Bereitwillig (German Edition)
erleichtert ihm bestimmt den Einstieg.“
„Eine sehr gute Idee. Ich wusste, dass ich auf Sie zählen kann.“
Die Tür hinter ihnen wurde geöffnet.
„Ah, da ist er ja auch schon. Mabel, darf ich vorstellen-“ Er machte eine Pause und Mabel drehte sich mit einem offenen Lächeln um.
Ihre Miene erstarrte und unsicher trat sie einen Schritt zurück. Ihre Hand tastete in der Luft nach etwas, um sich daran festzuhalten. Ihr war, als wäre mit einem Schlag jeglicher Sauerstoff aus dem Raum verschwunden.
„Das ist Benedict O’Connell, der neue Abteilungsleiter und hoffentlich unser Retter in der Not.“
Er streckte die Hand aus, seine Mundwinkel zuckten und er sagte: „Freut mich, Sie kennenzulernen, Mabel.“
Er sprach ihren Namen langsam und genüsslich aus, hatte er ihn letztendlich doch erfahren. Sie starrte in seine braunen Augen und wünschte sich sehnlichst ein Loch im Boden, um verschwinden zu können. Sie entzog ihm ihre Hand und murmelte: „Ich hole nur schnell die Mappe.“
Vor der Tür schnappte sie panisch nach Luft, der Raum schien sich zu drehen. Dein neuer Chef hat dich am vergangenen Samstag nur mit seinen Fingern zum Orgasmus gebracht! Mabel presste die Augen fest zusammen und öffnete sie wieder. Nein, es ist leider kein schlechter Traum.
Sie ging mit weichen Knien zu ihrem Schreibtisch und suchte nach der Mappe.
„Mabel, alles okay? Du bist weiß wie die Wand“, erkundigte Ian sich aufmerksam wie immer.
„Ich soll dem neuen Chef assistieren.“ Ihre Stimme klang tonlos.
„Und was ist daran so schlimm?“
„Gar nichts.“ Endlich fand sie den grünen Hefter und schloss ihre Finger dankbar darum. Sie ging zurück in das Büro, obwohl sich alles in ihr dagegen sträubte, den Raum wieder zu betreten. Aber wenigstens war sie nicht allein mit ihm. Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken. Sie musste dafür sorgen, dass sie niemals mit ihm alleine war. Wer weiß, was er sonst mit dir macht.
Die Männer sahen auf, als sie wieder eintrat. Sie öffnete die Mappe und ihr Entsetzen vergrößerte sich – sie hatte den falschen Hefter gegriffen. Nicht ihre Übersicht war darin, sondern die Bilder von Patricia. Sie klappte die Mappe heftig zu und ihre Wangen begannen zu glühen. Sie spürte Bens interessierten Blick auf sich, wagte es aber nicht, ihn anzusehen. In ihren Ohren hörte sie ihr eigenes Stöhnen, als sie auf seinen Fingern gekommen war. Die Hitze in ihren Wangen wurde schlimmer.
„Nun gut, dann lasse ich Sie beide jetzt alleine. Sehe ich Sie später zum Lunch, Benedict?“
„Mit dem größten Vergnügen“, erwiderte Ben freundlich.
Er ging zur Tür und hielt sie auf. White klopfte ihm auf die Schulter und verließ unter Erfolgswünschen das Büro. Mabel wollte sich mit ihm hinausschleichen – doch Benedict warf die Tür vor ihrer Nase zu.
„Du bleibst schön hier. Setz’ dich.“
Er wies auf den Sessel vor dem Schreibtisch und nahm selbst dahinter Platz. „Ironie des Schicksals – nicht wahr, Mabel?“
Sie holte tief Luft und spürte, wie ihr Widerstand sich regte. Nur weil sie eine flüchtige sexuelle Begegnung geteilt hatten, musste sie sich nicht von ihm aufziehen lassen.
„Wohl eher Pech auf meiner Seite“, entgegnete sie schnippisch.
„Pech?“, wiederholte er fassungslos, auch wenn Belustigung in seiner Stimme mitschwang.
„Denke schon. Man sollte eigentlich meinen, dass die Stadt groß genug ist.“
Er lehnte sich in dem Sessel zurück und betrachtete sie. Sein Ausdruck wurde ernst und seine Stimmte klang merklich dunkler, als er fragte: „Warum bist du geflüchtet? Du hast dein Versprechen gebrochen.“
Wenn du das nur wüsstest, immerhin hat er dir schließlich sehr gefallen – und das, was er mit dir gemacht hat. „Ich bin nicht geflüchtet, ich bin gegangen. Schätze, wir funktionieren einfach nicht miteinander.“
Er zog erstaunt die Augenbrauen hoch und schwieg für einen Moment. Dann sagte er: „Dabei hatte ich den Eindruck, dass du dich gut amüsiert hast. Ich habe dich wirklich vermisst, nachdem du verschwunden warst. Ich hatte noch so viel mit dir vor.“
Mabel unterdrückte ihre aufkeimende Erregung. „Ich muss jetzt die andere Mappe holen, ich habe aus Versehen die falsche genommen.“
Sie wollte aufstehen, doch Ben befahl: „Bleib’ sitzen!“
Obwohl sie nicht wollte, gehorchte sie dennoch.
„Du bist sexy und anziehend, widerspenstig und störrisch. Du bist in den Club gekommen und ganz offensichtlich devot. Ich will,
Weitere Kostenlose Bücher