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Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Titel: Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Altermatt
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würden. Als ob sie nur durch ein Kind etwas Gemeinsames hätten, etwas, das sie verband. Was verband sie mit Jan?
    Sie hatte das Licht wieder angemacht, ihren Computer hervorgenommen und ihm eine Mail geschrieben. Dass es ihr leidtäte. Dass sie gerne mit ihm in Ruhe über ihre Zukunft diskutieren wollte.
    Als sie am Morgen aufgestanden war, hatte sie als Erstes ihre Mails gecheckt. Doch von Jan war nichts dabei. Vielleicht schlief er noch.
          
    Jan erwachte und blickte auf einen dunklen Haarschopf. Erschrocken hob er den Kopf. Das Bild war unscharf, aber es war nicht Julia. Der Schopf drehte sich um. Ein Augenpaar und ein Mund näherten sich. Der Mund gab ihm einen Kuss.
    Sein Mund war trocken, das Hirn fühlte sich wattig an. Er drehte sich auf den Rücken, ließ den Kopf aufs Kissen sinken und starrte an die Decke. Jan erinnerte sich, dass er mit Tom an der Hotelbar gesessen hatte. Und dann waren da diese beiden Frauen gewesen. Sie hatten sie zu Cocktails eingeladen. Aber was danach passierte – keine Ahnung. Er wusste nicht mal, wie sie hieß.
    Jan setzte sich auf. Die Frau streichelte seinen Rücken. Er schlug die Bettdecke zurück, sammelte seine Kleider zusammen und ging ins Bad.
    Als er zurückkam, saß die Frau nackt auf dem Bett, die Arme hatte sie um die Beine gelegt, das Kinn auf die Knie gestützt, die Brüste baumelten ins Leere.
    Sie hat schöne Brüste, dachte Jan. »Ich geh dann mal«, sagte er und deutete zur Tür.
    Sie blickte kurz auf, dann legte sie den Kopf wieder auf die Knie.
    »Tut mir leid.« Jan öffnete die Zimmertür, schaute kurz zurück. Sie blickte nicht mehr auf.
    »Du bist einfach gegangen?« Tom nahm einen Schluck Orangensaft.
    Jan nickte und biss in einen Toast mit Butter. Es schmeckte fade.
    »Aber du hast ihr deine Handynummer dagelassen.«
    »Wozu?«
    »Keine Ahnung. – Auf mich hat sie einen sehr netten Eindruck gemacht, und sie ist total auf dich abgefahren.«
    »Tun das nicht alle?« Jan nippte an seinem Kaffee. Der war ebenso geschmacklos wie der Toast.
    »Nähe ist nicht deine Stärke.«
    »Wie kommt der Herr Psychologe jetzt darauf?«
    »Weil sich Doktor Jan Franke immer Frauen aussucht, die Lichtjahre von ihm entfernt sind.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, deine Julia. Die macht ihren Job. Und du? Du kommst frühestens an zweiter Stelle.«
    »Spinnst du?«
    »Du hast mir lange genug die Ohren vollgelabert. Und weißt du was? Ich glaube, du brauchst das.«
    »Was?«
    »Das Unerreichbare, Unnahbare. Dann kannst du dich nämlich so richtig selbst bemitleiden.«
    Jan stand auf. »Das muss ich mir nicht anhören.«
    »Solltest du dir aber. Komm, setz dich wieder hin. Du hast deinen Kaffee noch nicht ausgetrunken.«
    »Der schmeckt fürchterlich.« Jan setzte sich wieder.
    »Seit ich dich kenne, hattest du noch nie eine Frau, die dir nachgerannt ist. Immer war es umgekehrt. Immer musstest du baggern, erobern. Aber nie mit Erfolg. Wie der Hamster im Rädchen.«
    »Das ist gar nicht wahr.« Er nahm sein Handy hervor und drückte darauf herum.
    »Doch, ist es.«
    »Auch das noch.«
    »Was ist?«
    »Eine Mail von Julia! Sie will sich bei mir entschuldigen.«
    »Ist etwas spät.«
    »Nur so von wegen Hamster im Rädchen.«
    »Und?«
    »Was und?« Jan schaltete das Handy wieder aus und legte es auf den Tisch.
    »Nimmst du die Entschuldigung an?«
    »Weiß nicht.«
    »Worum ging’s eigentlich konkret bei eurem Streit?«
    »Ja, um was wohl. Um Kinder.« Jan nahm einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht. Er war nicht besser geworden.
    »Gleich mehrere?« Tom lachte.
    »Das ist nicht lustig.«
    »Nein, lustig ist es nicht, aber etwas sonderbar.«
    »Wieso?«
    »Du suchst dir in ganz Deutschland die einzige Frau aus, die keine Kinder will.«
    »Es gibt sicher mehr Frauen, die keine …«
    »Also ich kenne keine.« Tom schaute sich um, als ob er damit seine Aussage bestätigen wollte.
    »Das ist doch ein Klischee. Frau will Kind, Mann will nicht.«
    »Die Frage ist doch, was du möchtest.«
    »Ich möchte ein Kind.«
    »Dann such dir eine Frau, die das auch will.«
    »Aber Julia …«
    »Eben nicht Julia.« Er fixierte etwas hinter Jans Rücken. »Oh, oh.«
    »Was ist?« Jan drehte sich um. Die Frau, die eben noch mit ihm im Bett gelegen hatte, setzte sich ein paar Tische weiter hinten zu ihrer Freundin. »Muss das jetzt sein?«
    »Sie winkt herüber.« Tom hob die Hand und grüßte zurück.
    Jan drehte sich um, verzog den Mund zu einem Lächeln und winkte

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