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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Fink
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strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr und legte sich auf ihre Wange.
    Ihr Herz setzte zwei Schläge aus. Sie versuchte ihren Kopf we gzudrehen, doch der Griff in ihren Haaren war zu fest. So blieb ihr nichts anderes übrig,  als die Augen zu schließen und zu hoffen, dass er ihr nicht wehtat.
    Sein Daumen streichelte ihre Lippen.
    Nicht durchdrehen jetzt, das ist nur ein Daumen, ermahnte sie sich und versuchte sich vorzustellen, die Situation wäre eine andere. So wie sie es schon oft gemacht hatte.
    Die Hand glitt von ihrem Gesicht über ihren Hals zu ihrer Schulter.
    Sie spürte, wie ihr keuchender Atem ihren Brustkorb dem seinen entgegenhob. Flach atmen, befahl sie sich. So wenig Körperkontakt wie möglich.
    Die Hand auf ihrer Schulter drückte sie ruckartig nach unten auf die Knie, die andere in ihren Haaren hielt ihren Kopf auf Höhe seines Schrittes.
    Entsetzt riss sie die Augen auf. Die Wölbung in seiner Hose war nicht zu übersehen. Okay. Wenn es das war, was er wollte, konnte sie damit leben. Ein Schwanz war wie der andere, wenn man sich den abstoßenden Rest wegdachte, der dazugehörte.
    Sie stellte sich Peter vor, der so fordernd sein konnte beim Sex, und wahnsinnig befriedigend. Seinen starken, durchtrainierten Körper. Wie Ben wohl im Bett war? Sie konnte ihn sich gut als einfühlsamen und ausdauernden Liebhaber vorstellen. Er hätte ihr Erster sein sollen und ihr Einziger. Wie viele Frauen mochte er schon gefickt haben. Scheißkerl. Scheiß Männer.
    Jakob presste ihr Gesicht gegen seinen verfickten Pimmel und stöhnte auf. Doch nur kurz. Dann stieß er sie rückwärts von sich. Sie landete auf dem Po. Erleichtert rutschte sie in ihre Ecke und zog die Beine an.
    Mit der flachen Schachtel setzte er sich vor sie in den Schneidersitz. Die Lampe platzierte er rechts zwischen ihnen. Pizzaduft entstieg dem Karton. Ein Traum in diesem Albtraum. Seit gestern Abend mit Stefan hatte sie nichts mehr gegessen. Gierig beobachtete sie, wie er mit grausamer Langsamkeit den Deckel aufklappte, umbog und unter den Boden legte. Es war eine Pizza Margherita. Wusste er, dass sie Vegetarierin war, oder war es Zufall?
    Er löste eine der vorgeschnittenen Ecken heraus und hielt ihr die labbrige Spitze vor den Mund.
    Gerade wollte sie danach schnappen, da sah sie seine Augen, die wie Dachse in ihren Höhlen lauerten. Er genoss es, sie derart hilflos und gedemütigt zu sehen. Doch jetzt war keine Zeit für falschen Stolz. Sollte er sich doch kaputt lachen über sie. Oder besser noch tot.
    Sie biss in die Pizza und konzentrierte sich auf diesen herrlichen Geschmack, auch wenn sie kalt war.
    Während sie noch kaute, biss er seinerseits ab. So teilten sie sich schweigend die Pizza.
    Kaum hatte sie den letzten Bissen hinuntergeschluckt, zog er eine Halbliter-Flasche Wasser aus seiner Jackentasche. Jetzt erst spürte sie ihren Durst. Durch die würzige Pizza war er schier unerträglich geworden.
    Doch er öffnete die Flasche nicht sondern stellte sie vor sie hin. Was sollte das, ein mieses Spielchen? “Und jetzt?”, fragte sie und wusste nicht, ob sie die Antwort hören wollte.
    Sie starrte in das grinsende Gesicht des Wahnsinns.
     

41
    Bens Gedanken rasten. Daran hatte er auch schon gedacht. „Du meinst dieser Verrückte hat mich zu Annelie gelotst. Aber warum?“
    Die Unterarme auf die Oberschenkel gestützt, beugte Richard sich vor. “Wie hat sie auf dich reagiert, als sie dich gesehen hat?”
    “Sie hat mich behandelt wie einen räudigen Straßenköter.” Ihre grausamen Worte brannten noch immer in seinem Inneren.
    Richard grinste. “Sie hat dir einen Napf voller Futter vor die Nase gesetzt?”
    Ben musste lachen. “Leider nicht. Sie hat mich angeschnauzt.”
    “Wer war zu der Zeit noch im Café?”
    “Oh mein Gott. Was weiß ich denn. Ich habe nicht drauf geachtet. Ich konnte nur Annelie anstarren.”
    “Schließ die Augen und versuch dich zu entspannen. Geh in deiner Erinnerung zurück bis zu dem Moment, in dem du die Tür öffnest.”
    Seine Lider zitterten, als er sie senkte. Sein Herz hämmerte immer noch gegen sein Brustbein wie ein Specht, der hinaus in die Freiheit wollte. Wie sollte er sich unter diesen Umständen entspannen.
    “Atme bewusst langsam und tief”, empfahl Richard.
    “Okay, okay.” Atmen, langsam, tief. Es funktionierte. Die Glastür. Das schreiend bunte Mobiliar. “Da ist eine junge Frau mit einem kleinen Kind. Nein zwei. Sie essen Pommes. Auf der anderen Seite vier Asoziale mit

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