Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
Vom Netzwerk:
lernen und genauso auch immer etwas weitergeben.
    Kurzinterview 6: Torsten Brandenburg, interner Berater
Als was arbeiten Sie aktuell?
    Ich arbeite als eine Art interner Berater bei einem im Jahr 2007 neu gegründetem Team, welches bei dem Aus- und Fortbildungsdienstleister einer Bundesverwaltung angesiedelt ist. Wir sind für verschiedene Behörden tätig und arbeiten in einem interdisziplinären Team bestehend aus siebzehn Kolleginnen und Kollegen, Psychologen und Betriebswirten. Wir sind in unserem Bereich noch eher Exoten, denn so ein Team hat es in unserer Verwaltung noch nicht gegeben. Unsere Tätigkeiten sind vielfältig. Sie sind abhängig von den konkreten Beratungsanfragen aus der Organisation. Zu meiner Tätigkeit gehören z. B. Konzeption, Bedarfsplanung, Ausführung und Evaluation von Führungskräftefortbildungen. Themen wie Personalauswahl – von der Konzeption der Instrumente, über Schulungen bis hin zum Roll-out – gehörten seit Langem dazu. Diese Themen bediene ich aber inzwischen nicht mehr so aktiv, da sie in einem gesonderten Bereich gebündelt wurden.
    Ich mache vor allem recht viel im Bereich der Begleitung von Veränderungsprozessen – seien es Workshops, Einzelberatungen bzw. Coachings, Transfermaßnahmen und Meilensteinplanungen. Zukünftig wartet auch ein großes Projekt im Bereich Führungskräftefeedback auf uns. Häufig arbeiten wir auch interdisziplinär, z. B. wenn es um die Einführung einer Software geht. Dann sind die Experten für die Software und jemand für die „Change-Sichtweise“ im Team zuständig.
Wie war Ihr Weg, was waren wichtige Wendepunkte?
    Ich habe in Münster Psychologie studiert – mit den Schwerpunkten Organisationspsychologie und Pädagogische Psychologie. Dort habe ich vertieft an den Themen Personaldiagnostik bzw. E-Learning gearbeitet. Ich bin dann recht bald auf einen Dozenten getroffen, der eine sehr praxisbezogene Lehre und Praxisprojekte gemacht hat. Ich habe so in verschiedenen Projekten erste Praxiserfahrungen sammeln können und dann verschiedene Praktika in Unternehmensberatungen gemacht. Nach dem Studium bin ich dann nahtlos in eine HR-Unternehmensberatung gegangen. Herausfordernd war dabei,dass ich dort schon angefangen habe, bevor ich mein Diplom fertig hatte. So musste ich dann neben der Arbeit noch meine Diplomarbeit fertig schreiben. Das habe ich einerseits als ein sehr positives Feedback bzw. eine Steigerung meines Selbstwertgefühls erlebt, andererseits war es doch extrem stressig. Rückblickend würde ich es jedenfalls niemandem unbedingt raten.
    In dieser Beratung war ich dann drei Jahre tätig. Meine Schwerpunkte lagen hauptsächlich in den Bereichen Training und Diagnostik. Dann kam bei mir im Bekanntenkreis einige Dynamik auf: Wer geht im Job als Nächstes wohin? Intern oder extern? Das hat mir dann auch zu denken gegeben, wie es so mit mir weitergeht. Ich habe dann angefangen, mich extern umzuschauen, habe mit mehreren Beratungen und auch Konzernen gesprochen und dann die Anzeige von meinem jetzigen Job gesehen.
    Meine Bekannten haben zunächst die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen: Von der Unternehmensberatung in den öffentlichen Dienst – das war für sie schon sehr ungewohnt. Mich hat es gereizt. Eine interne Beratung von der Pieke auf mitzugestalten und ins Laufen zu bringen klang spannend, die Tätigkeiten waren inhaltlich eigentlich sehr vergleichbar mit der Tätigkeit in der Unternehmensberatung. Also habe ich es im November 2007 ausprobiert und seitdem bin ich hier sehr zufrieden.
    Ob es auch Wendungen gab, andere Ideen? Am Ende des Studiums habe ich zum Beispiel mal kurz überlegt, ob ich nicht vielleicht was ganz anderes machen will, z. B. im Bereich klinische Psychologie. Oder ob ich vielleicht an der Uni bleiben soll, um zu forschen. Aber mein Wunsch war dann doch sehr stark, direkt in die Beratung zu gehen. Im Berufsleben waren es dann eher thematische Wendungen. So habe ich im Studium – theoretisch und praktisch – sehr viel Diagnostik gemacht und bin dann im Job zu Beginn fast ausschließlich mit Trainings unterwegs gewesen. Als ich mich dann nach drei Jahren weiterentwickeln wollte und dann wieder mit Beratungen gesprochen habe, habe ich gemerkt, dass das vom Kontext her gesehen eigentlich nichts Neues wäre. Da habe ich dann die Wendung bewusst selbst herbeigeführt und bin in die Bundesverwaltung, also in den öffentlichen Dienst, eingestiegen. Dass es dann doch wieder eineberatungsähnliche

Weitere Kostenlose Bücher