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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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mir. 
 EricDalton: 
  in der tat, sehr interessant  ...

14 Richtig rausgeputzt können sogar Witzfiguren zu sexy Eulen werden
    Tinsley betrat den Waverly-Speisesaal zehn Minuten bevor das Freitagabend-Essen offiziell endete. Sie war sich nur zu bewusst, dass man auf ihr Erscheinen gewartet hatte. Das Gebäude mit dem Speisesaal war ein exklusives Bauwerk mit hohen Kathedralendecken und leuchtend bunten Glasfenstern, überdimensionalen Eichentischen und schweren gepolsterten Eichenstühlen, die einige der kleineren, zarteren Mädchen nur mit Mühe verrücken konnten. Der Eingang zum Saal lag dem Bereich der Essensausgabe direkt gegenüber. Man musste den Raum also unter den Blicken von Hunderten aufmerksamer Augen durchqueren, um ein Tablett zu holen und sich Hähnchen-Cordon-bleu aufzutun oder was immer gerade aufgetischt wurde. Tinsley störte das in keiner Weise, während die meisten, die allein in den Speisesaal kamen, den langen, quälenden Weg fürchteten.
    Sie überflog die Szene und suchte mit erfahrenem Blick nach den Gesichtern ihrer Freundinnen und Freunde. An einem langen Tisch in der Nähe des Kamins entdeckte sie Benny und Brett und die Jungs. Sie nickte ihnen zu, vermied es sorgfältig, Brett in die Augen zu sehen, und schritt zur Essensausgabe.
    Als sie sich eines der beigefarbenen Plastiktabletts nahm, erspähte sie Heath Ferro, der sich eine Portion dampfende, mit Käse überbackene Auberginen auftun ließ. Beim Anblick seines strammen Hinterns in der Sporthose mit goldenen Seitenstreifen von Lacoste musste sie grinsen. Sie trat dicht hinter ihn. Mit kehliger Stimme und ehe er sich umdrehen konnte, flüsterte sie ihm ins Ohr: »Rate, wer ich bin – sonst schrumpelt er.«
    Heath nahm den Teller von dem Serviermädchen entgegen, stellte ihn auf sein Tablett und gluckste vor sich hin. »Mit dieser Stimme kannst du mich nicht verscheißern – Tinsley. Die höre ich noch in meinen Träumen. Wenn du mir die Hosen runterziehen willst, dann frag doch einfach.«
    Tinsley stöhnte und Heath drehte sich um. Seine goldgesprenkelten Augen blinzelten träge, als sich sein Blick auf ihre kirschroten Lippen heftete. Tinsley stieß ihre Hüfte gegen die seine und schob ihr Tablett über die Metallschienen zu den grünen Bohnen.
    Lon Baruzza stand mit einer weißen Schürze und einer Notre-Dame-Mütze hinter der Glastheke vor dem großen Pott Bohnen und hielt einen riesigen Löffel in der Hand. Er war Stipendiat aus Chicago, und Tinsley freute sich immer, ihn zu sehen, selbst wenn der arme Kerl Bohnen auf die Teller der verwöhnten reichen Schüler schöpfen musste – er war viel niedlicher als die anderen Bediensteten im Speisesaal.
    »Wie ich sehe, hast du heute die Verantwortung für die Bohnen«, sagte sie. »Ist das eine Beförderung gegenüber dem Maisbrei von gestern?«
    »Nö«, sagte Lon, dem es nur zu gut gefiel, Tinsley einen Teller mit Essen zu reichen, obwohl er mit Tricia Rieken ging. »Im Gegenteil, eine Herabstufung – man hat mich gestern in der Pause beim Rauchen erwischt. Deshalb bin ich jetzt beim gesunden grünen Gemüse gelandet.«
    »Das ist prima«, sagte Tinsley. »Ich hab gestern nur den Mais genommen, damit ich dir Hallo sagen kann. Ich bevorzuge Bohnen.« Als er ihr den Teller über die Theke reichte, strahlte sie ihn neckisch an und schielte nach Heath, der zu den Hamburgern weitergegangen war und offensichtlich ein wenig beleidigt tat, dass sie mit Lon sprach. Sie grinste in sich hinein. Es bereitete ihr besonders großes Vergnügen, vor Jungs mit anderen Jungs zu flirten. Die Kerle sollten ruhig merken, dass niemand an sie Ansprüche geltend machen konnte.
    Sie schob ihr Tablett neben das von Heath, der mit einer unhandlichen Zange nach einem Sesambrötchen angelte und so tat, als würde er sie nicht bemerken. Schließlich gab er auf und packte das Brötchen mit der Hand.
    »Wie unappetitlich«, sagte Tinsley. »Die Zange liegt aus gutem Grund da, damit Jungs wie du das Essen nicht mit ihren schmutzigen Händen anpacken.« Geschickt ließ sie ein Brötchen auf ihren Teller fallen.
    »Ach, du bist’s. Ich hab dich gar nicht bemerkt. Ich dachte, du flirtest noch mit Baruzza«, flötete Heath mit gespielter Überraschung. Sie merkte, dass es ihm nicht wirklich was ausmachte – Heath war ihr männliches Pendant. Er wusste immer, wann er sein umwerfendes Grinsen einsetzen oder einem Mädchen scherzhaft zuzwinkern musste. Wenn jemand den Reiz eines harmlosen Flirts verstand, dann

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