Beraten, Trainieren, Coachen
Businesspartner an sie herangetragen.
Säule 3: Shared Servicecenter
Meistens gibt es für ein Unternehmen nur ein oder einige wenige Shared Servicecenter. In ihnen wird z. B. über Hotlines und Helpdesks gearbeitet, in extremen Fällen sind diese Servicecenter sogar ausgegliedert, gehören zu anderen Firmen oder befinden sich auf anderen Kontinenten. Die Erstellung von Bescheinigungen, die Berechnungen von Expatriate-Paketen nach genau vorgegebenen Regeln, das Pflegen der Mitarbeiterdaten, die Auswahl und Zuteilung von Azubis oder die Berechnung von Altersvorsorgebeiträgen könnten Beispiele für ihre Tätigkeiten sein. Im Grunde geht es um alle transaktionalen Tätigkeiten, die keinen hohen Grad an Qualifikation erfordern und viel Standardisierung erlauben.
Als interner Kunde und Linienführungskraft muss man die HR-interne Aufteilung nicht verstehen. Optimalerweise sollte es reichen, seinen Businesspartner für anspruchsvollere Themen gut zu kennen sowie eine Telefonnummer zu haben, unter der das Servicecenter für alles „Administrative“ zu erreichen ist. Die Aufgabenteilung intern zu organisieren und den HR-Businesspartner befähigen, muss die HR-Abteilung selber.
In der Praxis funktioniert das 3-Säulen-Modell aber selbstverständlich nicht immer. Denn ein Großteil des Erfolgs hängt von der Kompetenz des HR-Businesspartners ab, wirklich Partner auf Augenhöhe für den Direktor oder Leiter der Fachabteilung zu sein. Gleichermaßen sind die HR-internen Schnittstellen sowie die mit dem Shared Servicecenter bestehenden Service-Level-Agreements wichtige Sollbruchstellen für den Erfolg des Säulen-Modells.
Zumindest in der Vergangenheit hat die Einführung der Modelle häufig zu noch mehr „interner Fokussierung“ der HR-Abteilungengeführt; zum Ärger der Linie, die sich häufig genug beschwert, HR würde sich zu sehr mit sich selber beschäftigen.
Schnittstellen mit der HR-Abteilung
Im folgenden Beispiel werden mögliche Schnittstellen mit der HR-Abteilung im Laufe einer Karriere im Unternehmen beschrieben.
Beispiel: Eine Berufskarriere mit Bezügen zu HR
Ich sehe als Student eine vielversprechende Anzeige einer Firma und treffe Vertreter auf dem Absolventenkongress. (HR-Bezug: Employer-Branding)
Ich schicke meine Unterlagen und werde zum Gespräch eingeladen, es läuft hervorragend und ich bekomme eine Jobzusage. (Recruiting)
Ich unterschreibe den Vertrag und bekomme am ersten Tag alles, was ich brauche, inklusive einer Einführung, ein Kärtchen mit meiner Personalnummer und vielem mehr. (HR-Bezug: Recruiting, Personalsachbearbeitung)
Ich erhalte eine Reihe von Einführungstrainings und bekomme einen Mentor zugewiesen. (HR-Bezug: Learning & Development)
Nach zwei Jahren werde ich befördert und erhalte eine „marktgerechte Gehaltserhöhung“. (HR-Bezug: Compensation & Benefits)
Auf eigenen Wunsch in Gesprächen mit meiner Führungskraft und wegen hervorragender Leistungen darf ich für ein dreijähriges Assignment nach Texas. Ich erhalte Einführungsveranstaltungen, der Umzug wird organisiert und bezahlt, man gibt mir jede Menge Sonderleistungen und auch für meine Familie wird gesorgt. (HR-Bezug: Expatriate-Management, Global Diversity)
Bei der Rückkehr nach Deutschland gibt es größere Probleme mit mehreren meiner Reitpferde, die beim Umzug auf dem Schiff nach Rotterdam erkranken. Ich finde in den Firmenrichtlinien keine Informationen zur Erstattungspflicht meines Unternehmens und auch mein Ansprechpartner (Businesspartner) kann mir nicht helfen. Der Fall wird von Experten analysiert und geregelt. (Employee-Relations)
Ich werde zur Führungskraft und erhalte eine Anzahl von Führungstrainings, in denen ich lerne, schwierige Gespräche zu führen und dies auf meinen Führungsalltag zu übertragen. (HR-Bezug: Learning & Development)
Immer wieder komme ich mit einzelnen Mitarbeitern meines Teams nicht klar. Ich hole mir Hilfe und Rat (Businesspartner). Andererseits möchte ich bei einigen sehr guten Mitarbeitern von mir das Gehalt überdurchschnittlich stark erhöhen, um sie zu motivieren, und gebe dazu die Anweisungen an die Gehaltsplaner. Die Erhöhungen werden jedoch erst nach mehreren Diskussionsrunden teilweise genehmigt, da das „Gehaltsgefüge nicht gesprengt werden soll“. (HR-Bezug: Shared Servicecenter, Compensation & Benefits)
Da in meinem Team mehrere Inder und Chinesen arbeiten und diese sich mit manchen deutschen Mitarbeitern nicht gut verstehen, suche ich bei meinem
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