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Bernsteinsommer (German Edition)

Bernsteinsommer (German Edition)

Titel: Bernsteinsommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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„Könnte ich vielleicht mit meinem Vater telefonieren?“
    „Natürlich, dagegen gibt es keinerlei Einwände.“ Er zog sein Handy aus der Hosentasche und wählte selbst die Nummer von Edgar Lengrien.
    „Eddie, ich bin es. Ja, alles in Ordnung. Deine Tochter würde gerne mit dir sprechen.“ Er lauschte noch einen Moment, lachte kurz in den Hörer und dann hielt er ihr das Handy hin. Kira zögerte, weil sie für einen Moment richtiggehend Angst davor hatte, Finn eventuell berühren zu müssen, aber dann griff sie schließlich doch danach. Wie sie befürchtet hatte, spürte sie eine Art Stromschlag, als seine Finger die ihren kurz streiften, aber natürlich versuchte sie, sich nicht das Geringste anmerken zu lassen.
    „Danke.“
    Er nickte und lehnte sich zurück, während Kira sich das Telefon ans Ohr hielt.
    „Papa, ich möchte, dass du diesen Mist hier sofort beendest“, sagte sie in den Hörer.
    „Das kommt überhaupt nicht infrage, Kira. Finn weiß genau, was er tut, und ich möchte dich bitten, seine Anweisungen strikt zu befolgen.“
    „Aber Papa, bitte, ich …“
    „Ich diskutiere nicht mit dir darüber, Kira! Dieses Mal nicht. Bei Finn bist du in Sicherheit. Er genießt mein absolutes Vertrauen.“
    „Aber ich vertraue ihm nicht, Papa.“
    Über den Tisch hinweg sah sie Finn ins Gesicht und beobachtete, wie ein Muskel unter seinem rechten Auge zuckte. Wütend begann sie, auf ihrer Unterlippe herumzukauen. Als sie allerdings bemerkte, dass Finns Blick genau dort hängen blieb, wandte sie sich schnell ab.
    „Das ist allein dein Problem“, hörte sie die Stimme ihres Vaters sagen. „Finn wird auf jeden Fall bei dir bleiben, bis die Sache geklärt ist. Wir arbeiten daran, es kann also nicht mehr lange dauern.“
    Sie stöhnte. „Wie lange, Papa?“
    „Vielleicht ein paar Tage. Was macht das schon aus, meine Kleine, du hast doch alles, was du brauchst. Christina ist hier bei mir untergekommen und ist restlos zufrieden mit einem der größeren Gästezimmer. Ich soll dir übrigens liebe Grüße ausrichten, sobald du dich meldest, und dir sagen, ihr sollt euch bei ihr ruhig ganz wie zu Hause fühlen.“
    Kira stieß einen wütenden Laut aus. „Gut, dann grüße die Verräterin bitte zurück, und richte ihr aus, dass ich sie eigenhändig erwürgen werde, sobald ich hier rauskomme.“ Ohne sich zu verabschieden, legte sie auf und warf das Handy auf den Tisch.
    „Möchtest du noch einen Kaffee?“, fragte Finn lächelnd und betont freundlich.
    „Nein! Steck dir deinen verdammten Kaffee sonst wo hin!“
    „Okay, deine Entscheidung.“ Er räusperte sich. „Ich habe vorhin Frühstück gemacht, also wirst du jetzt hier aufräumen, Süße.“ Damit stand er auf und verließ die Küche.
    Finn lehnte rauchend in der offenen Balkontür, als Kira einige Minuten später ebenfalls ins Wohnzimmer kam. Allerdings drückte er die Zigarette bereits nach wenigen hektischen Zügen in einer mit Sand gefüllten Tonschale aus.
    Als er Kiras Schritte hinter sich hörte, drehte er sich zu ihr um.
    „Deine Malutensilien findest du übrigens ebenfalls im Schlafzimmer, falls dir nach Arbeit sein sollte“, sagte er, während er ihren Blick suchte. Kira wich seinem Blick aus und ließ sich auf das Sofa fallen. „Christina hat sie für dich auf die Kommodegelegt.“
    „Ja, ich habe die Sachen schon gesehen. Später vielleicht.“
    Seine Schultern zuckten kurz, dann wandte er sich noch einmal von ihr ab und sah wieder nach draußen. Kira war darüber sehr froh, denn jetzt konnte sie ihn einigermaßen entspannt ansehen. Unwillig musste sie sich eingestehen, dass sie ihn noch immer viel zu gerne ansah.
    „Die Wohnung ist schön. Deine Freundin hat einen ziemlich guten Geschmack“, bemerkte er.
    „Ja, das hat sie“, erwiderte sie prompt, während ihr Blick sich regelrecht an ihm festzusaugen schien.
    Wie so oft trug er auch heute hüfthohe, sehr enge Jeans. Sein Oberkörper steckte in einem sandfarbenen Poloshirt, dessen Ärmel sich bei jeder kleinen Bewegung fest um seine Oberarme spannten. Ihr Blick heftete sich auf seinen breiten Rücken. Sie musste unwillkürlich daran denken, wie herrlich sich dieser feste und durchtrainierte Körper unter ihren Händen angefühlt hatte, wie sehr sie es genossen hatte, diesen Mann zu berühren. Als er sich ziemlich ruckartig wieder zu ihr umdrehte, schaffte sie es gerade noch, einen möglichst unbeteiligten Gesichtsausdruck aufzusetzen und ein Seufzen zu unterdrücken, das bei der

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