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Bereitwillig (German Edition)

Bereitwillig (German Edition)

Titel: Bereitwillig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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dass er endlich aufhörte. Natürlich hatte er sie nicht erhört.  
    Sie lauschte seinem gleichmäßigen Herzschlag und er wickelte eine ihrer langen Haarsträhnen um seinen Finger. Sie konnte einmal im Ansatz in Worte fassen, wie froh sie war, dass er sich durch ihr Verhalten nicht hatte abweisen lassen und sie zu im wahrsten Sinne des Wortes zu ihrem Glück gezwungen hatte.

    Ian sah sie skeptisch an. Charly kicherte hingegen immer noch. Wütend blickte Mabel zwischen den Beiden hin und her.
    „Manchmal weiß ich wirklich nicht, warum ich überhaupt mit euch befreundet bin.“
    Ians Mundwinkel zuckten verdächtig, als er entgegnete: „Wir sind doch nur um deine Sicherheit besorgt. Du könntest dabei draufgehen!“
    Charly prustete wieder los und tastete nach einem Taschentuch, um die kleinen Lachtränen aus ihren Augenwinkeln zu wischen.  
    „Kein Wort mehr!“, verlangte Mabel erbost.
    „Aber als deine Freunde müssen wir dich warnen! Du hast erst seit kurzem deinen ersten richtigen Freund – und schon setzt du euer beider Leben aufs Spiel, weil du unbedingt für ihn kochen willst?“ Jetzt konnte auch er sich nicht länger beherrschen und lachte lauthals los.
    „Ich wusste, dass ich euch davon gar nichts hätte erzählen sollen!“ Mabel stapelte die Zutaten wieder in die Papiertüte und überlegte. Sie hatte sich selbst so großartig aufgrund ihrer eigenen Idee gefunden, dass sie sie unbedingt mit ihren Freunden hatte teilen wollen. Ben war auf Geschäftsreise und sie hatten abgemacht, sich an diesem Abend in der Hütte zu treffen. Sie hatte überlegt, ob sie ihn vielleicht mit hübscher Wäsche oder einem Sexspielzeug überraschen sollte, doch da war ihr die Idee mit dem Essen gekommen.
    Nun sah sie mit verschränkten Armen zu, wie ihre Freunde sich vor Lachen ausschütteten.
    „Hast du wenigstens einen Plan B?“
    Zähneknirschend musste Mabel gestehen, dass ihr natürlich auch die Möglichkeit in den Sinn gekommen war, dass sie scheitern könnte. Sie konnte nun einmal überhaupt nicht kochen.
    „Ich habe sicherheitshalber fertigen Pizzateig gekauft. Das ist trotzdem kein Grund, mich so zu verspotten.“
    „Du würdest uns genauso aufziehen“, erinnerte Charly sie und unwillkürlich musste Mabel grinsen. Das stimmt wohl, das würdest du.

    Sie erwischte sich tatsächlich dabei, wie sie vergnügt im Takt des Songs, der im Radio lief, auf ihr Lenkrad trommelte. So weit ist es jetzt also schon mit dir gekommen?
    Im Moment konnte es eigentlich nicht besser laufen. Ben wohnte praktisch bei ihr, Mabel mochte es sogar – und bei littlewords war das Chaos, das Patricia hinterlassen hatte, mittlerweile wieder eingedämmt.  
    Bei dem Gedanken an den bevorstehenden Aufenthalt in der Ferienhütte kribbelte ihr ganzer Körper. Sie war schon gespannt, was Ben sagen würde. So schwer kann Kochen doch auch wieder nicht sein.
    Sie parkte ihr Auto und hievte die schwere Tüte mit den Einkäufen auf ihren Arm. Sie stieß die Tür mit dem Fuß auf und zog mit der freien Hand den Zweitschlüssel zur Hütte aus dem Schloss, den Ben ihr offenbar im Austausch für ihren Wohnungschlüssel überlassen hatte.  
    Sie stellte die schwere Tüte auf dem Tisch neben der Eingangstür ab und hob irritiert den Kopf. Wonach riecht es hier?
    Erschrocken wich Mabel zurück – jedoch nicht ansatzweise so ängstlich wie die Frau vor dem Herd vor ihr zurückwich. Die schlanke Blondine hielt abwehrend den Kochlöffel von sich gestreckt. Wie in Zeitlupe beobachtete Mabel, wie sich ein Tropfen roter Sauce von der Spitze löste und auf den Boden fiel.
    „Wer sind Sie?“, fragte die Blondine nun krächzend.  
    „Wer zum Teufel sind Sie denn?“ Trägt diese Frau ernsthaft eine Schürze?
    Mabels Herz blieb bei den nächsten Worten fast stehen. „Ich bin Samantha. Meinem Freund gehört die Hütte.“  
    Mabel blinzelte langsam, die Sätze der Blondine machten keinen Sinn. Das hier war Bens Hütte.
    Sie brauchte einige Sekunden um zu formulieren: „Hat dieser Freund auch einen Namen?“
    „Benedict O’Connell.“
    Der kurze Satz traf sie wie ein Schlag in die Magengrube. Sie machte einen Schritt auf die Frau zu. „Das stimmt nicht. Ich bin mit Ben zusammen.“
    Nun sah die Unbekannten vollkommen schockiert aus.  
    „Wie sind Sie hier hereingekommen?“, wollte Mabel wissen.
    „Mit meinem Schlüssel. Ben wollte nachkommen – ich habe eine Überraschung für ihn.“ Sie zog den Saum ihres Pullovers hoch.  
    Mabel wollte nicht

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