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Berg der Legenden

Berg der Legenden

Titel: Berg der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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könnten.«
    »Das klingt, als würde es gut zu Georges Fabianischen Prinzipien passen.«
    »Meiner Meinung nach«, sagte Geoffrey, »ist diese Stelle wie für ihn geschaffen. Sie würde George gestatten, seine Erfahrung als Lehrer mit seinen Ansichten über Politik und Bildung zu verbinden.«
    »Aber würde das nicht bedeuten, dass wir nach Cambridge umziehen müssten?«
    »Ich fürchte ja. Aber es gibt schlimmere Orte zum Leben«, erwiderte Geoffrey. »Und vergessen Sie nicht, dass George noch eine Menge alter Freunde dort hat.«
    »Ich sollte Sie vorwarnen, Geoffrey. George sorgt sich sehr um, wie er es nennt, seine finanzielle Zwangslage. In seinem letzten Brief hat er angedeutet, dass die Reise nicht so gut verläuft wie erhofft.«
    »Tut mir leid, das zu hören«, sagte Young. »Ich weiß jedoch, dass das Grundgehalt für diese Stellung dreihundertfünfzig Pfund im Jahr beträgt, dazu kämen möglicherweise weitere hundertundfünfzig durch zusätzliche Studiengebühren, was insgesamt rund fünfhundert Pfund im Jahr ergäbe.«
    »In diesem Fall«, sagte Ruth, »wird George, denke ich, nicht nein sagen. Wann soll er anfangen?«, fragte sie.
    »Nicht vor nächstem September«, sagte Young. »Was hieße, wenn ich das erwähnen darf, dass George sich sogar überlegen könnte …«
    »Nicht jetzt, Geoffrey«, sagte Ruth, als sie zurück zum Haus gingen. »Lassen Sie uns diese heikle Angelegenheit beim Dinner besprechen. Was halten Sie davon, wenn Sie jetzt auspacken und mir dann um sieben im Salon Gesellschaft leisten?«
    »Wir müssen nicht darüber reden, Ruth.«
    »O doch, das müssen wir«, erwiderte sie, während sie zurück ins Haus schlenderte.
    ***
    »Taxi«, schrie Keedick. Als es quietschend neben ihm anhielt, riss er die hintere Tür auf und ließ seinen Kunden einsteigen. Harry und sein Caddie waren nirgends zu sehen.
    »Also, wie schlimm steht es?«, fragte George, als er sich auf die Rückbank fallen ließ.
    »Nicht gut«, gab Lee zu. »Obwohl die Kritik der New York Times ganz wohlwollend war, sind die Vorbestellungen außerhalb der Stadt immer noch …«, er sah aus dem Fenster, »… sagen wir, enttäuschend. Obwohl Sie zumindest einen riesigen Fan gewonnen zu haben scheinen.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Kommen Sie, George, es muss Ihnen doch aufgefallen sein, dass Estelle Harrington sich jeden Ihrer Vorträge anhört. Und ich würde einen ganzen Haufen Geld darauf verwetten, dass sie auch heute Abend wieder da sein wird.«
    »Immerhin ist der heutige Vortrag ausverkauft«, sagte George, der nicht über die allgegenwärtige Mrs Harrington nachdenken wollte.
    »›Ausverkauft‹ ist nicht ganz korrekt«, sagte Lee. »Sie haben sich geweigert, den Vertrag zu unterschreiben, solange wir nicht bereit waren, Studenten umsonst hereinzulassen – nicht, dass mir die Vereinbarung besonders behagen würde.«
    »Und was ist mit Baltimore und Philadelphia?«, fragte George, während das Taxi von der Hauptstraße auf den Campus abbog, den George schon immer einmal hatte besuchen wollen, obgleich er sich nie hätte träumen lassen, dass man ihn hierher zu einem Vortrag einladen würde.
    »Tut mir leid, altes Haus«, sagte Lee zwischen zwei Rauchwolken, »aber die musste ich beide absagen, sonst hätten wir womöglich noch den wenigen Zaster verloren, den wir bis jetzt eingenommen haben.«
    »So schlimm ist es?«, fragte George.
    »Noch schlimmer. Ich fürchte, wir werden Ihre Reise verkürzen müssen. Ich habe Ihnen sogar schon eine Passage auf der Saxonia besorgt, die am Montag in New York ablegen wird.«
    »Aber das bedeutet …«
    »Dies ist Ihr letzter Vortrag, George, also sorgen Sie dafür, dass es gut läuft.«
    »Und wie viel Gewinn haben wir gemacht?«, fragte George leise.
    »Ich kann Ihnen im Moment noch keine genauen Zahlen nennen«, sagte Lee, als das Taxi vor der Privatunterkunft des Präsidenten von Harvard anhielt. »Es gibt noch ein, zwei Auslagen, die ich mit einrechnen muss.«
    George dachte an den Brief, der am Tag vor seiner Abreise in The Holt angekommen war. Wenn Hinks erfuhr, dass die Reise nicht den erwarteten Gewinn eingebracht hatte, würde er dann die Einladung, dass George den jährlichen Gedenkvortrag der Society halten solle, zurückziehen? Vielleicht wäre es am besten, wenn George die Einladung ausschlüge, um die Society nicht unnötig in Verlegenheit zu bringen.
    ***
    »Den ganzen Abend schon weichen Sie dem Thema aus«, sagte Ruth, als sie Young in den Salon

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