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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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in was für Schwierigkeiten er kommen könnte?«, fragte Callie mit Zweifeln in der Stimme. »Vielleicht ist er von Marymount angesprochen worden und hat Panik gekriegt?«
    »Vielleicht.« Brett biss sich auf die Lippe und sah aus, als würde sie gleich losheulen. »Aber... ach, ich weiß nicht. Von Marymount hat er nichts erwähnt.«
    Callie überlegte, ob es Brett vielleicht in den Sinn kam, dass Tinsley ihre Finger im Spiel hatte, aber natürlich sprach sie es nicht an. Gott, warum gab es dieses Jahr so viel Geheimniskrämerei? »Es war doch nur eine SMS, nicht? Da konnte er nicht ins Detail gehen, oder?«
    Brett sah Callie abwesend an. »Dabei hab ich mich ihm... so nahe gefühlt. Wir hatten beinahe... Sex.« Bei diesen Worten schienen die Beine unter Brett nachzugeben und sie sank aufs Bett. »Gerade erst hab ich ihn wissen lassen, dass ich jetzt dazu bereit bin. Und da schreibt er zurück, dass es aus ist. Ich komm mir so... elend und … dumm vor. Wie ein kleines Kind, mit dem er die Geduld verloren hat.«
    »Cancel ihn. Er ist ein Idiot«, stieß Callie heftig hervor. Natürlich wollte sie Brett trösten, aber sie war auch ein winziges bisschen erleichtert, dass sie nicht mehr die Einzige in Dumbarton 303 war, die man hatte fallen lassen.
    »Wer ist ein Idiot?«, wollte Tinsley wissen, die in der offenen Tür stand. Ihr BlackBerry schaute aus der Känguru-Tasche ihres Cutoff-T-Shirts hervor.
    Sie bekam keine Antwort, und als es schon peinlich zu werden begann, erwiderte Callie halbherzig: »Nicholson, der PR-Typ von meiner Mutter.« Wenn Brett und Tinsley ihre Fehde nicht bald in den Griff bekamen, würde sie noch durchdrehen. »Scheißkerl, mir vorzuwerfen, ich sei zu dürr.«
    Tinsley lächelte nachsichtig. Sie würde mal so tun, als ob sie den beiden glaubte, wenn Brett es so unerträglich fand, den Mund aufzumachen, sobald sie im Zimmer war. Auch gut. Tinsley hatte es satt, Brett ihre Launen durchgehen zu lassen – sie konnte ihr mal den Buckel runterrutschen. »Du bist wirklich schrecklich dünn, Cal. Deine Klamotten schlottern tatsächlich etwas.« Was auch stimmte.
    Callie verdrehte die Augen und warf Brett einen Vielen-Dank-auch-Blick zu, als Tinsley ihr Handtuch aufhängte. Aber Brett lag auf dem Bett, in ihren leuchtend gelben Regenschuhen von Kate Spade, an deren einer Sohle ein gelbes Blatt klebte, starrte zur Decke hoch und war eindeutig in deprimierte Gedanken versunken. Callie überlegte, womit sie Brett ablenken könnte, und spontan fiel ihr die Café Society ein.
    »Wo ist denn unser vierter Musketier?« Tinsley deutete auf Jennys Bett.
    Brett sah desinteressiert herüber. »Sie ist im Zimmer von Sage und Emily. Sie schreiben morgen eine Französisch-Arbeit.«
    Tinsley verdrehte die Augen und schaltete die schwarze Harmon-Kardon-Stereoanlage ein, die auf einer der Fensterbänke stand. Radiohead plärrte aus den Surround-Lautsprechern und Tinsley fuhr die Lautstärke etwas zurück, dann ließ sie sich bäuchlings neben Callie fallen. Ihre kurzen PJ-Salvage-Shorts mit rosa Punkten betonten ihre langen, gebräunten Beine. »Wir müssen etwas Wichtiges besprechen, Mädels. Wir sollten ein paar Regeln für die Café Society aufstellen.«
    »Regeln?«, fragte Brett und setzte sich auf, um nach Tinsleys Armband zu schielen, aber es baumelte nicht mehr um ihr Handgelenk. Wie praktisch. Oder litt sie unter Wahnvorstellungen? Brett ging an ihre Kommode und zog ihren Lieblingsnachtdress heraus – eins von Jeremiahs ältesten J. Crew-Buttondown-Hemden, das so weich war wie Seidenpapier und so ausgewaschen, dass man die blauen Streifen kaum noch erkennen konnte. Sie hatte es so lange zum Schlafen getragen, dass es seltsam gewesen wäre, es zurückzugeben, auch wenn sie mit ihm Schluss gemacht hatte.
    »Besser gesagt, die Ziele, wenn ihr so wollt«, sagte Tinsley, drehte sich auf den Rücken und schlug die Füße übereinander.
    Plötzlich fühlte sich Brett in die Zeit der Pyjama-Partys, damals in der sechsten Klasse, zurückversetzt. Sie schnappte sich ihre Flasche mit Kiehl’s Crème de Corps und machte es sich am Fußende von Tinsleys Bett bequem. Ihre nackten Beine waren glatt rasiert in Erwartung eines Abends mit Eric. Das war wohl Zeitverschwendung gewesen, aber es fühlte sich trotzdem schön an, frisch rasierte Beine zu haben.
    »Erstens. Keine festen Freunde«, sagte Brett und zwang sich, vor Callie und Tinsley zu lächeln.
    Tinsley bemerkte Bretts plötzlichen Enthusiasmus. »Genau. Es ist

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