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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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Recherchierte zu glauben pflegen und in der Regel lieber einen Schwindel entlarven, als daß sie sich der Wahrhaftigkeit einer angeblich dubiosen Angelegenheit zu versichern suchen – Journalisten also können die Jenseitigen freilich nicht »so einfach« für sich gewinnen.
    Der Fall Ruth Montgomery veranschaulicht einen Skeptizismus, den man geradezu »hartgesotten journalistisch« nennen könnte. Hier ist ihre Geschichte, von ihr selbst berichtet:
     
    Kurz nachdem ich eine entlarvende Artikelserie über Medien geschrieben hatte, erregte Arthur Fords Eintreffen in Washington meine Neugier, und ich meldete mich bei ihm zu einem Besuch an. Ich erzählte ihm eingangs von meiner Einstellung und meiner Artikelserie. Wenn er etwas zu verbergen gehabt hätte, wäre es von ihm nur klug gewesen, mich gleich wieder vor die Tür zu setzen. Statt dessen fragte er mich, ob es mir recht wäre, durch Fletcher eine Botschaft von drüben zu bekommen.
    Einer der Herren, die Fletcher mir vorstellte, sprach ununterbrochen und hartnäckig über die Unruhen in Afrika, besonders im Kongo. »Er ist sehr beunruhigt über etwas, das sich an dem Ort in Afrika ereignet, an dem er vor vielen Jahren lebte«, berichtete der Kontrollgeist. »Er heißt Ed… nein, nein Fred – Fred Bennett. Er scheint der Onkel von irgendwem gewesen zu sein. Ich glaube, er war Prediger in Afrika.« Fletcher hielt nur ganz kurz inne und setzte dann hinzu: »Er sagt, er hätte Sie nicht persönlich gekannt, aber Sie sollten Ihren Mann fragen.«
    Als Bob am Abend vom Büro heimkam, fragte ich ihn, ob er je von einem Fred Bennett gehört hatte.
    »Eine meiner Tanten war mit einem Fred Bennett verheiratet«, erwiderte er, »doch er starb, als ich noch klein war. Wieso? Hast du etwas über ihn gehört?«
    Ich ließ die Frage für den Augenblick unbeantwortet und fragte Bob, ob er wisse, welchen Beruf Fred Bennett gehabt habe. Die Antwort darauf vergesse ich nie: »Er war Missionar im Kongo. Warum?«
    Fletcher sagte ferner zu mir: »Ich muß den nächsten Namen phonetisch übermitteln, weil wir hier drüben keine Wörter benutzen. Der Mann heißt Ida – nein Ina – nein, aber ganz ähnlich, ein Wort mit drei Buchstaben, und es beginnt mit I. Er sieht sehr gut aus und hat mit Ihnen Ähnlichkeit. Muß Ihr Vater sein.«
    Ich sagte, daß mein Vater Ira geheißen habe, und Fletcher fuhr fort: »Er läßt Sie herzlich grüßen. Sagt, er sei sehr krank gewesen, bevor er zu uns herüberkam, aber dann sei es sehr schnell gegangen. Er wußte nicht, daß die Krankheit so ernst war. Er erinnert sich nicht an das Sterben und hat drüben keinen gefunden, der es tut. Hier gibt es kein Sterben. Ganz plötzlich ist man frei, das ist alles… Er sagt… er habe sich über seine Beerdigung sehr gefreut. Sie sei schön und einfach gewesen, aber er sei nicht für immer tot. Er habe sich nur seines kranken Körpers entledigt. Sie sollen Ihre Mutter sehr herzlich grüßen. Ist jemand bei Ihnen, der Bertie heißt? Er sagt immer wieder Bertie.«
    Ich antwortete, das sei sein Kosename für seine Frau gewesen…
    Dann brachte Fletcher diese Botschaft: »Ihr Vater sagt: ›Es gibt auf der Welt für dich nur eine einzige wichtige Story. Du mußt schreiben, daß ich lebe und wir uns in einer Welt befinden, in der sich alles weiterentwickelt. Hätte ich hier nichts zu tun, könnte ich nicht glücklich sein.‹«
    Als nächstes sagte Fletcher: »Ein Clyde Wildman, der mit Schulen zu tun hatte, läßt Ihnen sagen, jemand, der früher in einer Straße oder einer Stadt namens Lafayette in Ihrer Nähe wohnte, sei auf geheimnisvolle Weise verschwunden, jetzt aber drüben. Er ertrank. Er war Beamter – Richter anscheinend.«
    Ich kannte keinen Wildman, und seit einem gewissen Mr. Crater war auch kein Richter mehr verschwunden, aber der war ganz bestimmt nicht aus Lafayette, Indiana, wo ich als Kind gewohnt hatte.
    Am nächsten Tag rief ich das Courier-Journal in Lafayette an, um möglicherweise einen Hinweis zu bekommen. Kaum hatte ich umständlich zu erklären begonnen, was ich wollte, sagte der Redakteur, George Lamb: »Da kann kein anderer als Richter Lynn Parkinson gemeint sein. Er wohnte in Lafayette, war aber Richter beim US-Appellationsgericht in Chicago, wo er im vergangenen Herbst spurlos verschwand.« Er sagte, das FBI habe sich seinerzeit in die Untersuchungen eingeschaltet, die sich auf sieben Staaten erstreckten. Die einzigen Spuren, die man am Strand des Michigan-Sees in der Nähe des

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