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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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euch nicht noch länger warten lassen.«
    »Du bist Stewardess?«, fragte eine unangenehme Blonde mit Minikleid, die plötzlich neben ihr stand, von oben herab.
    Beryl brauchte keine zwei Sekunden, um zu wissen, dass sie das Weib nicht leiden kann.
    »Ja fast, ich bin Pilotin.«
    »Wow«, sagte der Begleiter der Blonden und erntete dafür einen bösen Blick.
    »Was macht dein Studium, Lennard?«, fragte die Blonde, die inzwischen ihre Fassung wiedergefunden hatte. »Ich habe gehört, es hat dich das zweite Mal durchs Vordiplom in Mathematik gehauen? Ich konnte es gar nicht glauben, als ich das gehört habe, du warst doch immer der Beste in Mathe!«
    »Schlechte Neuigkeiten sprechen sich offensichtlich schnell herum.«
    Lennard war rot geworden.
    »Lass uns erstmal etwas trinken«, sagte Beryl und zog Lennard mit sich fort.
    »Meine Güte, was für eine bösartige Tussi! Waren die bei euch in der Schule alle so?«
    »Nein, Felicitas Kraft läuft außer jeder Konkurrenz. Ihr Vater ist ein bekannter Immobilienmakler, die schwimmen im Geld. Der Typ neben ihr ist Stefan. Sein Vater ist im Vorstand irgendeiner Bank. Die beiden organisieren die Feier hier und halten sich für was Besseres. Die ganze Abifeier ist wohl als Hommage an die beiden gedacht. Das Traumpaar meines Jahrgangs.«
    »Mensch, freue ich mich, dich zu sehen, Lennard!«
    Eine junge Frau nahm ihn in den Arm.
    »Geht es dir gut? Felicitas hat bereits dafür gesorgt, dass hier alle Bescheid wissen. Dich hat es echt erwischt?«
    »Ja, leider, eine lange Geschichte.«
    »Hallo Lennard. Lange nicht gesehen.«
    Ein junger Mann erschien und zog Lennard trotz dessen Widerstands mit sich fort.
    Die beiden Frauen blieben allein zurück.
    »Hallo, ich wusste gar nicht, dass Lennard eine Freundin hat. Schön, dass du mitgekommen bist. Ich hatte gehofft, Lennard würde sich das hier ersparen, aber ich hätte mir denken können, dass er lieber kommt, als zu kneifen. Ich bin Stefanie.«
    »Hallo, ich bin Beryl«, die beiden gaben sich die Hand.
    »Lass uns zum Büfett gehen. Weißt du, man kann über die dämliche Felicitas sagen, was man will, aber mit Geld wird nicht gespart, wenn sie etwas organisiert. Ich werde mich heute Abend für die ganze nächste Woche im Voraus vollfressen. Da die blöde Kuh das hier alles bezahlt, schmeckt es mir noch mal so gut. Steht dir gut, die Uniform.«
    »Danke.«
    »Hat dir Lennard von mir erzählt?«
    »Um ehrlich zu sein, nein, aber …«
    »Aber?«
    »Ich kenne ihn erst seit einer halben Stunde.«
    Stefanie zog die Augenbrauen hoch.
    »Jetzt bin ich aber gespannt.«
    Beryl erzählte ihr die Geschichte, und Stefanie hörte lachend zu.
    »Die beste Geschichte, die ich seit Langem gehört habe. Aber sie passt irgendwie zu Lennard.«
    »Und du?«
    »Langweilig. Lennard und ich, wir sind schon zusammen in die Grundschule gegangen und seit damals befreundet. In der Elften oder so waren wir sogar mal zusammen. Hat nicht wirklich funktioniert. War auch eine blöde Idee gewesen, das überhaupt anzufangen. Danach sind wir uns einige Zeit aus dem Weg gegangen, aber jetzt sind wir wohl wieder dabei, Freunde zu werden. Denke ich.«
    »Und das mit dem Vordiplom?«
    »Verstehe ich nicht wirklich. Ich habe gehört, er hat sich mit einem der Profs angelegt, der hat ihm gar keine Chance gelassen. Ein rein persönliches Ding. Lennard ist ein echtes Mathe-Genie, hat ein paar Mal den Bundesdeutschen Schülerwettbewerb in Mathematik gewonnen. Der hätte das Vordiplom schon in der 11. Klasse machen können.«
    »Und warum hat es ihn dann derart erwischt?«
    »Lennard ist eine recht eigenwillige Persönlichkeit – man mag ihn, oder man hasst ihn. Und er macht es einem manchmal auch nicht wirklich leicht, ihn zu mögen. Ich habe versucht, mit ihm zu sprechen, nachdem er das erste Mal durchgefallen war und klar war, dass es nicht um Leistungen geht, sondern dass der Prof ihn einfach nicht leiden kann. Es war vorauszusehen, was dabei rauskommt, wenn er noch einmal zur Prüfung zu diesem Arschloch geht. Aber wie er eben so ist, anstatt zu einem anderen Prüfer zu gehen, hat er sich das noch mal reingezogen. Und jetzt ist es vorbei, zweimal durchs Vordiplom, und man wird zwangsexmatrikuliert. Schon Scheiße, aber auch nicht das Ende der Welt, wenn du mich fragst. Er könnte sich in Physik einschreiben, sein Diplom machen und dann in Mathe promovieren, oder was auch immer. Ich frage mich eher, wie er das mental wegsteckt.«
    »Mich darfst du nicht fragen. Ich hab

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