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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Fink
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entfernt.
    Gerade erreichte er die Zufahrt, da rollte Billers schwarzer A ngeberwagen vom Grundstück auf die Straße Richtung Süden.
    Verdammt! Bis Jakob bei seinem Auto sein konnte, wäre Biller schon kilometerweit weg. Fluchend trat er gegen den weißen Gartenzaun. Es wurde Zeit, dass er den Peilsender am Wagen befestigte.
    In diesem Moment kam ihm eine Idee, wo er Ben Biller finden konnte.

5
    Von den altehrwürdigen Eichen zwitscherten zahllose Vögel ihre Lebenslust hinunter auf den zum Kaffee gedeckten Tisch auf der unteren Terrasse im Halbschatten der Bäume. Schmetterlinge tummelten sich um die bunten Blüten in den von einem Gartenbauarchitekten gestalteten Beeten. Von dem parkartigen Garten führte eine breite Treppe zur oberen Terrasse. Von dort gelangte man durch eine doppelte Glastür in den Wintergarten, in dem bei diesem Wetter tropische Verhältnisse herrschten. Ein Paradies für die Palmen, Orchideen und all die anderen exotischen Pflanzen. Die weiße Fassade der aufwendig renovierten Jugendstilvilla glänzte in der Sonne wie ein Eisberg. Der Verkehrslärm war nur zu erahnen. Wie friedlich hier alles wirkte. Zumindest auf den ersten Blick.
    Bens Vater saß am Kaffeetisch unter den Eichen und las Zeitung. Von seiner Mutter war nichts zu sehen.
    Ben nahm seine Sonnenbrille ab und schob sie in die Hemdtasche. „Hallo Vater“, grüßte er und trat an den Tisch. Konrad Biller brummte nur und blätterte die Zeitung um.
    Seufzend setzte sich Ben ihm gegenüber und starrte auf das edle Geschirr. Normalerweise würde Lucky durch den riesigen Garten toben und die Amseln aufschrecken. Heute hatte er nichts, worauf er seine Konzentration richten konnte, womit er sich ablenken konnte.
    Die Stimme seiner Mutter riss ihn aus seinen Gedanken. „Benjamin, mein Junge!“, rief sie, als sie Stufen herunterkam. Sie trug ein hellblaues Sommerkleid, das mit ihrer zarten Bräune und den blondierten Haaren harmonierte. Für ihre neunundfünfzig Jahre hatte sie eine erstaunlich jugendliche Figur, aber sie aß ja auch kaum etwas.
    „Hallo Mama.“ Er stand auf, um sie zu begrüßen.
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals. „Alles Gute zum Geburtstag, mein Großer.“ Ihre Hand glitt über seine Brust, während sie ihn musterte. „Du siehst blass aus. Vielleicht solltest du mal Urlaub machen. Du arbeitest zu viel, wie dein Vater früher“, säuselte sie. Ihr Gintonic-Atem wehte ihm ins Gesicht.
    Er schob sie so sanft es ging von sich. „Das ist es nicht. Jemand hat Lucky umgebracht.“
    Mit einem Keuchen stolperte sie einen Schritt zurück und hielt sich an der Lehne eines Gartenstuhls fest. „Der arme Kerl. Ich hab mich schon gewundert, wo er ist.“
    „Das ist eine Unverschämtheit“, polterte Biller senior und knallte die Zeitung auf den Tisch, dass das edle Porzellan klirrte. „Wer war das?“
    Sein Vater nahm Anteil an seinem Leben, stellte Ben überrascht fest. „Ich weiß es nicht.“ Wieder sah er den abgetrennten Kopf vor sich und den gebrochenen Blick. Er blinzelte das Bild weg. „Außerdem hat Claudia gestern mit mir Schluss gemacht. Eine Frau hat sie angerufen und behauptet, mit mir zusammen zu sein.“ Er hörte seiner Stimme zu und wunderte sich, wie ruhig er klang.
    „Dann solltest du in Zukunft deine Pfoten von anderen Frauen lassen, wenn du eine Freundin hast“, donnerte sein Vater und fuhr sich durch die stahlgrauen Haare. „Oder du stellst dich einfach nicht so dämlich an.“
    Seine Mutter nahm ihn am Arm und lotste ihn zu einem Stuhl. „Setz dich doch mein Junge. Diese Claudia, das war nicht die Richtige für dich.“
    „Eine Immobilienmaklerin!“, schnaubte sein Vater.
    Ben schluckte seine Rechtfertigungen hinunter und setzte sich. „Wo ist Richard?“, versuchte er sich und seine Eltern abzulenken.
    Die Mutter schenkte allen Kaffee ein und schaufelte Erdbeerkuchen auf die Teller. „Der ist übers Wochenende bei einem Kongress in London. Er hat eine neue Behandlungsmethode für chronisch Depressive entwickelt und stellt sie der Fachwelt vor“, erzählte sie stolz.
    „Nicht schlecht“, musste er anerkennen. Sein Bruder, der Seelenklempner. Ben hatte nie verstehen können, wie Richard sich mit diesen lebensuntüchtigen Verlierern abgeben mochte.
    „Verdammte Psychokacke. Dieses labile Pack gehört weggesperrt. Keine Ahnung, warum er sich mit solchen Figuren abkaspert“, knurrte Biller senior und griff nach seinem Stressball und knetete ihn, als ob er jemanden erwürgen wollte.

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