Berge Meere und Giganten (German Edition)
Basaltmenschen nach schweren Anstrengungen, unter Zuhilfenahme von Abschwächern Dämpfern Verzögerern allmählich festhielten, den Indifferenz und Umschlagspunkt. Dies war der Augenblick, der im Leben des Steinkörpers alles bedeutete. Es war der Moment, wo seine stärkste und widerstandsfähigste Stoffverbindung gesprengt wurde, der Stein selbst, obwohl nicht glühend im Begriff war zu zerstäuben, und von jedem festen Nachbarkörper geschluckt und angegliedert werden konnte. Die Kylinstrahlen brannten auf dem Stein; der Umschlag war da. Die Nachbarkörper hatte man niederzuhalten. Wie in einer übersättigten Lösung das eingeworfene Kristallstäubchen die ganze Masse zum Erstarren bringt, so erstarrte der erweichte Körper, ließ sich führen zu dem Wesen, das ihm das Kylinlicht vorzeichnete. Man hatte mühsam gearbeitet. Einen Granitblock, den gesprenkelt der harte Quarz, dunkle Hornblende, Glimmer, rötlicher Feldspat bildeten, hatten sie gelernt in einen einzigen zusammenschmelzenden Block von weißem Quarz zu verwandeln.
Während noch die Menschen der Basaltstadt die Umwandlung der Urstoffe selbst betrieben – auf Schritt und Tritt sahen sie sie sich umwandeln –, rissen die Herren des Gefängnis hügels davon an sich, was sie brauchten. Die Tiere, die früher nicht zusammenfanden, es sei denn: eins kaute das andere, stießen sie aneinander; auf die Mutterstoffe mußte alles herabgezwungen werden, ins Elementare heruntergetrieben. Sie dachten zornig und rasend, in ihre Erdfestungen versteckt, sich in Hasen Mäuse Löwen Panther Käfer zu verwandeln. Darum fingen sie Menschen über Menschen aus der Erdstadt und von der Oberwelt, nutzten die Sklavenmärkte aus, verwüsteten die Menschen.
Mentusi und Kuraggara lebten in einer erwartenden Glut. Wie sie lachten. Mentusi prahlte: »Als es Religionen gab, gab es hundert oder tausend klare Menschen, die an den Teufel den Satan an den Himmel Gott die Engel die Unsterblichkeit nicht glaubten. Was haben diese hundert oder tausend klaren Menschen getan? Sie haben zeit ihres Lebens nicht geglaubt. Nicht geglaubt: das war ihre Beschäftigung. Es gab auch welche, die haben ihr Leben dafür hingegeben, gegen die Existenz des Satans des Himmels oder Gottes zu kämpfen. Tröpfe, Tröpfe. Wer Wahnideen hat, mag seinen Spaß daran haben. Ich kümmere mich um die Urtiere, die blöden Echsen nicht. Sie kommen nicht zu uns herunter. Was meinst du, Kuraggara? Sie können nur sterben und finden oben Platz genug. Aber – jetzt! Was meinst du?« »Ja, ich habe auch keine Zeit für Lurche.« »Wir wollen ihnen ein Aquarium bauen, damit sie nicht so rasch umkommen und wollen sie schön füttern. Es soll ihnen besser bei uns gefallen als auf Grönland. Ich geh einmal nach Grönland und seh mir an, was da geworden ist. Vielleicht nehme ich mir einen Drachen, eine Echse mit Flügel und Schnabel, als Pferdchen und es muß mich hinreiten. Halleluja, süßes Land. Wir reisen nach Jerusalem.« »Bist du nicht auch solch Kind wie die Kämpfer gegen den Himmel oder den Satan? Mentusi, was geht mich Grönland an? Vielleicht fahr ich auch einmal nach Grönland. Vielleicht noch lieber nach Island, zu den Vulkanen. Aber wenn ich reise, will ich schon reisen ohne Schiff, ohne Drachen, ohne Flugzeug.« »Und ich!« »Nun ja. Vogel sein, wenn ich will. Dampf sein, wenn ich will. Ja, das will ich auch, Mentusi. Und! Fisch sein! Und Feuer. Und nicht wie der arme Menschenturm, den ich neulich auf Schottland besuchte. Ich flog zu seinen Augen auf, ganz dicht und dann weiter weg, bis er mich erkannte. Er erkannte mich. Es war mein Freund. Aber was soll mir das –, er trauerte! Trauerte eine dunkle furchtbare Trauer. Wie er mit den Augen zwinkerte, hatte ich das Gefühl, ich muß rasch weg, er muß mich vergessen; ich bin ihm ein Alp im Traum. Er ist ein dumpfer schlafender Mann, der nicht aufwachen kann. Wenn ich noch lange vor ihm gezuckt wäre, hätte er mich wie ein Grönlandtier angefaßt und verspeist. Ist ein dummes Kind geworden; greift tapp zu, steckt in den Mund. Aber Fuchs sein vom Kopf bis zu den Füßen, wie ein Fuchs leben solange man will, sich fuchsig fühlen. Ja, Mentusi.« »Wir haben schon zu lange in unserer Haut gesteckt. Es geht uns schließlich, Kuraggara, wie dem Hammelgetier von Menschen hinten in London, die sich für unsere Fabriken und die Versuche anbieten. Sie haben auch ihre Menschenhaut über. Ihnen ist gleich, was mit ihnen geschieht. Weißt du« –, er brüllte
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