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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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noch weniger denkbar als ein halbes Jahrhundert zuvor zu Lebzeiten von William James, Myers und Lodge oder zweihundert Jahre früher, als Swedenborg seine Visionen vom Jenseits publizierte.
    Die Zeit war noch immer nicht reif. Die breite Öffentlichkeit erfuhr von paranormalen Erscheinungen bestenfalls aus der Boulevardpresse, als billige Sensationsmeldung oder als Schauermärchen aufgebauscht – und der »Mann auf der Straße« wußte im allgemeinen, was er davon zu halten hatte: nämlich gar nichts.
     
    Vielleicht wurde der eine oder andere nachdenklicher oder hellhöriger durch das persönliche Leid, das der Koreakrieg über viele Amerikaner brachte. Aber immer noch galt die Möglichkeit außersinnlicher Wahrnehmung durch Sensitive und Medien als ein obskurer Geheimtip, und noch wurden sie vorwiegend mit Jahrmarktsgauklern und Kartenlegern in einen Topf geworfen, wie eine Umfrage ergab. Das änderte sich erst in den sechziger Jahren allmählich, und einen wesentlichen Beitrag zu vernünftiger, vorurteilsloser Aufklärung auf diesem Gebiet leisteten einige amerikanische Fernsehstationen. Erkenntnisse der Parapsychologie und die Unsterblichkeitshypothese, die auf der Jenseitskommunikation basiert, wurden, wenn auch noch nicht allgemein akzeptiert, so doch wenigstens zu einem diskutablen Thema. Das Massenmedium Television nahm sich der Psychomedien an und ließ unter anderem auch mich zu Wort kommen.
    Das Fernsehen mit seiner irritierend grell leuchtenden und lautstarken Technik war ein neuer, raffinierter Test für meine mediale Arbeit. Wieder einmal hatte ich keine Ahnung, ob die Sache in dieser für mich – und erst recht für Fletcher – völlig fremden Umwelt funktionieren würde, und wieder einmal blieb mir nichts anderes übrig, als die Dinge fatalistisch auf mich zukommen zu lassen.
    Es war im Jahre 1967. Allen Spraggett, Redakteur für religiöse Angelegenheiten beim Toronto Star , hatte ein Buch über spiritistische Phänomene geschrieben, und James A. Pike, der als Verfechter fortschrittlicher Ansichten über alltägliche Fragen des christlichen Glaubens bekannt gewordene Bischof der Episkopalkirche von Kalifornien, und ich waren eingeladen worden, Spraggetts Buch im Fernsehen zu diskutieren. Vor dem Gebäude der Canadian Broadcasting Corporation in Toronto traf ich mit Bischof Pike zusammen, und bevor wir noch über das Thema sprachen, über das wir uns sogleich vor Hunderttausenden von Fernsehzuschauern äußern sollten, bat er mich um eine private Séance. Etwas leichtsinnig, und ohne genau zu wissen, um was es Pike eigentlich ging, schlug ich vor: »Wie wäre es, wenn wir die Séance vor der Fernsehkamera abhielten – jetzt gleich?«
    Bischof Pike stimmte zu, die verantwortlichen Herren des Kanadischen Fernsehens waren einverstanden, und so boten wir, statt eines theoretischen Gesprächs über das Unsterblichkeitsproblem ein Live-Interview mit verschiedenen Jenseitigen, die uns Fletcher, erstmals in der Rolle als »Moderator«, heranbrachte.
    Es meldeten sich mehrere Personen, die Pike gekannt hatte – und schließlich sein Sohn, James Pike junior, genannt Jim. Er war es, mit dem der Bischof vor allem in Verbindung zu kommen wünschte.
    Um keine verdächtige Sentimentalität zu erwecken, möchte ich das Bewegende an dieser Zwiesprache zwischen Vater und Sohn nicht eingehender schildern, sondern mich auf die Fakten beschränken, die zutage traten. Sie waren erschütternd genug; ganz Kanada und weite Teile der USA wurden Zeuge eines Bekenntnisses, das man nicht anders als typisch für unsere Zeit und zugleich typisch für die Ewigkeit des Jenseits bezeichnen kann.
    Im Februar 1966 hatte sich der einundzwanzigjährige Student Jim Pike in einem kleinen Hotelzimmer in New York erschossen. Der Entschluß des Sohnes, aus dem Leben zu gehen, war für die Eltern völlig unbegreiflich, zumal er kein erklärendes Abschiedswort hinterlassen hatte. Eine Krankheit, berufliche Schwierigkeiten oder Mißhelligkeiten mit den Angehörigen schieden aus. Das Verhältnis zwischen dem Sohn und den Eltern war bis zuletzt sogar außergewöhnlich harmonisch gewesen.
    Ungefähr zwei Wochen nach Jims Beerdigung traten in der Wohnung des Bischofs, der zu Gastvorlesungen im englischen Cambridge weilte, merkwürdige Phänomene auf, die an Poltergeister erinnerten. Sie wurden außer von Pike selbst von seinem Sekretär und einem Geistlichen, Mr. David Barr, beobachtet. Eines morgens blieben alle Uhren in der Wohnung Punkt acht

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