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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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Lake-Shore-Hotels gefunden habe, seien Hut und Regenschirm des Richters gewesen…
    Der Redakteur wälzte alte Adreßbücher und stellte fest, daß Richter Parkinson, der früher Rektor der Universität gewesen war, vor fünfundzwanzig Jahren tatsächlich nur ein paar Häuserblocks von uns entfernt in West Lafayette gewohnt hatte. Weder der Redakteur noch ich konnten damals ahnen, daß wenige Wochen später der verweste Leichnam des Richters im Michigan-See gefunden werde würde. 20
     
    Nicht die Grüße und Wünsche von Verwandten und Bekannten, nicht die recht allgemeinen Äußerungen des Vaters über das tätige Leben nach dem Tode, sondern die nachprüfbaren »unveränderlichen Kennzeichen« der Personen und die Details ihrer Lebensumstände haben Ruth Montgomery überzeugt, daß es Medien, Kontrollgeister und Jenseitskontakte gibt, bei denen es mit rechten Dingen zugeht. Seitdem gehört sie zu den aktivsten und gewissenhaftesten Berichterstattern über paranormale Vorgänge. Ihre Bücher erscheinen in hohen Auflagen und sind in viele Sprachen übersetzt worden. 21
    Und das, was die Körperlosen bei Ruth Montgomery erreicht haben, ist nun einmal ihr erstes Anliegen: sich zu legitimieren, eine Vertrauensbasis zu schaffen. Immer wieder hat sich erwiesen, daß dann, wenn ein Vertrauensverhältnis hergestellt war, auch Botschaften von größerer Wichtigkeit, ja von außerordentlicher Tragweite zu uns kamen.

 
    Weniger belanglose Dinge
     
    Ein Zeitungskolumnist aus Cincinnati schrieb mir einmal, daß er nur dann an meiner Séance teilnehmen würde, wenn ich ihm versprechen könnte, Moses oder den Propheten Jeremias herbeizuzitieren, er wolle aber seine Zeit nicht mit dem »Nachbarsklatsch über den Zaun« vergeuden, den ich im allgemeinen zu bieten hätte. Ich entgegnete, Fletcher und ich würden uns gern bemühen, mit Moses oder Jeremias Verbindung aufzunehmen – wenn er uns verspräche zu entscheiden, ob die Jenseitigen, die sich meldeten, tatsächlich die beiden alttestamentarischen Persönlichkeiten seien.
    Nun, die schwierige Aufgabe, die biblischen Gestalten zu identifizieren, blieb dem Mann aus Cincinnati erspart; denn sie ließen sich nicht vernehmen.
    Warum aber melden sich die großen Geister der Vergangenheit so selten zu Wort? Die Antwort ist nicht in einem Satz zu geben, doch ist sie deshalb nicht etwa schwer zu verstehen, zumindest für den Einsichtigen nicht. Angenommen, wir wären tatsächlich mit Jeremias in Verbindung gekommen: In welcher Sprache hätten wir uns mit ihm verständigen sollen? Nur sehr wenige Menschen unserer Zeit könnten den hebräischen Dialekt der Propheten verstehen. Selbst die griechische oder lateinische Umgangssprache der vorchristlichen Antike würde ein heute Lebender kaum verstehen.
    Müssen wir daraus schließen, daß Persönlichkeiten früherer Epochen gar nicht erst versuchen, mit uns Kontakt aufzunehmen? Ich glaube nicht. Paul Tillich, einer der bedeutendsten Theologen unseres Jahrhunderts, nahm einmal an einem Gottesdienst der Vereinigung für geistige Heilung teil. Plötzlich sagte Professor Tillich: »Ich spüre die Anwesenheit des heiligen Franz von Assissi.« Um einen wissenschaftlichen Forscher zu überzeugen, genügt es natürlich nicht, »die Anwesenheit zu spüren«, auch wenn derjenige, der sie spürt, ein noch so ehrenwerter Mann ist. Wenn jedoch ein Mensch mit den großen Geistesgaben Paul Tillichs – seiner unantastbaren Redlichkeit, seiner großen Gelehrsamkeit, seiner klaren und nüchternen Einstellung zu spirituellen Dingen – die Anwesenheit eines Jenseitigen spürt, sollte man das nicht leichtfertig als »fixe Idee« abtun. Andererseits: Wäre ein solches Erscheinen charakteristisch für den heiligen Franziskus? Überlegen wir einmal: Als er noch im Diesseits lebte, sprach er ein Gemisch aus lateinischer Bibelsprache, Mönchslatein und Toskanisch, das keiner der Gottesdienstteilnehmer verstanden hätte. Der intelligente Franziskus besaß indessen so viel Verstand und Feingefühl, daß er zu den Menschen, die er liebte und denen er dienen wollte, gewiß nicht in einer vollkommen unverständlichen Sprache gesprochen hätte. Das bedeutet nicht, daß es ihm unmöglich gewesen wäre, sich überhaupt zu offenbaren. Paul Tillich hat ja »nur« die Anwesenheit des Heiligen gespürt, jedoch nicht gesagt, daß er ihn hat sprechen hören.
    Ein weiterer wichtiger Faktor in dieser Diskussion ist die zuweilen negative Wirkung der Zeit, die unaufhörlich

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