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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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bin Damon Keefer«, sagte er. »I ch habe erfahren, dass meine Exfrau Sie angeheuert hat, um nach meiner Tochter Madison zu suchen, ohne mich vorher zu fragen.«
    »S ie hat uns angeheuert, stimmt«, sagte Bernie.
    »U nd?«, fragte Damon Keefer.
    »U nd was?«, fragte Bernie.
    Fragen, Fragen. Ich hatte auch eine Frage. War da eine Katze, oder gar mehrere, in dem schwarzen Auto? Unwahrscheinlich: Katzen waren anders als unsereins nicht gerade begeistert davon, in Autos herumzufahren, eine weitere merkwürdige Eigenschaft an ihnen. Gab es etwas Schöneres, als in einem Auto herumzufahren? Ein paar Dinge vielleicht – ich dachte an das Bellen dieser geheimnisvollen Sie aus der Ferne vor nicht allzu langer Zeit –, aber sicher nicht viele. War es möglich, dass Katzen keine Ahnung hatten, wie man Spaß hatte? Ich wusste es nicht. Was ich dagegen wusste, war, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Katze in dem schwarzen Auto saß, klein war, aber immerhin bestand. Und eine Katze in dem schwarzen Auto hieß eine Katze auf unserem Grund und Boden. Eine Katze auf unserem Grund und Boden? Ich hörte ein lautes Knurren und hatte irgendwie den Eindruck, dass es aus meiner Kehle kam. Ehe ich mich ’ s versah, war ich auch schon losgerannt.
    »U nd was?«, sagte Damon Keefer gerade. »I ch will wissen, was Sie bislang in Erfahrung gebracht haben, ganz einfach. Ich nehme an, Sie haben sie nicht gefunden, sonst würden Sie – he! Was zum Teufel macht Ihr Hund denn da?«
    Was ich da machte? Meinen Job, Kumpel. Und im Moment war mein Job, dieses Auto – das übrigens in unserer Einfahrt stand, während uns nur die Straße zum Parken blieb – auf die Anwesenheit von Katzen zu überprüfen. Wie sollte das gehen, ohne dass man die Vorderpfoten gegen die Tür stemmte, um das Gesicht ganz nah ans Fenster zu halten? Das war schlechterdings nicht möglich.
    »E r zerkratzt mir den Lack!«
    »C het!«
    Gute Nachricht: keine Katzen. Ich stieß mich ab, und im selben Moment hörte ich ein Geräusch, das ich nicht unbedingt als Kratzen bezeichnen würde, eher wie Kreide auf einer Tafel. Bei diesem Geräusch passierte immer etwas mit mir, das in meinem Nacken anfing. Ich erschauerte. Ich schmatzte ausgiebig. Ich fühlte mich großartig, so gut, dass ich ein bisschen im Garten herumtobte, im Kreis rannte und Haken schlug, Erdbrocken um mich herum aufspritzen ließ.
    »C het, um Himmels willen!«
    Ich kam schlitternd mit durchgedrückten Beinen zum Stehen, was ich sehr gut kann, und es ist wirklich nicht leicht – versuchen Sie es einmal. Zufällig war ein Zweig in Reichweite. Ich ließ mich auf den Boden fallen, Vorder- und Hinterbeine ausgestreckt, und fing an, an dem Zweig herumzukauen. Hm, Eukalyptus, wahrscheinlich von dem Baum beim alten Heydrich rübergeweht. Sehr schmackhaft.
    Bernie und Keefer standen bei dem schwarzen Auto und starrten die Tür an. »S chicken Sie mir die Rechnung«, sagte Bernie.
    Ich kaute an dem Zweig. Ich konnte meinen eigenen Atem riechen. Er roch gut.
    »W ozu?«, fragte Keefer. »S ie würden den Betrag doch nur heimlich auf Ihre Rechnung draufschlagen – ich weiß doch, wie das läuft.«
    Bernie warf ihm einen Blick zu, den ich kaum jemals an ihm gesehen hatte. »I ch schlage nichts heimlich auf meine Rechnungen auf.«
    Keefer hielt dem Blick stand, aber nicht lange. »W ie Sie meinen«, sagte er. »S obald Sie mir Bericht erstattet haben, bin ich weg.«
    »H atten Sie schon mal mit einem Privatdetektiv zu tun?«, fragte Bernie.
    »N ein, Gott sei Dank nicht«, sagte Keefer.
    »D ann ist Ihnen womöglich nicht klar, dass ich nicht Ihnen Bericht erstatten muss. Ich erstatte ausschließlich meinem Klienten Bericht, es sei denn, es handelt sich um Informationen, die ich von Gesetzes wegen an die Polizei weitergeben muss.«
    »D em Klienten? Wovon zum Teufel sprechen Sie eigentlich?«
    »I ch habe einen Vorschuss von Cynthia bekommen, daher ist sie meine Klientin.«
    Keefers Hals wurde dick, wieder so eine komische Sache mit dem Blutdruck, aber kein Rotwerden. Dieses Anschwellen war bei den Menschen ein Hinweis auf Wut. In meiner Welt war Wut mit Lärm verbunden, aber als Keefer jetzt sprach, war seine Stimme nicht lauter, im Gegenteil – er sprach sogar noch leiser. Menschen – nicht alle, aber ein paar – konnten einen ganz schön verwirren.
    »D as sagt mir nur«, sagte Keefer, »d ass Sie nicht gerade ein Meister Ihres Fachs sind. Jeder halbwegs brauchbare Privatdetektiv wäre schon längst zu dem

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