Beraten, Trainieren, Coachen
mein Examen in Transaktionsanalyse und fange eine Ausbildung als Heilpraktikerin der Psychotherapie an. Ich möchte in Zukunft weg von der Vertriebsschiene und hin zur Beratung von Einzelklienten. Die Ausbildung zur Heilpraktikerin mache ich sowohl zu meinem eigenen Schutz als auch zum Schutz der Klienten. Das klingt jetzt spirituell, in diese Richtung soll es aber definitiv nicht gehen.
Wie sieht Ihr Alltag aus?
Derzeit habe ich zwei Standbeine: Zum einen arbeite ich mit einem größeren Trainingsinstitut zusammen. Hier entwickle ich Trainerleitfäden und Rollentrainings. Das Ganze findet bei mir im Büro statt. Zum anderen gebe ich eigene Trainings zum Thema Finanzdienstleistungen.
War der Weg in dieses Berufsfeld schon immer intendiert?
Ich bin Industriekauffrau, habe BWL studiert und wollte schon immer in die Aus- und Weiterbildung. Inspiriert wurde ich hierzu durch einen meiner Professoren, der heute sehr bekannt im Bereich Zeit- und Selbstmanagement ist: Prof. Dr. Seiwert. Nach dem Studium habe ich ein fünfzehnmonatiges Traineeprogramm absolviert und war viel im Außendienst unterwegs. Da das Programm aber eigentlich auf Trainings ausgerichtet war, habe ich in dieser Zeit auch eine Trainerausbildung durchlaufen.
Nach meiner Traineezeit war ich zunächst in der Aus- und Weiterbildung tätig. Zwischendurch war ich aber auch selbst im Vertrieb und war eine Zeitlang selbstständig. Aufgrund einer privaten Krise bin ich dann aber wieder zurück ins Angestelltenverhältnis gegangen und habe als Führungskraft im Vertrieb gearbeitet. Mittlerweile bin ich wieder selbstständig. Auf einer Konferenz habe ich dann einen Ansprechpartner meines jetzigen Klienten kennengelernt. Ich habeihn einfach gefragt, ob wir etwas zusammen machen könnten und es hat funktioniert.
Was sind aus Ihrer Sicht wichtige Zusatzqualifikationen als Trainer?
Was man haben sollte, kann ich schwer sagen. Es sollte auf jeden Fall irgendetwas da sein. Stagnation ist in diesem Job gefährlich. Trainer müssen sich selbst aus meiner Sicht immer wieder in Frage stellen. Ich habe verschiedene Zusatzqualifikationen gemacht: NLP, lösungsorientierte Beratung, Aufstellungsarbeit (Familien- und Systemaufstellung), Transaktionsanalyse und eine Coaching-Ausbildung in Wiesloch. Eine Qualifizierung zur Lehrtrainerin ist anvisiert. Am meisten haben mich bisher die Transaktionsanalyse und die Aufstellungsarbeit geprägt. Als jemand, der relativ stark kopfgesteuert ist, war beides sehr spannend für mich.
Ein Chef von mir, der vom Hintergrund her Psychologe war, hat mal gesagt, dass NLP Hokuspokus sei. Daraufhin habe ich eine systemische Ausbildung absolviert und bin darüber wiederum an die Transaktionsanalyse sowie die Familien- und Systemaufstellung gekommen.
Was empfinden Sie als erfüllend und was als anstrengend in Ihrem Beruf?
Für mich ist es sehr erfüllend, anderen zu helfen, den eigenen Weg zu finden und mit dem eigenen Leben zufrieden zu sein. Dies bekommt man in der internen Beratung natürlich besser mit als wenn man als externe Beraterin in ein Unternehmen kommt. Da meine Projekte aber häufig über mehrere Module gehen, bekomme ich aber auch so ein Gefühl dafür.
Das Wort „anstrengend“ würde ich so nicht verwenden. Manchmal ist es natürlich schwierig, alleine unterwegs zu sein. Der Austausch mit anderen fehlt dann schon. Im Rahmen von Supervisionen ist das aber selbstverständlich möglich. Der Austausch mit Peergroups, in eigenen Weiterbildungen oder eben in der Supervision kompensiert dann auch, dass man alleine unterwegs ist. Die Disziplin hierfür aufzubringen, war für mich eigentlich nie ein Thema.
Gibt es eine prägende, skurrile oder witzige Erfahrung aus Ihrer Zeit als Trainerin?
Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich mit einem Kompagnon zusammengearbeitet. Das ist natürlich immer schwierig. Bei uns war es ein Wechsel meines Wohnortes, der es schwierig gemacht hat. Die Veränderung meiner Lebensumstände und meinen privaten Crash konnte er nicht nachvollziehen. Diese Zeit hat mich sehr geprägt.
Welche goldenen Tipps würden Sie Personen mitgeben, die sich für diesen Beruf entscheiden?
Ich halte es für wichtig, nicht zu blauäugig an diesen Job zu gehen. Dies gilt besonders für die Akquise. Disziplin ist sicher eine der herausragenden Eigenschaften, die man an den Tag legen muss, um sich aufzuraffen, ständig neue Kontakte zu knüpfen.
Kurzinterview 3: Marc Minor, Coach und Professionsberater
Als was arbeiten Sie
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