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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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auch nicht untergeht, wenn eine Frage mal nicht funktioniert! Bauen Sie also keine inneren Stoppschilder auf, sondern probieren Sie aus. Auch hier kommt es auf das Training an, üben Sie am besten mit anderen in einer guten Coaching-Ausbildung. Dort wird dafür ausreichend Raum geboten.
    Übrigens sind häufig die Fragen besonders gut, auf die Ihr Coachee zunächst keine Antwort weiß, sondern bei denen er richtig überlegen muss. Auch wenn sich Ihr Coachee verschließt oder auf Ihre Frage unfreundlich reagiert, kann dies ein Signal dafür sein, dass Ihre Frage einen wichtigen Punkt getroffen hat. Dies gilt es dann im weiteren Prozess herauszufinden.
    Einige Fragen zum Problem sowie zur Zieldefinition haben wir Ihnen oben bereits vorgestellt. Hier möchten wir die Fragetypen nun noch einmal für Sie ordnen:
    Überblick über grundlegende Fragearten
geschlossene und Entweder-oder-Fragen
offene Fragen
zirkuläre Fragen
Skalierungsfragen
Konkretisierungsfragen
Fragen zum Problem/Verschlimmerungsfragen
Fragen zur Lösung/Verbesserungsfragen
ressourcenorientierte Fragen
Fragen nach Ausnahmen
Geschlossene und Entweder-oder-Fragen
    Geschlossene und Entweder-oder-Fragen erlauben nur eine Antwort mit Ja oder Nein bzw. die Wahl zwischen konkreten Alternativen. Sie lassen dem Coachee wenig Raum zur Beantwortung und zum Nachdenken. Diese Fragen haben häufig einen starken Verhörcharakter und sind daher in der Regel eher ein Beispiel für unglückliche Fragen. Sie können den Coaching-Prozess ins Stocken bringen. Wir nehmen sie hier auf, um dafür zu sensibilisieren. Hier zwei Beispiele für geschlossene Fragen im Coaching:
Sind Sie freiwillig hier?
Haben Sie Ziele für das Coaching?
    Sinnvoll sind geschlossene Fragen dann, wenn kurz und knapp präzise Informationen ausgetauscht werden sollen, meist zu organisatorischen Punkten:
Haben Sie am 4. Februar Zeit für das nächste Coaching?
Sollten wir Ihren Chef darüber informieren?
Hatten Sie Gelegenheit, die Aufgaben zu bearbeiten, die wir beim letzten Mal besprochen hatten?
Offene Fragen
    Offene Fragen werden häufig auch „W-Fragen“ genannt, weil sie mit einem Fragewort beginnen: was, warum, wofür, wie etc. Wenn Sie offene Fragen stellen, lassen Sie dem Coachee viel Raum zur Beantwortung und somit zum Nachdenken sowie für kreative und schöpferische Prozesse. Und genau das wollen wir im Coaching häufig erreichen. Bei allen folgenden Fragearten handelt es sich daher um offene Fragen.
Zirkuläre Fragen
    Zirkuläre Fragen zielen darauf ab, beim Coachee einen Perspektivwechsel anzuregen und auch zu verdeutlichen, dass Sichtweisen, Gefühle, Einschätzungen selten objektiv sind, sondern immer im Auge des Betrachters liegen.
Wenn ich Ihren Kollegen Huber fragen würde, wie er Ihr Verhältnis einschätzt. Was würde er mir erzählen?
Welche Einschätzung hätte Ihr Vorgesetzter zu Ihrem Problem?
Angenommen, Ihr Partner säße hier bei uns, was würde er mir zu den Auswirkungen Ihres Stresses erzählen?
Was denken Sie, was Ihr Coaching für Ihre Angestellten bedeutet?
Skalierungsfragen
    Skalierungsfragen sind wertvoll, um Einschätzungen des Coachees zu präzisieren und Unterschiede zu verdeutlichen.
Sie sagen, der Stress wäre kaum erträglich. Wenn auf einer Skala von 1 bis 10 die Eins überhaupt keinen Stress bedeutet, und die Zehn, dass Sie unmittelbar vor dem Zusammenbruch stehen … Wo auf dieser Skala befinden Sie sich zurzeit?
Wer ist über das neue Teammitglied bei Ihnen im Team am meisten verärgert? Wer am zweitmeisten? Wer am wenigsten?
Zu wie viel Prozent halten Sie die Konflikte mit Ihren Kollegen für ein Schnittstellenthema und zu wie viel Prozent für ein persönliches Thema?
Konkretisierungsfragen
    Konkretisierungsfragen dienen dazu, gefundene Ansatzpunkte (z. B. durch Skalierungsfragen) weiter zu vertiefen und zu präzisieren.
Was müsste genau passieren, um bezüglich des erlebten Stresses auf der Skala von der Acht wieder auf eine Sieben zu kommen?
Wie sehen die nächsten konkreten Schritte aus, um die 50 % des Konfliktes, die mit den schwierigen Schnittstellen zu tun haben, in den Griff zu bekommen?
Sie sagen, Herr Huber wäre schwierig. Wie genau äußert sich das? Woran würde ich das konkret erkennen, wenn ich Herrn Huber im Alltag beobachten könnte?
Fragen zum Problem/Verschlimmerungsfragen
    Diese Fragen dienen dazu, „Worst-Case-Szenarien“ bewusst zu machen und für eigene Verhaltensweisen zu sensibilisieren, die das zu bearbeitende Problem weiter

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