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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Tinsley blieb zögernd vor seinem Büro stehen und berührte das Armband.
    »Keine Sorge, das werden Sie.«
     
     
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 SMS-Eingang 
 EasyWalsh: 
  hey, was machst du? 
 JennyHumphrey: 
  bin auf anwender-lehrgang in der bibliothek. gääääähn. wusste auch vorher schon, wie man den katalog benutzt! 
 EasyWalsh: 
  klingt ätzend... schon gehört, dass es jetzt, äh, offiziell ist mit callie? 
 JennyHumphrey: 
  ja, hab ich. alles o.k. bei dir? 
 EasyWalsh: 
  ja. 
 JennyHumphrey: 
  prima. 
 EasyWalsh: 
  äh, das soll jetzt nicht nach anmache klingen, aber können wir uns heute im wald treffen? wir hatten gestern darüber gesprochen  ...
 JennyHumphrey: 
  o.k.. 
 EasyWalsh: 
  in der mittagspause sag ich dir, wo. 
 JennyHumphrey: 
  gut. ich bin  ...
 EasyWalsh: 
  hm ... ich glaube, ich weiß, was du meinst. 
     
     
     
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 SMS-Eingang 
 BrettMesserschmidt: 
  kann ich dich später treffen? 
 BrettMesserschmidt: 
  hab über dich nachgedacht  ...
 [Donnerstag, 12. September, 10:37 Uhr – Eric Dalton hat sich abgemeldet] 

11 Eine Waverly-Eule sitzt beim ersten Rendezvous nicht nackt Modell
    Jenny konnte sich in Englisch kaum konzentrieren, obwohl es zu ihren Lieblingsfächern gehörte. Ihr gefiel, dass das Klassenzimmer wie ein Konferenzzimmer eingerichtet war – mit einem großen ovalen Tisch in der Mitte und fünfzehn Stühlen außen herum, auf denen die Schülerinnen in ihren Kaschmirpullis saßen und die superzierliche Miss Rose, die ein Faible für grell pinken Lippenstift hatte. Der Unterricht fand als Diskussionsstunde statt. Zuerst hielt Miss Rose einen zehnminütigen Vortrag, dann eröffnete sie die Diskussion für die Schülerinnen. Anfangs verunsicherte es Jenny, dass es so ungezwungen und unimäßig zuging. Man hob nicht die Hand, es gab keine falschen Antworten. So stellte sie sich Seminare im College vor. Ein Drittel von Madame Bovary hatten sie bereits bearbeitet, und Jenny war hingerissen von Emmas mühsamem Leben mit einem Mann, den sie nicht liebte. Sie überlegte, wie es wohl war, niemals Liebe zu finden oder sich mit einer erzwungenen Beziehung abzufinden, einfach nur, weil es so üblich war. Wie musste es sich anfühlen, auf einem Charles Bovary sitzen zu bleiben, wenn da draußen ein Easy Walsh wartete?
    »Jenny«, sagte Miss Rose, während die anderen Schülerinnen ihre Taschen packten und aus dem Klassenzimmer strömten. »Ist alles in Ordnung? Du warst heute so auffällig still.« Sie hatte das Haar zu einem Knoten zurückgesteckt, sodass sie strenger wirkte als sonst, und trotzdem sah sie immer noch wunderschön aus in ihrem schwarzen Hosenanzug von Dolce & Gabbana, wie eine Porzellanpuppe. Stellte ein Mädchen eine absurde Behauptung auf, zum Beispiel, dass Emma Bovary lesbisch sei, sagte sie: »Aha. Mit welchen Textstellen können Sie das belegen?« Sie machte die Schülerinnen nie fertig. Jenny hatte das Gefühl, von der Art, wie Miss Rose unterrichtete, mehr gelernt zu haben als von den Aufgaben im Unterricht.
    »Doch, es geht mir gut!« Jenny schob ihr Heft in ihre Wildledermappe, die mit Malutensilien für ihr Treffen mit Easy vollgestopft war. Der Anblick ihrer brandneuen Pastellfarben und der Schachtel mit den gebrauchsfertigen angespitzten Prismacolor-Stiften erinnerte sie daran, dass sie in zwanzig Minuten mit dem frisch getrennten Easy allein sein würde. »Ich war heute nur etwas... abgelenkt.«
    Miss Rose nickte verständnisvoll. »Dein Kurzreferat, in dem du die bildlichen Darstellungen im Roman mit dem realistischen Malstil von Gustave Courbet vergleichst, hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es faszinierend, wie du da eine Verbindung hergestellt hast. Gut gemacht!« Sie gab Jenny die schriftliche Ausarbeitung zurück, auf der eine dicke Eins plus stand. Es war Jennys erste Note in Waverly. Was für ein gutes Omen für diesen Tag.
    Nervös tastete sie nach dem Zettel, den ihr Easy in der Mittagspause zugesteckt hatte. In ihrem Bauch flatterten Schmetterlinge. Was romantische Beziehungen anging, hatte Jenny bisher keine Rekorde aufgestellt. Viel zu berichten gab es da nicht – ihre kurze Affäre mit dem hübschen Kiffer Nate war vorüber, als sie feststellte, dass er sie nur benutzte, um wieder an seine Exfreundin ranzukommen. Dann war da ihre Beziehung mit Leo, die zwar gut angefangen hatte, aber rasch langweilig geworden war. Ansonsten bestanden ihre romantischen Erfahrungen

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