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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Fink
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auszog. Schlampe.
    Er nickte.
    Sie löste den Verschluss ihres BHs und zog die Träger langsam von ihren Schultern. Die Körbchen hielt sie fest. Am liebsten hätte er ihr den Fetzen heruntergerissen. Doch er zwang sich zur Geduld.
    Endlich legte sie den BH zu den anderen Kleidern. Ihre Brustwarzen reckten sich ihm spitz entgegen, als sie ihr Höschen von ihrem Po streifte und beiseitelegte.
    Wie Gott sie geschaffen hatte stand sie vor ihm, die Arme vor der Brust verschränkt, eine Hand vor ihrer Scham. Die Haare fielen in ihr gesenktes Gesicht.
    “Umdrehen.”
    Gehorsam drehte sie sich um.
    Er bog ihre Hände auf den Rücken und umwickelte die Unterarme mehrmals mit dem Streifen Klebeband, den er an einem der Arbeitstische vorbereitet hatte.
    Überrascht schrie sie auf. “Aber das ist doch nicht notwendig. Ich mache doch, was du willst.”
    Ruckartig riss er sie am Arm zu sich herum. Sein Unterleib pulsierte, drängte. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht, drehte sie zu einem Zopf und umschloss sie mit einer Hand an ihrem Hinterkopf.
    Er drückte sie nach unten auf die Knie.
    Er war ein Werkzeug Gottes. Wenn sie durch die Züchtigung gereinigt war, würde sie begreifen und tun, was sie tun musste.
     

57
    Das Eisenrohr. Jakob hatte es fallen lassen. Es musste auf Annelies Seite liegen. Wenn er nur etwas sehen könnte. Auf den Knien rutschte über den Boden, tastete mit den Händen jeden erreichbaren Zentimeter ab. Er fand krümeligen Dreck, Müll, kratzige Käfer. Kein Rohr. Die Kette zog an seinem Bein.
    Er legte sich flach auf den Bauch und streckte die Arme aus. Ein Schwall Dreck drang in seinen Mund. Hustend krümmte er sich zusammen. Hoffentlich waren keine Tiere dabei gewesen.
    Er startete einen neuen Versuch mit geschlossenem Mund. Seine Nase pfiff.
    Da berührte sein linker kleiner Finger etwas. Er hielt die Luft an und konzentrierte all seine Aufmerksamkeit auf die Finger seiner linken Hand. Tatsächlich, das musste das Eisenrohr sein.
    Doch so sehr er sich streckte, er konnte es nur mit den Fingerspitzen ertasten. Er sammelte seine Kräfte und versuchte es noch einmal. Er stieß dagegen, es rollte von ihm weg. “Nein!”, brüllte er in die Finsternis.
    Wie ein platt getretener Käfer lag er auf dem Bauch und schnaufte. Ein Hauch von Licht sickerte durch die Fenster an der gegenübe rliegenden Wand. Endlich konnte er das dunkle Rohr auf den ehemals weißen Fliesen erahnen. Es war nicht weit weg. Wenn er nur fünf Zentimeter länger wäre. Oder den Stuhl noch hätte. Mit einem Bein davon könnte er das Rohr zu sich heranziehen. Doch in seiner überschäumenden Hilflosigkeit hatte er sein einziges Hilfsmittel davongeschleudert.
    Er legte seinen Kopf seitlich auf den Oberarm und atmete die halbwegs frische Luft tief ein. Es konnten doch nicht fünf Zentimeter über Leben oder Tod entscheiden.
    Ein gellender Schrei ließ ihn zusammenzucken. Annelie. Sie schrie wie verrückt.
    Was machte dieser Wahnsinnige mit ihr.
    “Annelie!”, brüllte Ben und warf sich nach vorne. Die Gelenke in seinem angeketteten Bein krachten, sein Zeigefinger erwischte die Öffnung des Rohrs. Mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem drückte er die anderen Finger dagegen und zog es in seine Richtung. Es war schwer. Wie sollte er das mit den Fingerspitzen bewegen. Millimeterweise rutschte es näher. Seine Lunge brannte. Er atmete langsam aus und tief ein. Mit dem nächsten Zug kam es nahe genug, dass er es umfassen konnte. “Ja!”, schnaufte er.
    Hektisch zerrte er das Rohr zu sich. Seine Hände, Arme, sein ganzer Körper vibrierte. Beinahe wäre ihm der Rettungsanker aus der Hand gefallen.
    Annelie rief panisch seinen Namen.
    Er schob das Rohr durch den Eisenring in der Wand und setzte es als Hebel an. Mit beiden Händen umklammerte er das obere Ende und zog.
    Es knirschte. Aber es lockerte sich nicht.
    Er rüttelte hin und her, zog, bis seine Muskeln reißen wollten. Endlich brach der Ring mit einem Brocken Beton aus der Wand und polterte zu Boden.
    Oben war es totenstill geworden. Ben hielt für einen Moment die Luft an und lauschte. Er hörte nichts außer das Pochen seines Herzens, Bumm Badumm. Sein pfeifender Atem setzte wieder ein.
    Auf wackligen Beinen durchquerte er den Raum und lief die Treppe hinauf. Die Kette klirrte hinter ihm her. Sein Herz hämmerte gegen das Brustbein, ein brennender Schmerz breitete sich aus, der bis in den Kiefer zog.
    Noch fünf Stufen, vier, drei. Die letzten zwei nahm er auf einmal.

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