Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
dort in den Wald gehen, bis es morastig wird.« Heath entdeckte den größten Felsbrocken und winkte sie herbei, als würde er ein Flugzeug auf die Landebahn lotsen.
    Stirnrunzelnd sah Brandon auf seine Schuhe. Die anderen Jungen stapften unbekümmert und knackend über Äste und Laub, aber dann wurde der Boden auf einmal weich und morastig. »Scheiße«, murmelte Brandon unhörbar.
    »Sieh da!« Heath kauerte am Fuß eines Baumes. »Pilze!«
    Alle fingen an, die schmutzigen Hüte einzusammeln. Brandon hatte eigentlich erwartet, dass diese Pilze etwas exotischer aussähen. Sie wirkten ganz unschuldig und eben wie normale Speisepilze, als gehörten sie ins Rezept eines chinesischen Gerichts, das Greta, die Köchin seiner Eltern, in einem Wok zubereitete.
    »Ich sag’s ja nicht gern, Ferro«, meinte Ryan. Er kaute an einem der Pilzhüte und roch daran, als sei er ein Pilzkenner, was immerhin möglich war, wenn man an den Ruf seiner Eltern dachte. »Das sind keine Drogenpilze.«
    »Scheiße, Mann«, murmelte Heath. »Also was ist: Sollen wir noch ein bisschen im Krater rumhängen oder zurückgehen?«
    Enttäuschte Stimmen entschieden sich murmelnd für den Krater, und ein paar Minuten später spürte Brandon, wie ihm das kalte Nass des Grasbodens in die Dolce-&-Gabbana-Jeans kroch. Die anderen ließen sich schon wieder darüber aus, wie verboten heiß Tinsley sei. Brandon schloss die Augen und das Zirpen der Grillen blendete die Stimmen der Jungen aus. Er war wirklich nicht daran interessiert, sich über Tinsley den Kopf zu zerbrechen. Er liebte Callie. Sie hatte ihn vor einem Jahr für Easy fallen lassen, und sie waren nun schon länger auseinander, als sie zusammen gewesen waren, aber aus seinen Gedanken konnte Brandon sie nicht verbannen. Sie war ihm dabei auch keine große Hilfe. Letzte Woche hatte er sie zufällig nach einer der Willkommens-Partys der Mädchen getroffen, und sie hatte ihn im Vollrausch aufgefordert, mit ihr zu schlafen. Er, der Gentleman, hatte sie nur im Arm halten und mit ihr reden wollen, bis ihr Rausch nachließ. Er wäre die ganze Nacht mit ihr aufgeblieben, aber auf keinen Fall wollte er ihre Situation ausnutzen, wo sie eindeutig wegen irgendeiner Sache mit diesem Schleimscheißer Easy am Boden zerstört war. Der miese Easy.
    »Die Sterne kommen raus. Miezen stehen auf Sterne«, bemerkte Heath. »Wisst ihr, mit wem ich hierherkommen würde?«
    »Tinsley«, unkten ein paar der Jungen im Chor.
    »Na, dann viel Glück, Ferro«, näselte Easy. Er lag im Gras und starrte unverwandt in den Himmel. Callie hatte mal über eine dämliche Website einen Stern nach ihm benannt. Während er jetzt in den Himmel schaute, konnte er sich jedoch nicht vorstellen, mit Callie nach seinem Stern zu suchen. Das einzige Mädchen, mit dem er die Sterne betrachten wollte, war Jenny. Wenn sie doch jetzt hier wäre.
    »Wir sollten uns auf den Rückweg machen«, brach Brandon in Easys Gedanken ein, und die Jungen standen mit steifen Gelenken auf. Sie redeten immer noch von Tinsley und wie es wohl sein würde, mit ihr zusammen zu sein. Easy war schon mal mit ihr zusammen gewesen, vor der Sache mit Callie, als ein paar von ihnen in den Frühjahrsferien in Alaska gewesen waren. Sie waren die Nacht wach geblieben, hatten nackt in einem heißen Badezuber im Freien gesessen und in erster Linie geredet und die Sterne angeschaut. Tinsley sah umwerfend aus, aber Easy war sich ziemlich sicher, dass genau das, weswegen andere Jungen so wild auf sie waren, der Grund war, weswegen er froh war, nicht mit ihr zusammen zu sein. Sie war irgendwie... verrucht .
    Als sie wieder den gepflegten Rasen des Campus betraten, sah Easy, wie Tinsley über das Gras auf sie zukam. Er blickte ihr entgegen. Sie trug ein trägerloses türkisfarbenes Minikleid und schwarze Mary-Jane-Slipper aus Stoff, solche, die man in jedem kitschigen chinesischen Souvenirladen bekam. Das traute sich nur Tinsley, zu einem solchen Kleid Schuhe für fünf Dollar zu tragen.
    »Ihr seht ganz schön verdächtig aus, wie ihr da so aus dem Wald geschlichen kommt«, bemerkte sie herausfordernd. »Was habt ihr denn da getrieben ?«, fuhr sie fort, als die Jungs nah genug waren, um ihr süßes Moschusparfüm zu riechen.
    »Geheimbundtreffen«, erwiderte Easy geheimniskrämerisch. Sein fast schwarzes, zerzaustes Haar hing ihm nachlässig ins Gesicht und steckte voll zerdrückter Blätter. »Würdest du eh nicht verstehen.«
    Tinsley gab ihm mit dem Handrücken einen Klaps auf

Weitere Kostenlose Bücher