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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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besucht habe und über die ich auf das Institut aufmerksam wurde. Viele Schritte und Wendepunkte waren rückblickend nicht strategisch geplant, die haben sich auf dem Weg so ergeben.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Zusatzqualifikationen oder Kompetenzen?
    Man sollte frühzeitig Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen sammeln. Ich hätte mir im Nachhinein noch mehr Möglichkeiten im Studium gewünscht, um das zu trainieren. Da fühlte selbst ich als Pädagoge mich nicht besonders gut vorbereitet. Hier gilt für mich: Nutzt jedes Referat, jede Möglichkeit, als würdet ihr bereits einen Auftrag draußen haben. Das hab ich mir damals sehr zu Herzen genommen, und das hat sich später vielfach gelohnt und ausgezahlt. Wenn man in diesen Job will, muss man sich früh auf den Prozess einlassen, eine Idee didaktisch in die Umsetzung zu bringen.
    Man muss aber für diesen Job nicht unbedingt ein HauptdarstellerTyp auf der Bühne sein. Es gibt ja unterschiedlichste Settings, um in unserem Bereich als Professional zu arbeiten, von der Großveranstaltung bis hin zum Einzel-Coaching. Man muss für sich im Laufe der Zeit herausfinden, was für einen selbst Formate, Bühnen und Rollen sind, mit denen man gut in seiner Kraft ist, das ist das Wesentliche. Bei manchen Menschen bestehen aber eben verzerrteBilder über Berufe in diesem Feld. Zum Beispiel hatte eine Studentin in einem meiner Seminare die Vorstellung, dass der interne Personal- und Organisationsentwickler ständig vor Menschen steht und mit Menschen arbeitet. Sie selbst hatte aber Schwierigkeiten damit, vor Gruppen zu stehen. Damit erschien ihr auch dieser Bereich vollständig ungeeignet. Es war eine unglaubliche Erleichterung für sie zu erfahren, dass diese Rolle durchaus unterschiedlich ausgestaltet ist, je nach Unternehmen und auch eigenen Stärken. Sicher gehören dazu auch das Arbeiten mit Gruppen und das Reden vor Menschen. Es ist gerade als Berufseinsteiger essenziell und spannend, sich mit diesen Passungsfragen auf ganz unterschiedlichen Ebenen selbst auseinanderzusetzen, sich und die eigenen Vorstellungen zu hinterfragen und abzugleichen mit dem, was in Unternehmen passiert und gebraucht wird. Darauf legen wir auch bei Karriere-, Berufsorientierungsberatungen und Standortbestimmungen Wert, neben: Was treibt mich an, wofür brenne ich, was macht mich aus, wozu kann man mich brauchen?
    Eine weitere wichtige persönliche Kompetenz ist ein Gespür für den Anderen, das Gegenüber als Menschen, Empathie also im weitesten Sinne. Man könnte es zuspitzen auf die gesunde Kombination aus eben dieser Sensibilität einerseits und einer Robustheit andererseits. So lässt man sich auch in kritischen und schwierigen Situationen, die es ja in unserem Beruf ebenso gibt, nicht so leicht aus der Ruhe bringen.
Was ist für Sie im Job erfüllend? Was ist anstrengend?
    Erfüllend ist mit Sicherheit, dass Menschen zusammen lernen können und man Lernprozesse ermöglicht und unterstützt. Das ist dieses erfüllende Gefühl, wenn man nach zwei Tagen mit seinen Teilnehmern in der Runde sitzt und hört, dass sie Fachliches und in vielen Fällen auch Persönliches für sich mitnehmen. Das ist wirklich der erquickende Moment der Tätigkeit. Die Kehrseite dabei ist, dass der Beruf auch anstrengend werden kann, wenn der Lernbogen nicht gelingt oder nicht wie gedacht gelingt. Das liegt aus meiner Sicht daran, dass man sich als Person und Persönlichkeit immer zeigt und sich öffnet. Damit wird man angreifbar und darauf muss man sich einstellen. Da muss man lernen, dass man solche Situationen nicht sofort mit der eigenen Professionalität verknüpft und diese in Frage stellt. Da sind wir dann wieder beim Thema Robustheit.
Gab es prägende, witzige, skurrile Erfahrungen?
    Eine einprägsame, wenn auch banale Einsicht ist, dass ein Seminardesign mit zwei unterschiedlichen Teilnehmergruppen sehr unterschiedlich verlaufen kann. Keine Gruppe ist wie die andere. Keine Beratung ist wie die andere. Dies ist immer wieder faszinierend und hat mir klar gemacht, dass dieser Job einfach nie gleich ist. Das ist schön und herausfordernd zugleich. Es wird jedenfalls nie langweilig.
Welche drei goldenen Tipps würden Sie Personen mitgeben, die sich für diesen Beruf entscheiden?
Nutze jede Gelegenheit, mit Gruppen Erfahrungen zu sammeln.
Suche dir Leute, mit denen du Dinge gemeinsam entwickeln kannst und mit denen du Neues ausprobieren kannst. Suche dir kollegiale Partner und Mentoren.
Finde eine Balance

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