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Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Titel: Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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auf, die sie sich mit Felix teilte, schlüpfte aus dem Mantel und wollte sich schon unverzüglich in ihr Zimmer begeben, um voller Tatendrang auf die Verwirklichung ihres neuen Ziels zuzusteuern, als sie eine Stimme hörte.
    „Lisa?“
    Sie fuhr heftig zusammen. War Felix bereits nach Hause kommen? Aber das war nicht seine Stimme!
    Mit erstaunter Miene trat Henning in die Tür, die von Felix‘ Arbeitszimmer auf den Flur führte. „Ich dachte, du bist in deinem Schlafzimmer!“
    Lisa holte Luft. Wieso war Henning hier?! Damit hatte sie nicht gerechnet.
    „Felix hat mich gebeten, ein paar Unterlagen für ihn zu holen, damit er sie in der Firma vorfindet, wenn er vom Flughafen nachher direkt ins Büro fährt.“ Wie zum Beweis hielt Henning ein paar Papiere hoch. „Er meinte, dass ich dich schlafen lassen soll, es würde dich sicher nicht stören.“
    „Nein, klar, kein Problem, Henning, lass dich nicht aufhalten.“ So beiläufig wie möglich wollte sie an ihm vorbei gehen.
    „Kommst du jetzt erst nach Hause?“ Henning hatte ein eckiges Lächeln im Gesicht.
    Geht dich nichts an! Lisa riss sich zusammen. ‚Ich hab nur rasch Brötchen fürs Frühstück geholt‘? Aber sie hatte ja keine Brötchen dabei. Es würde ihn nur noch misstrauischer machen.
    „Ich hab einen Brief zur Post gebracht!“ Gut!, dachte sie.
    Henning Augen ruhten auf ihr.
    Und frag jetzt nicht, an wen der Brief war!
    „Ach ja.“ Das Misstrauen war nicht zu überhören.
    „Was willst du, Henning?“ Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Fürs Herrchen mir ein bisschen hinterherschnüffeln?“
    Hennings Mundwinkel zuckte kurz nach oben, als hätte ihn die Beleidigung wie eine feine Peitsche getroffen. „Felix wird mich fragen, ob wir uns gesehen haben. Was soll ich ihm denn sagen?“
    Was du willst?
    Die Gedanken rasten durch ihren Kopf
    Soll ich ihn bitten, für mich zu lügen? Henning? Er ist Felix hörig!
    „Ich habe einen Brief weggebracht, Henning. Wo ist das Problem? Eine Bewerbung bei einer Zeitung, wenn du es genau wissen willst. Ich habe gestern Abend das Schreiben fertig gemacht und wollte es heute früh so schnell wie möglich abschicken. Das kannst du Felix ruhig sagen, wenn du möchtest.“
    Fast hatte sie den Eindruck, als wäre ihr Schwager – ja, genau, er ist mein Schwager! - froh darüber, mitgeteilt zu bekommen, was er sagen sollte.
    „Und warum war dein Bett dann unberührt?“
    Es verschlug Lisa beinahe die Sprache.
    „Du hast in meinem Zimmer nachgesehen?“ Ihre Stimme war leise, als ob sie plötzlich krank geworden wäre.
    „Tut mir leid Lisa, er - “
    „Er hat dich darum gebeten.“
    Sie hatte das Gefühl, als würde der Boden schwanken. Er würde es Felix sagen und Felix würde sie zur Rede stellen. Was sollte sie jetzt erwidern? Die Wahrheit? Wollte sie wirklich, dass Felix es von Henning erfuhr?
    „Lisa, wenn du willst, kann ich Felix auch sagen, dass du in deinem Zimmer – “
    „Was willst du von mir, Henning? Ist dir beim Spionieren für Felix das Hirn weich geworden?“ Jetzt schrie sie beinahe. „Lass mich mit deinen ekelhaften Verdächtigungen in Ruhe! Ich habe einen Brief zur Post gebracht! Ich habe in Felix‘ Bett geschlafen. Er hat mir gefehlt. Willst du jetzt auch noch wissen, ob ich mich angefasst habe? Oder was? Willst du, dass ich dir anbiete, dich auch dort zu befriedigen? Im Bett deines Herrn? Würde dich das aufmuntern? Oder ist dir das dann doch zu gefährlich? Weil ich dich verraten könnte?“
    Blass war Henning ein paar Schritte in Felix‘ Arbeitszimmer zurückgewichen.
    „Verschwinde aus meiner Wohnung, hörst du! Es ist mir egal, was Felix dir gesagt hat. Ich werde mit ihm über dich sprechen. Dann werden wir ja sehen, was er dazu meint!“
    Breitbeinig stand sie vor der Tür des Arbeitszimmers. „Hau AB, verstehst du, Henning?!“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu, entriss ihm mit einer heftigen Bewegung die Papiere, die er noch immer in der Hand hielt, und schleuderte sie auf den Boden. „ Hau ab! “
    Henning öffnete den Mund, wollte wohl noch etwas sagen, aber sie hörte nicht auf, ihn anzuschreien. „HAU AB, Henning!“
    Unangenehm berührt griff er nach seiner Jacke, die er im Arbeitszimmer über einen Stuhl geworfen hatte, und drängte sich an ihr vorbei auf den Flur.
    Wie betäubt blieb Lisa in Felix‘ Arbeitszimmer zurück, kurz darauf hörte sie das Klappen der Haustür.
    Stille.
    Henning hatte die Wohnung

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