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Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Titel: Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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günstigen Tarif in die Versicherung zurückzukehren …
    Das Klingeln seines Telefons schreckte Max aus seinen Gedanken auf.
    „Du bist zu Hause? Großartig!“ Es war Felix. „Ich bin gerade auf dem Weg zum Flughafen. Was hältst du davon, wenn ich kurz bei dir vorbeischaue?“
    Überrumpelt stakste Max mit dem Telefon am Ohr durch seine Wohnung.
    „Ich fliege noch heute nach Mailand. Sie sind begeistert, wollen alles haben, hörst du - den ganzen Bentheim … “ Felix unterbrach sich. „Aber ich muss mit dir reden!“
    „Ich bin hier, Felix. Wenn du vorbeikommen willst - “
    „Alles klar. Zwanzig Minuten.“ Es knackte in der Leitung. Felix hatte aufgelegt.
    Max drehte sich zu Boll um und suchte nach Worten. Lennart müsse das verstehen, es tue ihm ja auch leid, aber er bekomme Besuch … Max verhaspelte sich in seinen Sätzen.
    Bolls Gesicht fiel förmlich in sich zusammen. Aus seiner gerade noch merkwürdigen, aber irgendwie auch strahlenden Haltung wurde so etwas wie ein Häufchen Elend. Als hätte jemand die Tür aufgerissen und ein Windstoß alle Kraft aus seinem Körper geblasen.
    „Ich zahle es!“ Max schob die Hände in die Hosentaschen. „Okay? Melde dich wieder an, ich bezahle es - egal was es kostet.“ So teuer konnte es ja nun auch wieder nicht sein. Und ein bisschen Geld hatte er doch zur Verfügung, seitdem seine Mutter ihm seinen Teil vom Erbe des Vaters vor Bettys Hochzeit überschrieben hatte.
    Boll sah ihn verständnislos an. „Das geht doch nicht.“
    „Warum denn nicht?“
    Langsam begann Bolls Gesicht wieder zu leuchten. Aus grau wurde Glanz.
    „So viel kann das ja nicht sein.“ Max freute sich, als er merkte, wie Boll auflebte. „Jetzt aber muss ich dich wirklich bitten zu gehen. Wir können uns die Tage ja nochmal treffen … “
    Boll war schon an der Tür. „Das werde ich dir nicht vergessen.“ Es war unverkennbar, dass er das nicht nur so dahinsagte. Boll war ein bisschen kaputt, keine Frage, aber nicht verschlagen.
    Max schüttelte ihm die Hand. Sie war gerade so feucht, wie er befürchtet hatte. „Pass auf dich auf.“
    Boll zuckte kurz nach rechts und nach links, dann schloss er Max rasch in die Arme, ließ ihn gleich darauf jedoch wieder los. Stinken tut er nicht, huschte es Max durch den Kopf.
    Im nächsten Augenblick war Boll an der Treppe und polterte über die Stufen hinab.


     
    „Machst du dir eine Vorstellung davon, was die bereit sind zu zahlen?“
    Max wollte es gar nicht wissen.
    Felix und er hatten im oberen Wohnzimmer in der Sitzecke Platz genommen. Es gab eiskalten Weißwein und Kaviar, den Felix gleich mitgebracht hatte.
    „Was willst du, Felix? Eigentlich wollte ich mich gerade an meinen Schreibtisch setzen … “
    „Haben wir über das, woran du arbeitest, eigentlich schon mal gesprochen?“
    „Haben wir nicht.“
    „Warum nicht, Max? Du wirst doch einen Verlag brauchen, zeig uns doch mal etwas davon.“ Felix tunkte den Löffel tief in die Fischeier. „Oder willst du es bei einem anderen Haus unterbringen?“
    „Eigentlich will ich noch gar nicht darüber reden - und schon gar nicht mit dir.“
    „ Noch? Hast du noch gesagt? Das ist gut. Also später vielleicht, wenn du klarer siehst.“
    Max goss sich etwas Wasser in sein Weinglas.
    „Hast du dir das denn nochmal überlegt - worüber wir bei Bettys Hochzeit gesprochen haben?“
    Max hob sein Glas an die Lippen, trank einen Schluck. Das hätte er sich ja denken können, dass es Felix darum ging …
    „Allein der Mailand-Deal ist ein Vermögen wert - “
    „Und kommt nicht zustande, wenn ich Nein sage.“
    Felix leckte sich die Lippen. „Wahrscheinlich nicht.“
    Max‘ Augenbrauen zuckten kurz in die Höhe. „Ich glaube, dass ich im Moment keine Lust habe, eine Entscheidung zu fällen.“
    Der Löffel klirrte auf Felix‘ Teller, aber als Max kurz in sein Gesicht sah, lächelte Felix schon wieder.
    „Heißt?“
    Max stellte sein Glas zurück auf den Tisch, achtete darauf, dass es sanft landete. „Heute werde ich dir die Rechte nicht verkaufen.“
    „Und morgen?“
    „Auch nicht.“
    „Und übermorgen?“
    „Auch nicht.“
    Schweigen.
    „Und am Ende des Jahres?“
    „Ich weiß nicht, wann ich sie verkaufe, ich weiß nicht, ob ich sie überhaupt verkaufe, und ich weiß auch nicht, ob ich sie - wenn ich sie verkaufen würde - an dich verkaufen würde, Felix.“
    „Du weißt also gar nichts.“
    „Sieht so aus.“
    „Dann könnte der Mailand-Deal

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