüglich Ihrer Führung unbedingt so bleiben, wie es zurzeit ist?
Welche Ihrer Kompetenzen möchten Sie im Coaching gern weiter ausbauen?
Wer sind Ihre Unterstützer im Projekt XY?
Auf welche Ihrer Mitarbeiter konnten Sie sich bisher immer verlassen?
Fragen nach Ausnahmen
Fragen nach Ausnahmen sind ebenfalls eine Sonderform der Fragen zur Lösung. Diesen Fragen liegt die Annahme zugrunde, dass es keine Problemsituation gibt, die immer und überall in gleicher Intensität auftritt, dass wir nur leider häufig diese „Ausnahmen“ nicht mehr wahrnehmen.
Sie sagen, mit Ihren Kollegen geraten Sie immer aneinander. Welche Situationen haben Sie in letzter Zeit erlebt, in denen das anders war? Bei welchen Kollegen passiert das seltener? Worin genau unterscheiden sich diese Situationen?
Wann, wie, wo treten diese Schwierigkeiten weniger oder gar nicht auf? Was ist dort genau anders? Was tun Sie selbst dort anders?
Kienbaum Expertentipp: Stellen Sie die Wunderfrage
Die sogenannte Wunderfrage ist ein Klassiker systemischer Intervention und eine besonders „drastische“ Form des Fragens nach Ausnahmen. Richtig gestellt kann die Wunderfrage enorme Resonanz beim Coachee auslösen. Der Vorteil ist, dass sie so phantastisch und im positiven Sinne „unrealistisch“ ist, dass sie den Coachee einlädt, sich auf ein positives Gedankenspiel ohne direkten Umsetzungsdruck einzulassen. Die Gefahr ist, dass Sie Ihren Coachee bei dieser Frage verlieren, weil er Sie für einen Spinner oder eine Spinnerin hält. Daher sollten Sie Ihren Coachee bereits recht gut kennen, und er sollte bereits ein solides Vertrauen in Ihre Fähigkeiten gewonnen haben.
Schritt 1: Die Wunderfrage einleiten
Mit der folgenden Formulierung können Sie die Wunderfrage einleiten: „Stellen Sie sich vor, Sie hatten einen normalen Arbeitstag und kommen abends nach Hause. Dort tun Sie, was Sie in der Regel am Abend tun. Vielleicht essen Sie mit Ihrer Familie zu Abend und sehen noch ein wenig fern. Vielleicht gehen Sie mit dem Hund raus. Dann gehen Sie zu Bett und schlafen ein. Über Nacht passiert das Wunder! Ihr Thema, wegen dem wir hier zusammensitzen, ist gelöst. Einfach so, ein Wunder eben. Ihnen sagt es aber niemand, denn Sie schlafen ja. Sie wachen also morgens auf und wissen nichts von Ihrem Glück. Stellen Sie sich nun vor, wie Sie aufstehen und Ihren Tag beginnen. Woran könnten Sie erkennen, dass das Wunder geschehen ist, ohne dass es Ihnen jemand konkret sagt?“
Schritt 2: Die Antwort des Coachees durch Fragen konkretisieren
Wenn Sie diese Frage gestellt haben, warten Sie und geben Sie Ihrem Coachee ausreichend Zeit nachzudenken. Um dieses Bild nachhaltig auszubauen, sollten Sie am Ball bleiben und weiter konkretisieren, was am Tag nach dem Wunder alles genau geschehen könnte.
Weitere Fragen können dann z. B. sein:
Was wäre anders?
Wie fühlen Sie sich?
Was genau tun Sie? Was tun Sie nicht mehr?
Woran würden andere erkennen, dass das Wunder geschehen ist?
Wie reagiert Ihre Familie? Ihre Freunde? Ihr Chef? Kollegen? etc.
Wer wäre wohl am stärksten überrascht vom Tag nach dem Wunder? Wer würde sich am
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