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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
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fähiger Mann.«
    Hans Korte betrat mit einem Tablett auf dem Arm das Wohnzimmer. Vorsichtig stellte er drei Tassen und eine Kaffeekanne auf den massiven Eichentisch.
    Die letzte Information hatte Hannah etwas aus dem Konzept gebracht. Sie machte sich noch ein paar Notizen, bevor sie Zettel und Stift in ihrer Jacke verstaute und sich von der Couch erhob. »Es tut mir leid, dass ich Ihnen solche Umstände gemacht habe, Herr Korte. Aber ich muss leider wieder los.«
    Der Alte wirkte gelassen. Auch sonst waren keinerlei Emotionen in seinem faltigen Gesicht zu sehen. Er stellte die Kanne wieder ab, die er bereits zum Einschenken angehoben hatte, und schritt der Kommissarin voraus.
    Hannah verabschiedete sich von Maria Korte und folgte ihm zur Haustür. Sie trat über die Schwelle und reichte ihm die Hand.
    Hans Korte erwiderte den Handschlag und hielt die Beamtin für einen Moment fest im Griff. »Sie haben etwas herausgefunden, stimmt’s?« Er sah ihr dabei tief in die Augen.
    »Wie bitte?«
    »Ihr Blick gerade eben, kurz bevor Sie aufgestanden sind. Ich konnte sehen, dass Sie irgendeine Spur entdeckt haben. Ist es nicht so?« Ruhig stand er da und wartete auf ihre Antwort.
    »Ich werde alles tun, was ich kann, Herr Korte. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort!«
    »Wenn Sie ihn nur finden! Tun Sie das für meine Frau. Finden Sie den Mörder meines Jungen!«
    Hannah riss sich von ihm los und wandte sich zum Gehen. Auf dem Weg zu ihrem Wagen sah sie ein letztes Mal zurück. Der Alte stand immer noch da. Sie stieg in den Wagen und holte ihr Handy hervor. Noch während sie losfuhr, begann sie zu wählen.
    »Kommissar Lorenz, Kripo Köln. Ist dort das Dreifaltigkeits-Krankenhaus?«

-33-
    D ie schwarze Limousine glitt über den Asphalt und näherte sich ihrem Ziel. Mit kaum verminderter Geschwindigkeit verließ der Wagen die Straße und schlitterte auf die Einfahrt zum Firmengelände von HARDCOMP. Die Ansammlung von Journalisten, die sich vor dem Haupteingang postiert hatten, verärgerten Imhoff.
    »Diese elende Meute.« Wütend gab er dem Fahrer die Anweisung, den Hintereingang anzusteuern, um den lästigen Fragen der Presse aus dem Weg zu gehen. Kaum war er ausgestiegen, verschwand er auch schon im Inneren des gläsernen Gebäudes.
    Dort herrschte eine angenehme Temperatur. Imhoff durchquerte die imposante Lobby und verschwand geradewegs in dem seitlich angrenzenden Aufzugbereich. Er legte seinen Zeigefinger auf den Knopf, der sich in Größe und Farbe von den restlichen unterschied, und wartete geduldig, bis ein schmaler Lichtstreifen seine Fingerkuppe gescannt und seine Identität festgestellt hatte. Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich und leise Musik ertönte aus den Lautsprechern der Kabine. Imhoff trat zwei Schritte vor und drehte sich dann zur Aufzugtür, die sich sogleich schloss. Eine Computerstimme erklang aus den Lautsprechern.
    »Guten Morgen, Herr Doktor Imhoff. Bitte nennen Sie Ihr Ziel.«
    »Zwölfter Stock.«
    Der Fahrstuhl setzte sich mit einem leichten Ruck in Bewegung und erreichte innerhalb von nur wenigen Sekunden die Etage.
    Die Türen öffneten sich mit einem schwachen Surren. Imhoff zupfte seine Krawatte zurecht und strich sich durch die gegelten Haare. Dann trat er aus der Kabine und schritt hastig den Flur entlang, an dessen Ende sich sein Büro befand. Die Höflichkeiten der vorüberziehenden Mitarbeiter ignorierte er mit kühler Gleichgültigkeit. Er griff nach der Türklinke des Vorzimmers.
    Mit seinem Eintreten begann die Sekretärin sofort, Imhoff über die wichtigsten Anrufe zu informieren.
    Abwehrend hob er die Hand. »Nicht jetzt!« Er stieß die doppelflügelige Tür auf und betrat das riesige, hochmodern eingerichtete Arbeitszimmer. Mit einem Knall landete seine Aktentasche auf dem Schreibtisch. Er nahm die halb volle Whiskyflasche aus der Bar und schenkte sich einen Schluck ein. Seine Sekretärin folgte ihm und wartete, bis er das Glas geleert hatte.
    »Herr Doktor Imhoff. Es sind zahllose Anfragen von Rundfunk- und Fernsehanstalten eingetroffen, bezüglich der Pressekonferenz. Sie wollen mit Ihnen ...«
    »Sagen Sie allen ab. Und dann schaffen Sie mir diese Medienleute, die den Haupteingang blockieren, vom Hals. Wenn nötig, rufen Sie die Polizei!« Er verzog vor Abscheu das Gesicht.
    Sie nickte und verließ kommentarlos das Büro.
    Imhoff lehnte sich entspannt in seinen Sessel zurück. Plötzlich blinkte ein rotes Lämpchen an seinem Telefonapparat. Er rieb sich die Schläfen und atmete

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