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Bergisch Samba

Bergisch Samba

Titel: Bergisch Samba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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verfolgt. Das ist eindeutig.«
    Jutta dachte nach, und eine Weile herrschte Schweigen im Auto. »Ich denke, du solltest die Polizei informieren«, sagte sie schließlich. »Vielleicht sind diese Dückraths einschlägig bekannt.«
    »Und weiter?«
    »Na ja - du könntest Krüger oder Mölich die Sache erklären. Bei all dem, was du bis jetzt rausgefunden hast, müssen sie dich doch unterstützen.«
    »Das denkst auch nur du. Mölich ist hart wie Granit. Der will einfach nicht, dass ein Privatermittler in einem Fall Erfolg hat, in dem die Polizei bisher versagt hat. Der wird einen Teufel tun und mit Informationen über die Dückraths rausrücken. Und außerdem: Stell dir mal vor, sie sind nicht vorbestraft und es lag noch nie was gegen sie vor. Welche Beweise habe ich denn?«
    »Naja, der Waffenbesitz … der weiße Transporter …«
    »Der weiße Transporter sagt gar nichts, und den Waffenbesitz werden sie ganz einfach abstreiten. Im Gegenteil - die werden mir noch was anhängen, weil ich seine Reifen kaputtgemacht habe. Ein cleverer Anwalt wird leicht Zeugen finden, der uns auf dem Parkplatz des Supermarktes gesehen hat. Und dann werden sie mir einen Strick draus drehen. Nein - das muss alles andersrum laufen. Wir werden diese Leute so lange verfolgen, bis sie uns zu jemandem führen, der mit dem Fall zu tun hat.«
    »Und du glaubst, das klappt?«
    »Woher hat Dückrath gewusst, welche Ermittlungsschritte ich unternehme? Er hat im Voraus gewusst, dass ich in Köln unterwegs war, und er hat auch gewusst, dass ich nach Wiehl fahre.«
    »Du meinst, er steckt mit irgendjemandem unter einer Decke, dem du von deinen Ermittlungen erzählt hast?«
    »Ganz genau. Und leider sind das mittlerweile so viele, dass ich nicht alle überwachen kann.«
    »Schon kapiert. Halten wir uns also an Dückrath. Bin mal gespannt, wie lange der braucht, um sich mit dem großen Unbekannten zu treffen.«
    »In der Zwischenzeit kannst du dann endlich das Geheimnis von Marienheide lüften. Stichwort Hochzeitswald, wenn du dich erinnerst.«
    Jutta zuckte mit den Achseln. »Es gibt dort ein Grundstück, auf dem Paare, die in Marienheide geheiratet haben, einen Baum pflanzen können. Nach und nach entsteht dadurch ein richtiges Waldstück.«
    »Romantisch.«
    »Nicht? Ich war mal bei so einer Hochzeit dabei.«
    »Wäre es nicht besser, gleich eine Angestellte des Standesamtes zu bezirzen, damit sie mir die Infos gibt?«
    »Nicht nötig. An jedem der Bäume ist eine Plakette, und darauf stehen die Namen der Brautleute.«
    »Seit wann gibt's denn diesen Wald?«
    »Lass mich mal nachdenken … Wann hat Hannelore geheiratet? Das muss so 1990 rum gewesen sein. Und damals hatten die mit diesem Wald gerade angefangen.«     
    »Das kommt zeitlich hin. Fischer hat gesagt, Ratnik sei Mitte dreißig gewesen. Dann wird die Hochzeit wohl in den letzten dreizehn Jahren stattgefunden haben. Kannst du mir erklären, wo dieser Hochzeitswald ist?«
    »Klar!«
    Ich dachte nach, und dabei starrte ich auf den endlos dahinfließenden Verkehr. Bei Dückrath war immer noch alles ruhig. Wenn ich an diese geschiedene Frau rankäme …
    »Du hast wahrscheinlich Recht«, sagte ich. »Es bringt nichts, zu zweit hier zu warten. Ich suche Ratniks Ex-Frau.«
    »Alles klar«, sagte Jutta.
    Ich wollte gerade den Wagen verlassen, da kam ein Taxi aus Richtung Autobahn herangefahren. Es wendete und hielt vor dem Haus mit dem geschlossenen Fliesengeschäft. Dückrath junior stieg aus und schien beschwichtigend auf den Taxifahrer einzureden. Schließlich stieg auch der Fahrer aus, und beide verschwanden in der Hofeinfahrt. Nach einer Weile kam der Fahrer zurück und fuhr weg.
    »Und jetzt?«, fragte Jutta. »Willst du immer noch nach Marienheide?«
    »Einen Moment noch.«
    Es dauerte keine fünf Minuten, da kam der weiße Transporter aus der Einfahrt und bog in die Hauptstraße ein.
    »Es geht los«, sagte ich und duckte mich.
    Jutta ließ den Motor an. Tiefes Brummen, butterweich. Der Wagen setzte sich in Bewegung. Ich blieb mit dem Kopf unten. Der Z4 gewann an Fahrt.
    »Wohin fahren sie?«, fragte ich.
    »Eben ging es eine Weile Richtung Innenstadt, dann sind sie links abgebogen«, sagte Jutta. »Es geht jetzt Richtung Nordosten. Ich glaube, du kannst raufkommen. Ich habe ein bisschen Abstand gelassen.«
    Ich hob den Kopf. Der weiße Transporter war ein gutes Stück weit vor uns.
    »Mist«, sagte ich.
    »Was ist los?«
    »Ich habe meine Landkarten im Auto gelassen.«
    »Wofür

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