Berauscht von so viel Glueck
holte Luft. Dann nickte sie stumm.
“Komm schon, Sam, das schaffen wir doch. Es gehört nur ein wenig Disziplin dazu. Du hättest das Medizinstudium nicht geschafft, wenn du keine Disziplin hättest.”
“Und du? Du hast nicht Medizin studiert.”
“Zählt ein juristisches Studium nicht? Außerdem bin ich hier in Cactus noch keiner Frau in die Falle gegangen.”
“Ist das Selbstdisziplin oder mangelnder Sexualtrieb?”
Eine derartige Bemerkung konnte Mac nicht widerspruchslos hinnehmen. Aber er beschloss, es ohne Worte zu tun. Bevor Samantha zurückweichen konnte, stand er auf, zog sie vom Stuhl und drängte sie gegen die Arbeitsplatte.
“Mac, hör auf”, bat sie und stemmte sich gegen seine Brust.
Die Wärme ihrer Hände bewirkte nur, dass sein Verlangen sich noch erhöhte. Er hatte sie nicht berühren wollen, aber ihre Frage hatte ihm die Selbstbeherrschung geraubt. Er küsste sie auf die weichen Lippen, die ihn so fasziniert hatten. Er legte die Arme um sie, presste ihre erregenden Kurven an sich und strich über ihre seidige Haut.
Er hob kurz den Mund, aber nur, um sie noch leidenschaftlicher zu küssen. Als ihre Hand nach oben glitt und er sie am Nacken fühlte, wusste er, dass auch sie nicht immun gegen seine Nähe war.
Mac war nicht sicher, was sie dazu brachte, aber plötzlich schob sie ihn von sich. Natürlich ließ er sie sofort los, wenn auch nur widerwillig. “Sam, was …”
Plötzlich hörte er Cassies Brabbeln. ” Geht es Cassie gut?”
fragte er und wirbelte herum.
Samantha eilte um den Tisch und hob ihr Baby aus dem Wipper. “Ist ja alles gut, mein Liebling.” Tröstend drückte sie ihr Kind an die Brust.
“Warum sollte Cassie etwas dagegen haben, dass ich dich küsse?”
“Bestimmt hat sie die … die Spannung gespürt. Cassie mag Unbeherrschtheit nicht.”
“Das war keine Unbeherrschtheit. Es war das Verlangen, das mir deiner Ansicht nach fehlt”, sagte er.
Dass sie nicht sofort antwortete, überraschte ihn. Sie senkte den Blick. “Es tut mir Leid, dass ich das gesagt habe.”
Er ging auf sie zu, und sie wich zurück, als hätte sie Angst vor ihm. “Ich würde dir niemals wehtun, Sam”, versicherte er.
“Ich weiß. Jedenfalls nicht absichtlich. Aber das hier … das zwischen uns … könnte leicht außer Kontrolle geraten.”
“Das lassen wir nicht zu. Aber die anderen werden denken, dass es uns ernst ist”, sagte er lächelnd.
Sie sah ihn an, aus großen blauen Augen, und er war sicher, dass er sie überzeugt hatte. Dann ging sie zur Haustür. Er folgte ihr.
Sie öffnete die Tür und drehte sich zu ihm um. “Nein, Mac, ich glaube nicht. Das ist mir zu riskant. Ich kann nicht so tun, als wären wir … ein Paar.”
11. KAPITEL
Florence stellte Mac einen Teller mit Schinken und Spiegeleiern hin. Dann schenkte sie ihm Kaffee nach. “Sobald du deine zweite Tasse ausgetrunken hast, möchte ich mit dir reden.”
Mac war noch in Gedanken bei Samantha und dabei, wie sie auf seinen Kuss reagiert hatte. Daher brauchte er eine Weile, um seiner Tante zu antworten. “Ist etwas nicht in Ordnung?”
“Im Gegenteil, alles ist bestens. Ich hätte es dir schon gestern Abend erzählt, aber du bist so früh zu Bett gegangen.”
Er war ins Haus gestürmt und wortlos nach oben geeilt. “Tut mir Leid. Ich war müde.”
“Schmerzt deine Schulter wieder?”
“Nein. Es geht mir gut. Was ist los?”
Florence setzte sich. “Ich glaube, deine Idee, mehr Zeit mit Samantha zu verbringen, hat George … inspiriert.” Sie lächelte verträumt “George? Es geht um dich und George?”
“Ja. Wir … gehen jetzt miteinander.”
Mac hatte Mühe, nicht zu lachen. Er wollte Florence nicht verletzen. “Das ist ja wunderbar, Tante Florence.”
“Du findest uns nicht zu alt?”
“Nein. Hat er dir seinen Jahrgangsring gegeben?” scherzte Mac.
“Natürlich nicht. Er… hat angeboten, mir einen Verlobungsring zu schenken, aber ich habe gesagt, wir wollen uns Zeit lassen.” Sie warf Mac einen verlegenen Blick zu.
“Macht es dir etwas aus?”
Er stand auf und legte den Arm um sie. “Nichts, was dich glücklich macht, könnte mir etwas ausmachen, Tante, Du hast so viel für mich getan.”
“Danke, mein Junge. Nichts, was mich glücklich macht?”
Mac setzte sich wieder und hob die Tasse. “Bitte, fang nicht schon wieder davon an.”
“Natürlich nicht.”
“Und lass George nicht zu lange warten. Ihr kennt euch seit Jahren.”
“Natürlich nicht, mein
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