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Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille

Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille

Titel: Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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gruppierten.
    „Doch davon wollte Max nichts wissen“, hörte er Quentin neben sich weitererzählen, „vielmehr erhob er sich und nahm sogar am Tisch der vier Einheimischen Platz! Ja, es kam mir so vor, als wäre er durch ihre Gegenwart regelrecht wie verhext - denn sonst musste er doch sehen, was für Gestalten das waren, musste er doch merken, dass sie nichts Gutes mit uns vorhaben konnten! Als ich mich jedoch vorbeugte, dafür entschuldigte, dass ich die Konversation unterbrach, die er mit der Frau der vier inzwischen begonnen hatte, und Max so eindringlich, wie ich nur konnte, zumurmelte, dass wir JETZT WIRKLICH SOFORT GEHEN sollten, sah er mir nur direkt ins Gesicht, lachte und sagte: ‚Geh doch schon vor, Quenni.‘“
    Würde er rot werden? Max verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein.
    „Max allein bei diesen Leuten zu lassen“, fuhr Quentin fort, „kam mir jedoch trotzdem nicht richtig vor. Hatte er vielleicht schon zuviel getrunken? Wie getrieben von der Panik, die mich mehr und mehr packte, stand ich auf und griff nach seinem Arm. Es täte mir leid, stotterte ich in die Richtung der Frau, deren Gesicht irgendwie im Schatten lag, ‚ but w e have to get up early, you know‘ … Dabei hoffte ich nur, dass sich Max nicht dagegen wehren würde, von mir fortgezogen zu werden. Im gleichen Moment erhob sich aber auch die Frau von ihrem Stuhl und fasste nach Max, wie um ihn aufzuhalten. Ich dachte schon, dass wir ihn ja schlecht hin-und herzerren konnten - da fiel mein Blick auf die Sitzfläche, auf der die Frau gerade eben noch gesessen hatte.“
    „Und?“ Henning hatte den Mund zu einem Grinsen verzogen, halb spöttisch, halb skeptisch.
    „Und dort, auf der weißen Sitzfläche … also es war ja schon dunkel - aber man konnte es wegen der Lichter in dem Café doch deutlich erkennen … dort auf der Sitzfläche hatte sich eine Pfütze gebildet - ein dunkelrote Lache aus Blut.“
    „Ahff!“, hörte Max Malte hervorstoßen, hielt den Blick aber starr auf die anderen Gäste gerichtet.
    „Es verschlug mir fast den Atem“, fuhr Quentin neben ihm fort, „ich nickte mit dem Kopf zu dem Stuhl, um Max darauf aufmerksam zu machen - da drehte sich die Frau zu den Männern um, die ein wenig hinter ihr gesessen hatten - und jetzt war es deutlich zu erkennen: Das Blut war ihr durch den Rock gesuppt, während sie so zugedröhnt gewesen sein muss, dass sie es nicht einmal bemerkt hatte.“
    Max hätte am liebsten ausgespuckt. Er hatte es nicht gesehen, Quentin hatte es ihm später erzählt. Vielleicht war es auch einfach ein Fleck auf dem Stuhl gewesen, ein Blatt?! Woher war Quentin sich so sicher, dass er sich nicht getäuscht hatte? Sie hatte auf dem Stuhl gesessen, verdammt, die Feuchtigkeit wäre von ihrer Kleidung doch -
    Er musste sich dazu zwingen, nicht zusammenzufahren - wollte nicht daran denken!
    „Ich bin wirklich erschrocken, so etwas hatte ich noch nicht erlebt“, hörte er Quentin sagen, „und glücklicherweise ließ sich Max jetzt auch endlich von dem Tisch fortziehen - “
    „Wolltest du nicht mehr mit der Lettin schnacken?“, unterbrach Henning Quentin und wandte sich an Max.
    Der drehte seinem Schwager den Kopf zu. „Wart‘s ab.“ Er nickte Quentin zu.
    „Wir verließen also den Tisch“, griff Quentin den Faden wieder auf, „und strebten die Allee verkrüppelter Bäume hinunter, die von dem Park zu unserem Hotel führte - als wir eine Stimme hinter uns hörten.“
    „Die Lettin!“ Henning hatte die Augen verengt.
    Heute ist deine Hochzeit, musste Max denken, willst du nicht mal nach deiner Braut sehen?
    „Nein“, Quentin stieß den Qualm, den er eben aus seiner Zigarette gesaugt hatte, wieder aus und zerdrückte die Kippe im Aschenbecher, „es war einer von ihren Begleitern. Er holte uns ein und begann in seinem komischen Englisch etwas von einem Restaurant zu erzählen, an dessen Küchenausgang er ab und zu von den Resten etwas abbekommen würde, die übrigblieben. Wenn wir Lust hätten, dort zu Abend zu essen, würde er von dem Laden für die Vermittlung von uns als Gästen einen kleinen Bonus bekommen.“ Quentin sah zu Max. „Oder, so war‘s doch?“
    Max blickte zu Henning. Der spitzte die Lippen.
    „Quentin wollte zurück ins Hotel“, Max spürte plötzlich, dass er grinsen musste, „aber ich hatte von Riga doch noch gar nichts gesehen!“
    „Bist du mit, mit dem Typen?“ Malte, der fast einen Kopf kleiner als Henning war, sah ihn mit beinahe aufgerissenen Augen

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