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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Fink
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und richte Dich selbst.
    Wollte ihn jemand fertigmachen? Er schleuderte das Papier zurück in die Tonne.
    Die tote Katze.
    Die Sache mit Claudia. Immerhin hatten sie ein paar nette Monate zusammen verbracht.
    Lucky. Tot. Nur warum. „Warum!“, schrie er in die Nacht.
     

4
    Wütend auf sich selbst löste Jakob seine Finger von seiner Kopfhaut und steckte sich einen Kaugummi in den Mund. Er schob einen Schneidezahn unter einen Fingernagel nach dem anderen und schabte das Blut und die Schuppen darunter heraus, ohne den Monitor aus den Augen zu lassen.
    Auch wenn die Qualität des Internetvideos mehr rauschend als b erauschend war, konnte er doch die Panik der jungen Frau sehen, die über eine Wiese rannte. Die schwarzen Haare hingen ihr zerzaust um das Gesicht. Ihr blasser Körper glänzte wie Elfenbein. Rot hoben sich die Stellen ab, wo sie sie geschlagen hatten. Sie drehte sich zu ihren Verfolgern um und stolperte, fiel hin. Mit ihren auf den Rücken gefesselten Händen konnte sie sich nicht abstützen. Ihr Mund verzerrte sich zu einem stummen Schrei. Gerade wälzte sie sich auf die Schulter und kam auf die Knie, da hatten die zwei Typen in olivfarbenen Uniformen sie erreicht. Der eine griff in ihre Haare und riss ihr den Kopf in den Nacken. Er zerrte seinen Reißverschluss auf und rammte ihr seinen Schwanz in den Mund. An ihren Haaren zwang er ihren Kopf vor und zurück. Der andere packte sie von hinten.
    Keuchend nestelte Jakob an seiner Hose und beobachtete, wie der Kerl ihr den Hintern verdrosch, bis die namenlose Schlampe endlich ihren Widerstand aufgab und sich durchficken ließ. Noch vor den Typen im Video spritzte er ab. Das Internet war eine tolle Fundstätte für derartige Videos.
    Das versaute Taschentuch um seinen Penis geschlungen eilte er ins Bad hinüber.
    Lauwarmes Leitungswasser lief über seinen Schwanz. Er seifte ihn eilig ein. Das Wasser plätscherte so laut. Hoffentlich hörte er, wenn Mutter zurückkam.
     
    Er erinnerte sich, wie sie ihn das erste Mal erwischt hatte, mit elf Jahren. Unter der Bettdecke rieb er das, was da zwischen seinen Beinen zuckte. Er rieb und keuchte. Die aufschwingende Zimmertür hörte er nicht.
    Plötzlich stand Mutter neben seinem Bett und riss die Decke von seinem verschwitzten Körper. „Ich habe dich zu einem gottesfürchtigen Menschen erzogen! Und so dankst du dem Herren.“ An den Haaren zerrte sie ihn ins Bad und wusch seine Hände mit Ammoniaklösung. Der beißende Gestank fraß sich in seine Nase, in seinen Hals und ließ ihn würgen. Aber diesmal wusch sie nicht nur seine Hände wie bisher, wenn er etwas Schlimmes getan hatte. Nein, auch seinen ‚kleinen Jakob’, wie sie ihn nannte. „Wie lauten die Todsünden!“
    Der Ammoniak brannte auf seiner Haut, bis sie Blasen warf. Schluchzend ratterte er die sieben Begriffe herunter. „Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid, Faulheit.“ Fieberhaft überlegte er, welche Sünde er begangen hatte.
    „Wollust!“, beantwortete sie seine innere Frage. „Du bist wie dein Vater! Ich habe versucht dich rein zu halten, wie die Bibel es vorschreibt. Was habe ich nur falsch gemacht.“
    Endlich durfte er mit kaltem Wasser seinen kleinen Jakob abwaschen.
    Danach musste er vor der Jungfrau Maria mit dem Kinde auf dem Steinboden in der Küche knien und mit der Gebetskette in der Hand einen Rosenkranz beten. Seine Mutter stand hinter ihm. Endlose zwanzig Minuten lang murmelte er das Kreuzzeichen , das Apostolische Glaubensbekenntnis , Ehre sei dem Vater , das Vaterunser , die drei Ave Maria mit den Fürbitten , Ehre sei dem Vater und die anschließenden fünfzig Ave Marias . Dabei starrte er unentwegt auf das selige Lächeln der Jungfrau Maria, auf ihre roten Wangen in dem schneeweißen Gesicht, umrahmt von schwarzen Haaren. Tränen liefen ihm über die Wangen, so sehr brannte es zwischen seinen Beinen und die nackten Knie schmerzten höllisch auf den rauen Steinen.
    „Du musst die Bestie der Begierde bekämpfen“, befahl seine Mutter, bevor sie ihn endlich in sein Zimmer entließ.
     
    Er drehte den Hahn zu. In diesem Moment klapperte die Wohnungstür, schwere Schritte hallten durch den Flur. Hektisch trocknete er sich ab. Der Film! Er hatte die Internetverbindung nicht beendet, möglicherweise flimmerte immer noch dieses Video über den Monitor. Er verpackte seinen deutlich geschrumpften kleinen Jakob und lief auf den Gang.
    Sie stand vor seiner Zimmertür, die Hand auf der Klinke.
    „Mutter!“, rief

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