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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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meisten darüber freuen?
Was sind die positivsten Effekte, die Sie und Ihr Umfeld nach dem Wunder verspüren?
Ziel der Wunderfrage
    Mit diesen Fragen unterstützen Sie Ihren Coachee dabei, sich eine Welt vorzustellen, in der er eine Lösung gefunden hat. Wir brauchen eine klare Vorstellung davon, wo wir hinwollen. Diese erleichtert es uns, die dafür notwendige Energie aufzubringen. Bilder, wie sie durch die Wunderfrage erzielt werden können, erzeugen positive Emotionen und sind in der Regel auch lange Zeit nach dem Coaching noch fest in den Köpfen der Coachees verankert. Darüber hinaus stellen viele Coachees fest, dass das, was am Tag und in den Wochen und Monaten nach dem Wunder passiert, häufig ausgesprochen bodenständig und gar nicht so weit weg vom heutigen Alltag ist. So kann man im Anschluss beginnen, gemeinsam zu prüfen, wie man das Wunder in kleinen Schritten verwirklichen kann und auch, welche Schritte man gegebenenfalls schon gegangen ist.
Kriterien für weitere Fragen im Anschluss an die Wunderfrage
Kleine, realistische Dinge erfragen: „Was wäre am Morgen die erste Kleinigkeit , die Sie auf das Wunder hinweisen würde?“
Nach Dingen fragen, die „da“ sind, statt nach Dingen die „weg“ sind: „Wenn Sie sich nicht mehr mit Ihren Kollegen streiten … was tun Sie stattdessen mit ihnen?“
Eng am Coachee bleiben: Konkrete verhaltensnahe Punkte erfragen: „Was werden Sie als Erstes tun, wenn Sie morgens an Ihren Arbeitsplatz kommen?“
Was tun Sie, wenn der Coachee Schwierigkeiten mit der Wunderfrage hat?
    Unrealistische Äußerungen: Sollte Ihr Coachee z. B. mit folgender Aussage reagieren: „Wenn das Wunder geschehen ist, bin ich CEO unseresKonzerns und könnte dort schalten und walten nach meinem Geschmack!“, haben sie zum Beispiel folgende Möglichkeiten:
Stimmt, das wäre stark! Was würden Sie noch bemerken? (Pause)
Das klingt nach einem großen Wunder! An welchen konkreten Kleinigkeiten könnten Sie erkennen, dass das Wunder geschehen ist? (Pause)
    Keine Idee: Sollte Ihr Coachee Schwierigkeiten damit haben, eine Idee für den Tag nach dem Wunder zu beschreiben:
Abwarten und Zeit geben: „Lassen Sie sich Zeit! Für solche Fragen muss man wirklich überlegen!“
Zirkuläre Fragen stellen: „Angenommen, Ihr Vorgesetzter könnte mir erzählen, was er bemerkt, was wäre das?“
    Sämtliche in diesem Kapitel vorgestellten Fragearten sollen Ihnen einen ersten Überblick geben. Es gibt viele weitere Fragearten und auch eine Reihe von Konkretisierungen und „Unterfragearten“. Sehr gute weiterführende Informationen finden Sie z. B. bei Prior (2009) und bei von Schlippe/Schweitzer (2007). Am besten funktioniert gerade zu Beginn häufig beherztes Ausprobieren. Nach einiger Zeit werden Sie sich die Fragearten herausgefiltert haben, mit denen Sie vornehmlich arbeiten. Gelegentlich ist es sinnvoll, bewusst wieder andere Fragearten zu wählen und mit diesen zu experimentieren.
    4.4 Entwicklung neuer Instrumente und Methoden
    Wir möchten Ihnen in diesem Kapitel einen Einblick in die Entwicklung von Coaching-Instrumenten geben. Die Entwicklung neuer Instrumente ist im Coaching wie auch im Training ein sehr kreativer Prozess, der im Prinzip keinen Grenzen unterliegt. Wichtig ist letztlich nur, dass das Instrument vor allem den Erwartungen des Coachees bzw. auch denen des Coachs genügt und so einen Mehrwert liefert.
    Erwartungen im Coaching
    Werfen wir zunächst einen Blick auf die Erwartungen des Coachees, um anschließend Kriterien zu entwickeln, denen ein Coaching-Instrument genügen muss. Zwei Erwartungen sind in den meisten Coachings, gerade bei Menschen, die zum ersten Mal ein Coaching erhalten, besonders präsent, sie dienen daher als Rahmenbedingung für die Entwicklung von Instrumenten:
Die Lösungserwartung
    „Ich bin in diesem Coaching, weil ich Lösungen für mein Problem haben möchte.“
    Diese Erwartung ist aus Sicht des Coachees absolut nachvollziehbar. Stellt sich jedoch heraus, dass der Coachee diese Lösung von seinem Coach erwartet, entwickelt sich die Erwartung zum Problem. Auch wenn es für den Coachee zunächst bequem sein mag, eine vorgefertigte Lösung des Coachs zu übernehmen, stellt sich später häufig heraus, dass es eben doch nicht die optimale Lösung war. Hat der Coachee mit der Lösung des Coachs Erfolg, ist dies zwar kurzfristig ein Gewinn, langfristig macht sich der Coachee jedoch eher abhängig von seinem Coach und wird den Erfolg unter Umständen nicht

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