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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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Schauspieler war – und ich wußte praktisch mit hundertprozentiger Gewißheit, daß weder Ford noch Fletcher ihn gekannt hatten und ihn daher auch nicht nachahmen konnten –, das war die unverwechselbar freundliche, beinahe liebevolle sachliche Art, in der er mit seinen Kollegen zu sprechen pflegte. Und selbst wenn es möglich gewesen wäre, diesen Tonfall zu imitieren, so hätte doch niemand den typischen Klang der Hintergrundgeräusche treffen können, die unser Büro kennzeichneten. Es sei denn, er wäre ihnen über eine lange Zeit hinweg selbst ausgesetzt gewesen, und das traf auf das Ford-Fletcher-Team nicht zu. Nein, derjenige, der hier zu mir sprach und als zusätzliches Erkennungszeichen – wie immer dies auch möglich sein mochte – akustisch den Betrieb in unserer Redaktion produzierte, war zweifellos mein früherer Mitarbeiter George.
     
    Manchmal haben die Jenseitigen es schon deshalb schwer, unser Vertrauen zu erwerben, weil uns von ihrem Ableben noch gar nichts bekannt ist. In diesem Zusammenhang berichtete Mrs. Mary Southworth aus West Lafayette, Indiana, über eine Sitzung mit Fletcher und mir, die 1960 in Chicago stattfand, folgendes:
     
    Fletcher stellte die Verbindung zwischen einigen meiner Verwandten und mir her und sagte dann: »Hier ist Lark.«
    Ich sagte: »Lark? Ich kenne keinen Lark.«
    Fletcher darauf: »Es ist Lark-Horowitz.« [Karl Lark-Horowitz, ehemaliger Direktor des Physikalischen Instituts der Purdue-Universität in Lafayette, Indiana.]
    »Aber, Fletcher, Lark-Horowitz lebt doch noch.«
    »Er ist hier drüben bei uns, und er möchte, daß Sie Big Robbie etwas von ihm ausrichten.«
    Als Lark noch lebte, sprach Big Robbie [C. H. Robertson, früher Missionar in China, Erfinder und Physiklehrer in Purdue] einmal mit ihm über Gott und das Leben nach dem Tode – er sagte ihm, daß es dieses Leben gebe –, aber Lark antwortete, daran glaube er nicht. Er war der Überzeugung, daß man einfach sterbe. Aber Big Robbie sagte, nein, man stürbe nicht einfach, man lebe weiter, durchschreite nur eine Tür. Lark glaubte ihm nicht.
    »Sagen Sie Robbie bitte, es sei doch genauso, wie er gesagt habe. Ich lebe und lehre hier und bin sehr glücklich. Ich möchte mich bei Big Robbie entschuldigen. Er hatte recht, und sagen Sie ihm, es sei noch viel herrlicher, als er es sich vorstellen könne.«
    Ich war überzeugt, daß Professor Lark-Horowitz noch lebte. Deshalb rief ich Professor Purr im Purdue Campus an und fragte: »Ist Lark-Horowitz noch an der Universität?«
    »Nein«, antwortete er, »er ist vor etwa zwei Monaten gestorben.« Der alte Big Robbie war damals schon sehr krank und starb ein paar Wochen später. Ich konnte ihm die Nachricht von Lark-Horowitz aber noch überbringen. Er freute sich sehr darüber und konnte sie nicht oft genug hören.
     
    Wie das nächste Protokoll eines Dialogs mit Fletcher zeigt, geben Jenseitige sich häufig durch Einzelheiten aus ihrer Todesstunde zu erkennen, die nur ihnen und dem noch lebenden Empfänger der Nachricht bekannt sind.
    »Ich habe den Namen Schleming verstanden.«
     
    »Hier.«
    »Eine Lucy kommt zu mir. Sie war anscheinend Ihre Freundin, Ihr habt euch geliebt – ich sehe euch dicht beieinander. Sie starb durch einen Unfall, am 13…. Februar?«
    »Am 13. Januar.«
    »Am 13. Januar. Es war ein Autounfall. Sie waren auch dabei.«
    »Ja.«
    »Ich soll Ihnen sagen, sie habe Sie gehört, aber sie konnte nicht antworten. Sie nahmen sie in die Arme und sagten: ›Ich bin’s, Lucy, Bill! Antworte doch, sag ein Wort!‹ War es nicht so?«
    »Jedes Wort stimmt.«
    »Ich soll Ihnen sagen, sie wartet auf Sie und ist Ihre Frau, wenn Sie auch nicht heiraten konnten, und sie wird wieder bei Ihnen sein, sobald Sie herüberkommen. Sie ist in Hackensack auf einem kleinen Hügel begraben.«
    »Auf einem kleinen Hügel, ja, aber in Nyack.«
    »Ich wußte, es war New Jersey. Sie haben ihr am 22. März Blumen aufs Grab gelegt und sind hier, um mit ihr Verbindung aufzunehmen.«
    »Ja.«
    »Sie sind auf der Herfahrt beinahe von der Straße abgekommen.«
    »Ja…«
    »Sie haben in diesem Augenblick ihren Namen genannt und geflüstert: ›Lucy, mein Liebling.‹«
     
    Für eine schlichte, stark emotional reagierende Seele mag schon der wiederhergestellte Kontakt mit der toten Geliebten genügen, um vom Leben nach dem Tode und der Möglichkeit, mit den Dahingegangenen zu reden, überzeugt sein. Von Berufs wegen kritisch Denkende, die nur an das selbst

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