Beraten, Trainieren, Coachen
Trainingsarbeit zu verarbeiten.
Tipp 6: Nutzen Sie Sport und Entspannungstechniken
Viele Trainer aus unserem Kollegenkreis praktizieren aktiv Entspannungstechniken wie Yoga oder die Progressive Muskelentspannung. Auch Laufen oder Schwimmen kann eine sehr gute Möglichkeit sein, um schlechte Ergebnisse und Erfahrungen besser zu verarbeiten. Probieren Sie es einfach aus. Bei jedem funktioniert eine andere Entspannungstechnik, und sicher kennen Sie bei sich selbst bereits gute Wege, um innerlich zur Ruhe zu kommen und Abstand zu gewinnen. Wenn Sie emotional wieder ausgeglichen sind, können Sie mit neuen Kräften zum rationalen Teil dieses Kapitels zurückkehren und sich bereit machen für das nächste Training.
Kienbaum Expertentipp: Kritische Rückmeldungen sofort äußern
Wir haben uns in diesem Kapitel damit auseinandergesetzt, wie Sie mit schlechten Ergebnissen umgehen, die bereits entstanden sind. Sehr hilfreich ist es, bereits prophylaktisch aktiv zu werden und mögliche kritische Rückmeldungen frühzeitig in konstruktive Bahnen zu lenken.
Wir versuchen dies, indem wir mit den Teilnehmern zu Beginn eines Trainings schriftliche Regeln zum Umgang miteinander erarbeiten. Dort findet sich dann für gewöhnlich der Hinweis „Irritationen sofort ansprechen“ oder „Störungen haben Vorrang“. Zusätzlich verdeutlichen wir den Teilnehmern zum Einstieg auch mündlich, wie wichtig uns negative Rückmeldungen sind und wann sie geäußert werden sollten (nämlich sofort), damit wir gemeinsam einen konstruktiven Umgang damit finden können. In 95 % der Fälle nehmen Teilnehmer die Hinweise dankbar auf und Rückmeldungen erreichen uns auf diese Weise frühzeitig. Sodass sie in den allermeisten Fällen sofort entspannt aus der Welt geschafft werden können.
3.6 Train-the-Trainer: Überblick über Trainerausbildungen am Markt
Beispiel: Die richtige Trainerausbildung
Sebastian Brunnen hat allen Grund zum Feiern! Gerade hat er die letzte Prüfung seines Masterstudiums zum Betriebswirt mit dem Schwerpunkt Personalmanagement als einer der Besten seines Jahrgangs abgeschlossen. Seinem Ziel, sich als Trainer und HR-Berater selbstständig zu machen, ist er damit ein bedeutendes Stück nähergekommen. Der nächste Schritt wäre es nun, eine Trainerausbildung zu absolvieren und sich nebenher schon einmal auf die Suche nach potenziellen Kunden zu begeben, um sich dann in etwa einem Jahr selbstständig zu machen.
Er setzt sich an seinen Computer, um nach möglichen Ausbildungsinstituten für Trainer zu recherchieren. Nach drei Stunden am Computer ist seine gute Laune fast vollständig verflogen. Er hat die Beschreibungen unzähliger Ausbildungsinstitute studiert. Diese sind oft so unterschiedlich, dass er gar nicht mehr weiß, worauf er achten sollte. Häufig sind die Ausbildungsgänge auch schlecht beschrieben, unverschämt teuer und mit zahllosen Fremdwörtern gespickt, sodass er nicht prüfen kann, ob die Ausbildungen überhaupt seinen Vorstellungen entsprechen. Gemein scheint den Ausbildungen lediglich, dass sie alle die „beste Ausbildung am Markt“ sein wollen. Feierlaune will da nicht mehr aufkommen.
Immer wieder hören wir von Bewerbern und jüngeren Kollegen, dass die Suche nach der richtigen Ausbildung so oder so ähnlich abläuft. Denn es ist tatsächlich so, dass viele Angebote undurchsichtig sind und im Internet nur unzureichend beschrieben werden. Dabei gibt es auf dem Markt viele exzellente Ausbildungen für erfahrene und weniger erfahrene Trainer. Der Schlüssel, um diese zu finden, liegt jedoch – wie so oft – zunächst einmal in der Selbstreflexion. Die Suche nach der richtigen Trainerausbildung ist vergleichbar mit der Suche nach dem richtigen Auto. Sicher könnten Sie zum nächstgelegenen Autohaus gehen und das erste Auto kaufen, welches Sie sehen. Ob Sie damit glücklich würden, ist jedoch zu bezweifeln. Vermutlich würden Sie sich vor dem Kauf eines neuen Wagens zunächst genau überlegen, wofür Sie das Auto benötigen, wie viel PS der Motor mindestens haben soll, wie viele Personen im Wagen Platz finden sollen, welche Farbe Sie bevorzugen und – nicht zuletzt– wie viel Geld Sie bereit sind auszugeben. Vielleicht haben Sie auch besondere Wünsche wie eine Einparkhilfe oder besonders viel Platz im Fußraum … Vermutlich würden Sie sich alle diese Fragen stellen und durch deren Beantwortung die Anzahl der in Frage kommenden Wagen erheblich einschränken. Und das wäre dringend nötig, denn
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