Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
Vom Netzwerk:
mittlerweile selbst. Die ganze Nacht lang hatte er eine Analyse nach der anderen durchgeführt und mittlerweile alle erdenklichen Fehlerquellen ausschließen können. Er war nahe daran zu verzweifeln. Irgendetwas musste er übersehen haben. Irgendeine Kleinigkeit. Langsam stellte er seine eigenen Fähigkeiten infrage und überflog den Ausdruck ein weiteres Mal. Doch sämtliche Werte waren normal.
    Wütend packte er den Stapel und schleuderte ihn in den Papierkorb. Mit einem Taschentuch tupfte er sich seine Stirn trocken und rieb sich den Nacken. Das Läuten des Telefons brachte ihn wieder zur Besinnung. Noch leicht gereizt nahm er den Anruf entgegen.
    »Was ist denn?«, fauchte er in den Hörer.
    Seine Sekretärin blieb für einen Moment stumm, bevor sie antwortete. »Zwei Beamte von der Polizei sind hier und würden gerne mit Ihnen reden.«
    Braun stöhnte auf. »Das fehlt mir gerade noch.«
    »Was meinen Sie?«
    »Nichts. Geben Sie mir zwei Minuten.« Er legte auf und strich die Falten aus seinem Jackett. Dann öffnete er ein Fenster und versuchte sich für einen Augenblick zu entspannen. Die Unterlagen aus dem Papierkorb ließ er in seiner Schreibtischschublade verschwinden. Schließlich führte die Sekretärin den Besuch zu ihm herein.

    »Guten Morgen, Herr Professor Braun.« Lorenz bemerkte sofort den übernächtigten Zustand des Mannes.
    Braun erhob sich von seinem Stuhl, ging auf die beiden zu und reichte ihnen die Hand.
    »Das ist Kommissarin Lorenz«, schob der Hauptkommissar hinterher.
    Der Professor zog eine Braue hoch, schenkte der Namensgleichheit jedoch keine weitere Aufmerksamkeit. »Womit kann ich Ihnen dienen?« Er deutete auf die Stühle vor seinem Schreibtisch und kehrte auf seinen Platz zurück. Er setzte ein weiteres Mal an. »Also?«
    Lorenz fuhr fort. »Gestern wurde die Leiche eines Mannes aufgefunden. Der Tathergang ist mit dem des ersten Mordes identisch.«
    »Von welchem ersten Mord sprechen Sie?«, unterbrach ihn Braun, dem es sichtlich schwerfiel, sich zu konzentrieren. Ein nervöses Zucken hatte sich über seine Lider gelegt. Ständig schaute er zur Seite und fingerte in seinen Unterlagen.
    Lorenz half ihm auf die Sprünge. »Die Leiche, die Sie vor Kurzem in der Pathologie begutachtet haben. Beiden Opfern wurde ein Teil des Gehirns entfernt, den Sie ...«
    »Frontopolarer Kortex«, erinnerte sich Braun.
    »Richtig! Jedenfalls haben unsere Nachforschungen ergeben, dass das erste Opfer - ein gewisser Jens Korte – einer Ihrer Patienten war.«
    Der Professor verstummte. Unschlüssig wiederholte er »Korte...Korte...« und rieb sich nachdenklich das Kinn. »Der Name sagt mir nichts.«
    Hannah griff in ihre Jackentasche und zog ein Foto heraus. »Sehen Sie sich sein Gesicht genau an«, forderte sie ihn auf.
    Braun beugte sich vor. »Tut mir wirklich leid, aber ich kann mich beim besten Willen nicht an diesen Mann erinnern. Ich muss aber gestehen, dass es mir schon immer äußerst schwerfiel, mir Namen oder Gesichter zu merken. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis.«
    Hannah zog ein weiteres Foto hervor. »Und was ist damit? Das zweite Opfer: Tobias Behrens.«
    Wieder schaute Braun auf das Bild. »Nein.« Er hob seinen Blick und gestikulierte entschuldigend. »Bedauerlich, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen kann.« Unruhig wippte er mit seinem Bein. »Dieser Mann soll ebenfalls einer meiner Patienten gewesen sein?«
    »Das wissen wir nicht. Aber es spricht einiges dafür«, antwortete Hannah. »Beide Opfer haben sich aufgrund gesundheitlicher Probleme einer neuartigen Therapie unterzogen. Wir haben erfahren, dass Jens Korte einer Ihrer Patienten war. Die Vermutung liegt also nahe, dass dies auf Tobias Behrens ebenfalls zutrifft. Ich bin mir sicher, dass Sie uns darüber aufklären können.«
    Der Professor lächelte überheblich. »Und wie stellen Sie sich das vor?«
    Lorenz übernahm das Gespräch. »Sicherlich führen Sie über jeden Ihrer Patienten eine Krankenakte.«
    »Die Daten meiner Patienten sind vertraulich!«, entgegnete Braun.
    »In diesem Fall wohl nicht.« Lorenz wurde langsam ungeduldig.
    Der Professor räusperte sich und sah die beiden Beamten mit einem schmalen Lächeln an. »Sie haben absolut recht. Ich werde meine Sekretärin veranlassen, die Krankenakten dahingehend zu überprüfen. Falls diese beiden Personen zu meinen Patienten gezählt haben sollten, werde ich Sie darüber unterrichten. Bitte geben Sie mir die Fotos und die Namen der Herren, dann kann sie sich

Weitere Kostenlose Bücher